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ZeitmanagementZiele

Zeitmanagement 3 - Ziele festlegen

Mit sinnvoller Zeitplanung im Studium beschäftigt sich die WiWi-TReFF Serie Zeitmanagement. Teil 3 widmet sich der Motivation, für die Festlegung von Zielen und Meilensteinen maßgeblich ist.

Eine Küchenuhr in schwarz-weiß zeigt als Zeit 8 Uhr an.

Ziele festlegen (Langfristige Planung)
Immer wieder das alte Leid: Zu Beginn des Semesters macht man nur das Nötigste, und ein paar Wochen vor den Klausuren läuft man auf Hochtouren. Verzichtet auf seinen Lieblingssport, schläft kaum noch und lernt bis zum Umfallen. Dann hat man die anstrengende Phase hinter sich, gönnt sich seine wohlverdiente Pause und  versinkt wieder im seligen Nichtstun ... - bis, ja bis die nächste Klausuren-Phase vor der Tür steht.

Die eigene Leistungskurve entspricht einem Flugzeug, das mit der Spitze gen Himmel steil startet, geradewegs zum Boden hinabstürzt und kurz vor dem Aufprall die Nase wieder steil nach oben zieht. So ein leistungsmäßiger Parabelflug verlangt  nicht nur starke Nerven, sondern kostet auch eine Menge Energie. Na gut, dem einen oder anderen ist ein gleichmäßiger Langstreckenflug vielleicht zu öde, aber mit dem Crash vor Augen will bei den meisten echte Zufriedenheit doch nicht aufkommen.

Solche Ausreißer lassen sich nur durch eine gezielte langfristige Planung vermeiden. An erster Stelle solltet ihr euch über eure Ziele bewusst machen. Denn nur wer sich über seine Ziele klar ist, kann auch wissen, was er dafür tun muss.


Motivation durch Ziele
Ziele sind wichtig, damit man weiß, wofür man arbeitet. Das gibt den Ansporn, sich anzustrengen und seine Zeitplanung auch einzuhalten. Ausschlaggebend ist, dass es sich dabei wirklich um die eigenen Wünsche und Ziele handelt und nicht um Erwartungen anderer. Zum Beispiel muss der Wunsch des Vaters, dass der Sohn seine Firma übernimmt, für diesen nicht gerade die Erfüllung bedeuten.

Nehmt euch ein wenig Zeit und Ruhe, um euch über eure Ziele klar zu werden. Setzt euch in euren Lieblingssessel und betreibt Brainstorming. Überlegt, welche Wünsche ihr für die Zukunft habt. Plant ihr, ins Ausland zu gehen? Wolltet  ihr schon immer mal bei einer bestimmten Firma ein Praktikum machen? Oder möchtet ihr euch am liebsten mal ein Urlaubssemester nehmen, um einige Monate durch Australien zu trampen?

Sich Ziele zu setzen heißt nicht, dass ihr im zweiten Semester wissen müsst, in welcher Position ihr in welcher Firma in fünf Jahren stehen wollt. Das wäre natürlich unsinnig und vermutlich nicht realistisch. Doch wer weiß, worauf er hinarbeitet, wird seinem Ziel auch am leichtesten nahe kommen. Wer gar nicht weiß, wohin er will, sollte dennoch ein  Ziel formulieren. Das kann so aussehen: Bis zur Diplomarbeit möchte ich  mir darüber klar sein, in welchem Unternehmensbereich ich später am liebsten arbeiten möchte. Bei der Sammlung eurer Ziele solltet ihr neben den beruflichen bzw. studienbezogenen Zielen auch die persönlichen und privaten Wünsche nicht vergessen. Schließlich lebt man nicht für das Studium allein, und private Ziele erfordern auch Zeit und Energie.

Meilensteine setzen
In einem zweiten Schritt solltet ihr die Ziele in eine zeitliche Rangfolge bringen. So ergeben sich lang-, mittel- und kurzfristige Ziele. Sinnvoll ist die Wahl mehrer Abschnitte. Stellt euch folgende Fragen:

Die langfristigen Ziele müssen nicht detailliert beschrieben werden, da sie sich im Laufe der Zeit vermutlich noch entwickeln. Sie sollten jedoch eine Richtung angeben und weitere Planungen ermöglichen. Mittelfristige und kurzfristige Ziele sollten so formuliert werden, dass sie auch erreichbar sind. Sie dienen euch als Etappenziele, die in relativ naher Zukunft liegen.

Die sogenannten Meilensteine sind Zeitpunkte, zu denen ihr bestimmte Ziele erreicht haben solltet. Häufig werden diese Meilensteine von außen vorgegeben. Das kann zum Beispiel das Vordiplom sein, von dessen rechtzeitigem Erreichen das BAföG und damit die (Teil-)Finanzierung eures Studiums abhängt. Die Vor- und Nachteile liegen klar auf der Hand: Zum einen erhöht der Druck die Leistungsbereitschaft und damit die Chance, seine weiteren Ziel zu erreichen. Zum anderen kann der Schuss aber auch nach hinten losgehen und bei einer insgesamt zu großen Belastung  zu einer Blockade führen.


Ziele regelmäßig überprüfen
In regelmäßigen Abständen solltet ihr die Liste eurer Ziele genau überprüfen. Gut geeignet ist dafür die Zeit am Ende beziehungsweise am Anfang eines neuen Zeitabschnittes. Das hat folgende Vorteile:

  1. Ihr seht und macht euch bewusst, welche Ziele ihr bereits erreicht habt. Oft ist es mehr, als man zunächst denkt. Das ist gut für das Selbstbewusstsein und gibt Auftrieb und Mut für die nächsten Projekte. 
  2. So wie Menschen sich verändern, können sich auch die Ziele und Pläne wandeln. Nehmt euch für den Listen-Check viel Zeit und Ruhe und überlegt auch, wie wichtig euch die Ziele noch sind. Was hat völlig an Bedeutung verloren oder erscheint nur noch als zweitrangig? Oft hängt man Ideen nur aus alter Gewohnheit nach. Pläne, mit denen man sich nicht mehr voll identifizieren kann, sollten von der Liste gestrichen werden. Vielleicht hat sich auch die zeitliche Reihenfolge, in der ihr Ziele erreichen wollt, geändert?
  3. Gibt es neue Ideen, neue Vorhaben, die ihr umsetzen möchtet? Ja? Dann formuliert sie und macht euch an die Umsetzung.