Ruderwettbewerb deutscher und japanischer Führungsspitzen
Die deutschen und japanischen Führungsspitzen beschließen, jedes Jahr einen Ruderwettbewerb gegeneinander auszutragen.
Bereits im ersten Jahr siegen die Japaner mit einem meilenweiten Vorsprung. Die deutschen Top-Manager sind wütend und beauftragen eine Unternehmensberatung mit der Verbesserung der Ruderstrategie.
Aber im nächsten Jahr ist das japanische Boot schon im Ziel, bevor das deutsche überhaupt nur die Hälfte der Strecke hinter sich gebracht hat.
Die sieben Steuermänner des deutschen Bootes beschweren sich beim Management über ihren Ruderer, der nicht genügend Motivation und Arbeitseinsatz gezeigt habe. Auch der Ruderer beschwert sich und verlangt, dass beim nächsten Rennen nur noch ein Steuermann und ansonsten Ruderer auf dem Boot sein sollten, so wie beim japanischen Boot auch.
Nach langen Diskussionen und nach intensiven Workshops mit der Unternehmensberatung beschließen die Manager, den Ruderer zu entlassen und das Gehalt der Steuerleute zu erhöhen, um mehr Anreiz zur Leistungssteigerung zu geben. Als beim nächsten Jahr das deutsche Boot gar nicht losfährt, sondern mit den Steuerleuten einfach auf dem Platz vor sich hin dümpelt, wird eine andere Unternehmensberatung mit einer Analyse der Situation und einer Reorganisation des Teams beauftragt.
Sie kommen zu folgendem Ergebnis
Die Japaner haben nur gewonnen, weil sie gerudert haben. Ansonsten haben aber die Deutschen die wesentlich bessere Organisation und Strategie. Unter diesen Gesichtspunkten ist der Gewinn der Japaner nicht besonders ernst zu nehmen, da ja auch die Deutschen bei Bedarf jederzeit rudern könnten. Insgesamt besteht also kein Handlungsbedarf, vielmehr sollten die Reorganisationsbemühungen intensiv vorangetrieben werden, um weiterhin die Spitzenposition im Management behaupten zu können.