Servus liebe WiWi Community,

ich stehe kurz vor meinem Fachabitur und mache mir immer häufiger Gedanken bezüglich des Studiums. Da es momentan der aktuellen Situation geschuldet schwierig ist, sich an den Unis vor Ort und persönlich zu informieren, wende ich mich an euch. Mein Plan ist es nämlich nach dem Fachabi eine Wirtschaftswissenschaft zu studieren.

Da ich mich mit einer FH nicht zufriedengeben möchte und unbedingt an eine Uni gehen will, habe ich mich informiert und erfahren, dass man in Hessen an der Goethe Universität auch mit einem bayerischen Fachabitur genommen werden kann. Deswegen möchte ich von euch wissen, wie meine Chancen stehen und ob meine Vorstellung überhaupt realistisch ist.
Ich habe auf der FOS in den Fächern BWL, VWL und Wirtschaftsinfo einen Notendurchschnitt von etwa 10 Punkten, allerdings stehe ich mit Mathe auf Kriegsfuß und werde voraussichtlich in Zeugnis 4 Punkte stehen habe. Alles in einem rechne ich mit einem 2,8 bis 3,2 er Abi Schnitt.

Es besteht zusätzlich die Möglichkeit, auf der FOS noch ein Jahr drauf zu packen und somit die Allgemeine Hochschulreife zu erwerben. Da mich das aber ein ganzes Jahr meines Lebens kosten würde, möchte ich das wenn möglich umgehen.
Wie schätzt ihr meine Chancen ein?

In großer Vorfreude eure Antworten erwartend
Heisenberg69

Ich habe dort studiert und wenn du mit Mathe im Fachabi Probleme hattest, würde ich mir das gut überlegen. 10 ECTS Mathe und 10 ECTS Statistik (mindestens) ist für BWL/WiWi vom quantitativen her schon echt anspruchsvoll.

Meiner Erfahrung nach brauchst du das Prestige der Goethe Uni bei Industrieunternehmen sowieso nicht, da tut es auch eine solide Uni oder eine gute FH. Nur falls du Consulting oder IB machen möchtest, würde dir das wirklich was bringen, aber das wird mit Fachabi sowieso nicht leicht (ich sage aber nicht(!), dass es nicht möglich ist).

Da würde eine Uni Marburg oder eine Uni Gießen vielleicht besser passen. Die sind auch in Hessen, also sollten da doch die gleichen Regeln gelten, oder? Das sind auch vernünftige Unis, aber vom quantitativen Anspruch her nicht ganz so krass wie die Goethe. Ich möchte dich auch überhaupt nicht demotivieren. Es geht eher darum, das passende Studium zu finden, damit man langfristig auch glücklich damit ist.

Generell würde ich auch eher nach BWL Studiengängen schauen, da die WiWi Studiengänge noch mal etwas quantitativer (da näher an VWL) sind als die klassischen BWL Studiengänge.

Du könntest dir aber auch die ersten paar Semester lang die Goethe anschauen, richtig Gas geben und falls es dann nicht klappen sollte, an eine andere Uni wechseln.

LG

Mach das extra Jahr und sieh zu dass du einen gescheiten Abischnitt hinkriegst. Besonders an der Goethe wird dich Mathe (15ECTS) und Statistik (10ECTS) erstmal komplett zerfetzen, wenn du da mit Unterkurs Fachabi Mathematik reinkommst.

Du machst dort das erste Semester quasi nichts anderes als Mathe, AUF UNI NIVEAU.
Vertrau mir.

Mit einem 2,8 Fachabi wird es an der Goethe nur zum SS was und selbst dann ist es relativ schwer reinzukommen. Geh lieber an die JLU Gießen denn da hast du nämlich nach der O-Phase eine freie Modulwahl und kannst nehmen was du willst. Zwecks Notenoptierung kannst du sogar in der Schwerpunkphase nur auswendig lern Fächer auswählen und dadurch deinen Schnitt pushen. Weiterhin werden die Noten aus den ersten beiden Semestern nicht in den Bachelorschnitt aufgenommen dh. Mathe 1, Stattistik 1, Mikro 1,2 und Makro 1,2 gehen nicht in deine Gesamtnote mit ein, grundsätzlich sind das die Aussiebmodule. Es gibt sogar welche ,die umgehen Statistik 2,mit einem Modul was auch als quant modul gilt. Sowas würde ich aer nicht machen da viele gute Unis eine mind. anzahl an quant Fächer für ihren Master verlangen.

WiWi Gast schrieb am 22.03.2021:

Ich habe dort studiert und wenn du mit Mathe im Fachabi Probleme hattest, würde ich mir das gut überlegen. 10 ECTS Mathe und 10 ECTS Statistik (mindestens) ist für BWL/WiWi vom quantitativen her schon echt anspruchsvoll.

Meiner Erfahrung nach brauchst du das Prestige der Goethe Uni bei Industrieunternehmen sowieso nicht, da tut es auch eine solide Uni oder eine gute FH. Nur falls du Consulting oder IB machen möchtest, würde dir das wirklich was bringen, aber das wird mit Fachabi sowieso nicht leicht (ich sage aber nicht(!), dass es nicht möglich ist).

