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Wohnen & WGStudentenwohnung

Der Studienbeginn ist ideal für den Auszug aus Hotel Mama

Laut einer Studie des Statistischen Bundesamts ist das Wohnen im "Hotel Mama" bei jungen Erwachsenen in Deutschland sehr beliebt. So lebten im Jahr 2010 noch fast zwei Drittel der 18- bis 24-Jährigen bei ihren Eltern. Doch spätestens zum Studienbeginn sollte sich der Nachwuchs abnabelt und aus dem Kinderzimmer auszieht. Denn eine eigene Wohnung ist für die Persönlichkeitsbildung wichtig.

Bild der Küche in einer Studenten-WG.

Am liebsten wohnen Studenten in WGs
Etwa 55 Prozent der jungen Menschen eines Jahrgangs fangen mittlerweile ein Studium an. Das sind so viele wie nie zuvor und dementsprechend schwierig ist die Suche nach einer passenden Unterkunft. Laut einer Umfrage des Portals noknok24.de leben Studenten am liebsten in einer Wohngemeinschaft, wobei die Suche nach einer solchen länger dauert als die Suche nach einer Ein-Zimmer-Wohnung. Auch das Deutsche Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung hat 11.000 Studenten zu ihrer aktuellen Wohnsituation befragt und kommt zum selben Ergebnis. Etwa 30 Prozent leben in einer Wohngemeinschaft. Gerade für junge Erwachsene, die zum Studium in eine neue Stadt ziehen, kann eine WG vorteilhaft sein, denn so lässt sich schnell Anschluss findet. Der Nachteil ist, dass Kompromisse einzugehen sind und auf die anderen Bewohner Rücksicht genommen werden muss.

Rund 20 Prozent der Studenten leben alleine in einer eigenen Wohnung und 10 Prozent in einem Studentenwohnheim. Der Rest wohnt noch bei den Eltern oder Verwandten und das oft aus finanziellen Gründen. Denn bezahlbarer Wohnraum ist in den meisten Universitätsstädten nur schwer zu finden und die Studentenwohnheime platzen aus allen Nähten. Viele sind deshalb auf die Unterstützung ihrer Eltern angewiesen.

Hotel Mama hat Vor- und Nachteile
Im Elternhaus wohnen zu bleiben, spart nicht nur Kosten, sondern ist auch bequem. Ohne selbst etwas tun zu müssen, ist der Kühlschrank gut gefüllt und die Wäsche wird gewaschen. Andererseits kommt man so nicht aus seiner Rolle als Kind heraus und muss sich den Wünschen des Vaters und der Mutter fügen. Kaum ein junger Erwachsener will gefragt werden, wann er denn nun endlich aufsteht, ob er genug lernt oder schon wieder vorhat, auszugehen. Im Elternhaus haben die Eltern das Sagen und die Privatsphäre ist begrenzt. Denn eine geschlossene Tür hindert viele Eltern nicht daran, ungefragt einzutreten. Über kurz oder lang führt das zu Reibereien und der Überlegung, ob es nicht besser wäre, endlich auszuziehen.

Eigenverantwortung sollte bereits im Kindesalter gefördert werden. Wer nicht lernt, sich selbst um seinen Tagesablauf zu kümmern und finanzielle Verantwortung zu übernehmen, hat später größere Probleme. Deshalb sollten Eltern bei erwachsenen Kindern klare Regelungen schaffen und sie sowohl praktisch als auch finanziell am Haushalt beteiligen.

Trotz der Befürchtung, bei einem Auszug die Kontrolle über den Nachwuchs zu verlieren, ist es wichtig, dass Sohn oder Tochter flügge werden und ohne elterliche Hilfe im Leben zurechtkommen. Verspürt der Nachwuchs nicht selbst den Wunsch, auf eigenen Beinen zu stehen, sollte darüber gezielt gesprochen werden.

Dem Kind eine eigene Bleibe nahezulegen, hat nichts damit zu tun, dass es einem lästig wäre. Vielmehr ist die Ablösung von Vater und Mutter ein wichtiger Schritt, seinen eigenen Weg zu finden und sich zu individualisieren. Die Erziehung ist dann abgeschlossen und Eltern stehen ihren Kindern beratend zur Seite. Nur so kann der junge Mensch seine Persönlichkeit voll entwickeln.