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WissenschaftskarriereProfessorinnen

200 zusätzliche Professuren für Frauen

Bund und Länder haben ein gemeinsames Professorinnenprogramm vereinbart und werden hierfür in den nächsten fünf Jahren 150 Millionen Euro bereit stellen.

Eine Frau mit Hut am Strand.

200 zusätzliche Professuren für Frauen
Bonn, 21.11.2007 (bmbf) - Bund und Länder haben sich am Montag auf ein Programm geeinigt, das in den kommenden fünf Jahren 200 neue Stellen für Professorinnen an den deutschen Hochschulen schaffen soll. Dafür stellt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) insgesamt 75 Millionen Euro zur Verfügung, die Länder beteiligen sich anteilig an dem Gesamtvolumen von 150 Millionen Euro. Das Programm und seine Finanzierung wurden auf der diesjährigen Sitzung der Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung in Bonn beschlossen.

Bundesforschungsministerin Annette Schavan betonte die herausragende Bedeutung des Programms für die deutsche Wissenschaftslandschaft: »Hochqualifizierte und talentierte Wissenschaftlerinnen gehören in die Spitzenpositionen von Wissenschaft und Forschung. Mit dem Professorinnenprogramm gelingt es, die Anzahl von Frauen auf Professuren deutlich zu erhöhen und dem weiblichen wissenschaftlichen Nachwuchs Leitbilder für die eigene Karriere zur Verfügung zu stellen.« Das Professorinnen-Programm wurde im Bundesministerium für Bildung und Forschung entwickelt. »Wir haben damit ein nachhaltiges Instrument zu Förderung von Spitzenwissenschaftlerinnen gewonnen. Die geförderten Stellen sind unbefristet, und das Verfahren stärkt zugleich die Gleichstellungsaktivitäten von Hochschulen«, sagte Schavan.

Der Vorsitzende der der Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung Prof. Dr. E. Jürgen Zöllner: »Ich begrüße das Professorinnenprogramm der BLK ganz außerordentlich. Es ein wichtiger Schritt zur Umsetzung der Wissenschaftsratsempfehlungen Chancengleichheit von Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen vom Juli 2007 und unterstützt die Offensive für Chancengleichheit von DFG, FhG, HGF, MPG und Leibniz-Gemeinschaft.« Hochschulen - Universitäten, Fachhochschulen und künstlerische Hochschulen - sollen auf der Grundlage einer positiven Begutachtung ihres Gleichstellungskonzeptes die Möglichkeit erhalten, bis zu drei Berufungen von Frauen auf unbefristete W2- und W3-Professuren für fünf Jahre mit einem Betrag von bis zu 150.000 Euro pro Jahr finanziert zu bekommen. Die Begutachtung wird durch ein externes Expertengremium aus Wissenschaft, Forschung und Hochschulmanagement erfolgen.

Die geförderten Stellen sollen in der Regel Vorgriffsprofessuren sein - die neu geschaffenen Stellen werden also eine Zeit lang parallel zu Stellen von Professorinnen oder Professoren existieren, die kurz vor der Emeritierung stehen. Damit soll die Anzahl der Professuren de facto erhöht werden. Aber auch bei Regelberufungen kann unter bestimmten Voraussetzung eine Förderung erfolgen. Bei positiver Bewertung des Professorinnenprogramms im Jahre 2011 durch die Nachfolgeorganisation der BLK, also der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK), besteht die Möglichkeit der Fortschreibung des Programms.