Da würde eine Uni Marburg oder eine Uni Gießen vielleicht besser passen. Die sind auch in Hessen, also sollten da doch die gleichen Regeln gelten, oder? Das sind auch vernünftige Unis, aber vom quantitativen Anspruch her nicht ganz so krass wie die Goethe. Ich möchte dich auch überhaupt nicht demotivieren. Es geht eher darum, das passende Studium zu finden, damit man langfristig auch glücklich damit ist.

Generell würde ich auch eher nach BWL Studiengängen schauen, da die WiWi Studiengänge noch mal etwas quantitativer (da näher an VWL) sind als die klassischen BWL Studiengänge.

Du könntest dir aber auch die ersten paar Semester lang die Goethe anschauen, richtig Gas geben und falls es dann nicht klappen sollte, an eine andere Uni wechseln.

LG

Ich bin zwar in Mathe nicht der Beste, weil mich das Fach unter anderem nie wirklich interessiert hat und ich deswegen auch nicht viel Lernaufwand reingesteckt habe. Allerdings wäre ich bereits die Zähne zusammenzubeißen und mich durch Mathe und Statistik durchzuquälen, wenn ich im Gegenzug WiWi studieren kann, zudem noch in einer wundervollen Stadt.
Ich habe zwar nur ein Fachabitur mit einem mäßigen Schnitt, nichtsdestotrotz sehe ich mich vielen Bewerbern im Vorteil, da ich aus der FOS bereits solide Vorkenntnisse in den Bereichen Rechnungswesen, Controlling und Marketing mitbringe. Zudem noch einige Grundlagen aus der Volkswirtschaftslehre.

• Sieht das die Goethe Uni bei ihren Auswahlverfahren auch so oder gehen sie dort rein nach dem gesamten NC der HZB?
• Wäre es zudem von Vorteil, ein Sprachzertifikat in Englisch wie die TOEFL bei der Immatrikulation vorweisen zu können?

Sich nicht entmutigen lassend
Heisenberg69

bei entsprechender motivation überhaupt kein problem, ab an die goethe!
im wintersemester wird es eng, im sommer sollte es schon klappen...

Ich kenne das Fachabi in Bayern und war auch an der Goethe, wobei letzteres egal ist, da die Anforderungen immer vergleichbar sind. Daher mal ganz realistisch:

Das Fachabi gibt dir alle relevanten Fähigkeiten mit. Du hast zudem einen Vorsprung in Bereichen wie Controlling, Marketing und Rechnungswesen, die im Fach BWR (zusammengefasst werden. In Mathe liegen die Schwerpunkte beim Fachabi bekanntlich auf Algebra und Stochastik, also genau das, was du auch in Mathe im Studium brauchst. Du hast keine Geometrie, brauchst du aber im BWL-Studium auch nicht. Das Fachabi ist also sogar besser geeignet, um ein BWL-Studium zu beginnen, als das normale Abi.

Das Problem ist aber, dass deine Note leider sehr mäßig ist und du vermutlich genau in den Bereichen Mathe und auch den BWR-Fächern, bei denen man ja viel durch Marketing-Auswendiglernerei ausgleichen kann, Probleme hast. Es wird daher im Studium auch nicht leichter. Im Grunde genommen ist es zu 90% der gleiche Stoff, nur mit deutlich weniger Wochenstunden vermittelt und abstrakter abgeprüft. Die restlichen 10% verstehst du nicht, wenn du die Basis nie kapiert hast. Die 4 Punkte langen daher defintiv nicht mehr. Du musst dich, egal ob FH oder Uni, hier deutlich steigern, sonst wird das eine heftige Hürde.

Servus,

Habe genau das gemacht was du vorhast. Fachabi in Bayern und keine Lust auf ein 13. Jahr, also an einer Uni in Hessen studiert.
Ich bin in Marburg und kann nur positives berichten. Stadt und Uni sind wirklich toll, wenn man nicht unbedingt eine Großstadt braucht.

Das Problem ist, dass du kein Freund der Mathematik bist. VWL kannst du damit gleich lassen. Aber selbst in BWL würde es nicht einfach werden. Durch Mathe kommt man noch gut durch, abhängig davon welcher Prof das gerade macht. Bei Statistik 1&2 wird aber knallhart aussortiert, mit über 60% Durchfallquote und privaten Klausurvorbereitungsseminaren mit 200 Teilnehmen.

Ich würde dir folgendes empfehlen:
Geh an eine FH, sonst wirst du nicht glücklich.
Da hast du keinen Stress mit Mathe, wirst allgemein bessere Noten haben und die Berufschancen sind nicht schlechter als mit einem mittelmäßigen Uniabschluss. Das einzige was eine Uni bringt, ist die Option auf UB/IB und der Weg zur Promotion. Aber danach schreit dein jetziger Schnitt nicht wirklich.

Wenn's wirklich eine Uni sein muss, aus irgendwelchen obskuren Gründen, mach's wie oben beschrieben und geh nach Gießen. Aber nochmal, eine solide FH passt besser zu dir.

Viel Erfolg!