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Austrian e-Procurement Award 2004 für deutschen Forscher

Viele elektronische Marktplätze sind an den Belangen der industriellen Beschaffung vorbei entwickelt worden. Das hat der Wirtschaftswissenschaftler Holger Müller von der Uni Würzburg in einer dreijährigen Studie nachgewiesen. Für seine Arbeit wurde er nun mit dem Austrian e-Procurement Award 2004 ausgezeichnet.

Marktstände mit Obst und Gemüse auf Mallorca.

Austrian e-Procurement Award 2004 für deutschen Wissenschaftler
Business-to-Business, auch B2B genannt, auf elektronischen Marktplätzen - das ist nichts anderes als elektronisch unterstützter Handel zwischen Unternehmen. Als Marktplatz dient ein Rechner, die Kontakte laufen über das Internet ab. Einfache Sache, möchte man meinen. Aber Holger Müller winkt ab: »Plakativ ein oder zwei Produkte zu verkaufen, ist kein Problem. Schwieriger wird es aber, wenn professionell ein umfassendes Angebot entwickelt werden muss.« Hierbei steckt der Teufel im Detail, wie der Würzburger Wissenschaftler an einem einfachen Beispiel klar macht. Wenn etwa ein elektronischer Marktplatz nicht berücksichtigt, dass der Verkäufer »Spiralbohrer« anbietet, der Einkäufer aber unter dem Kurznamen »Spibo« sucht, finden beide unter Umständen nicht zueinander.

Laut Müller haben manche Marktplätze in den vergangenen Jahren zum Teil mehrmals ihr Geschäftsmodell geändert, um aktuellen Schlagworten hinterherzulaufen und kurzfristig Umsätze zu schaffen. Dabei hätten sie aber die Bedürfnisse der Beschaffung häufig nicht genau ermittelt - und ohne diese Voraussetzung bleibe der langfristige Erfolg aus. Mit seiner Doktorarbeit stehe nun sowohl für beschaffende Unternehmen als auch für Marktplatzbetreiber ein Konzept zur Verfügung, mit dem sich die Gestaltungsanforderungen an elektronische B2B-Marktplätze in Abhängigkeit von den zu beschaffenden Gütern analysieren lassen, so Müller.

Den Austrian e-Procurement Award 2004 erhielt der Würzburger in der Kategorie Hochschulpreis. Vergeben wird diese Auszeichnung vom Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik in Österreich, der österreichischen Industriellenvereinigung und der Donau-Universität Krems. Bei der Preisverleihung wurde die Praxisnähe von Müllers Ansatz und sein Beitrag zur Fortentwicklung von e-Procurement-Konzepten hervorgehoben.

Müller, 1974 in Leipzig geboren, studierte Wirtschaftsinformatik in Dresden. An den Würzburger Lehrstuhl für BWL und Industriebetriebslehre kam er 2001 gemeinsam mit Professor Ronald Bogaschewsky. Das Beschaffungsmanagement, insbesondere der weltweite strategische Einkauf (Global Sourcing), und die elektronische Beschaffung (e-Procurement) sind zwei Forschungsschwerpunkte am Lehrstuhl. In diesem Umfeld wurde jüngst das »Centrum für Supply Management« gegründet, das gewerblichen Einkäufern beim globalen Beschaffen und beim e-Procurement behilflich ist.

Weitere Informationen
www.supply-markets.com

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