WiWi Gast schrieb am 17.02.2021:
Es gibt auch noch was anderes als schwarz und weiß. So viel spart man jetzt auch nicht, wenn man ein paar Jahre in Posemuckel anstatt in München wohnt. Im Normalfall läuft es doch eher so, dass man dann halt ne kleinere Wohnung mit niedrigerem Standard wählt und auf ein eigenes Auto verzichtet, das in der Großstadt eh unnötig ist. Und auf einmal ist die Kostendifferenz sehr überschaubar.
Zumal sich ab einem gewissen Alter die Präferenzen eh verschieben (Kinder, Eigenheim, weniger Party und Ausgehen) und die wenigsten dann noch im Zentrum einer Großstadt (egal welcher) wohnen. Also wieso nicht vorher mal ein paar Tausend Euro in die Art von Leben investieren, die man haben möchte?
Finde die Argumentation jetzt eher ein wenig wackelig.
Klar kann man nach München ziehen, sein Auto verkaufen, sich räumlich verkleinern, vielleicht noch auf einen Urlaub im Jahr verzichten und sich dann freuen, dass am Ende des Monats genau so viel übrig ist wie vorher.
Fakt ist aber, dass man seinen Lebensstandard, den man vorher hatte (oder bei Umzug aus München raus haben könnte) für den Wohnort runterschraubt. Das Geld, was nach Fixkosten übrig bleibt, mag das gleiche sein, trotzdem ist es Schönmalerei, da man einfach nur an einer anderen Stellschraube dreht.
Daher würde mich einfach mal interessieren: Was bietet dir München, was dir eine vergleichbar große Stadt in anderen Teilen Deutschlands nicht bieten kann? Und ist diese Differenz wirklich die Differenz in der Miete wert?
Ich will hier auch gar keinen Hass auf München schieben (ich mag die Stadt selbst total gern!) oder alle Leute, die da leben, verteufeln. Letztlich ist es eure Entscheidung, wo ihr wohnt und wie viel ihr bereit sein, für den Wohnort auszugeben. Ich wohne ja auch nicht im Osten, obwohl ich da locker 200-300€ monatlich sparen könnte.
Dennoch habe ich das Gefühl, dass viele da einem Hype hinterherlaufen und sich die unverhältnismäßig hohen Kosten mit Argumenten wie "da brauche ich ja kein Auto mehr und im Süden verdient man ja auch ein bisschen mehr" schön reden.
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