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ZeitmanagementTagesplanung

Zeitmanagement 6 - Tagesplanung

Sinnvolles Zeitmanagement ist erlernbar. Wie ihr eure Zeitplanung optimieren könnt, zeigen wir euch in unserer neuen Serie.

Eine Küchenuhr in schwarz-weiß zeigt als Zeit 8 Uhr an.
Planung am Vorabend
So wie die Aufgaben für einen Monat auf eine Woche heruntergebrochen werden, teilt ihr die Wochenaufgaben auf die einzelnen Tage auf. Im Unterschied zu der Wochenplanung jedoch können gerade bei Studierenden die Wochentage sehr unterschiedlich aussehen. Deshalb ist es wichtig, zwischen festen Terminen, wie und den zu erledigenden Aufgaben zu unterscheiden. Ähnlich wie bei der Wochenplanung sollte man für beide Gruppen unterschiedliche Listen anlegen.

Die Tagesplanung findet im besten Fall am Vorabend statt. Dann hat man bereits einen Überblick und  kann in Ruhe festlegen, welche Aufgaben man am nächsten Tag erfüllen möchte. Die Pläne für den nächsten Tag können also sofort mit dem Kontrollieren des Vortages-Planes verbunden werden. Außerdem geschieht die Planung am Abend meistens effizienter. Beim morgendlichen Planen kann unter Zeitdruck schnell Wichtiges vergessen werden. Außerdem birgt es die Gefahr, das Planen ausarten zu lassen und es als Arbeit-Aufschiebe-Taktik zu missbrauchen. Es sollte normalerweise nicht länger als fünf bis zehn Minuten dauern. Persönlichen Rhythmus finden
»Die größte Herausforderung im Studium sind die unregelmäßigen Arbeitszeiten und das Finden des individuell besten Weges. Genau darin liegt aber auch eine Chance, die ein Studium bietet«, so Psychologe Peter Schott. Gerade in Arbeitsituationen, die keine festen Strukturen vorgeben, ist es wichtig, seinen persönlichen Rhythmus zu finden.

Helfen kann dabei das bereits erstellte Zeitprotokoll. Es verrät, welche Tage man zum Arbeiten oder für Freizeitaktivitäten bevorzugt. Kombiniert mit der persönlichen Erfahrung lassen sich damit auch besondere Hochzeiten im Tagesverlauf erkennen, die sich besonders effektiv auf  bestimmte Tätigkeiten auswirken. Vielleicht könnt ihr zwischen acht und zehn Uhr morgens besonders gut lernen oder habt erst ab 21 Uhr die Ruhe, euch auf das Schreiben von Protokollen zu konzentrieren. Auch Tiefphasen, in denen ihr müde und unkonzentriert seid, kann man so erkennen.

Diese Erkenntnisse solltet ihr nutzen und bei der Tagesplanung beachten. Auch wenn es schwer fällt und nicht immer machbar ist, solltet ihr versuchen, einige Strukturen einzuhalten und bestimmte Zeiten für bestimmte Aufgaben zu reservieren. Feste Lernzeiten zum Beispiel haben den Vorteil, für Kontinuität im Studium zu sorgen. Der Biorhythmus
Die Tagesplanung sollte sich immer an den persönlichen Vorrausetzungen orientieren. Es gibt Frühaufsteher, die am besten zwischen sieben und neun Uhr morgens arbeiten können, während  andere sich dann noch in der Tiefschlafphase befinden, weil sie bis vier Uhr früh am Schreibtisch gesessen haben.

Jeder muss sein eigenes Zeitkonzept entwickeln. So hat es keinen Sinn, sich vorzunehmen, um acht Uhr morgens mit der Arbeit zu beginnen, wenn man ein Spätaufsteher ist. Dann kann es sinnvoller sein, sich die Nachmittage für Studienaufgaben freizuhalten. Es hat auch keinen Sinn, Konzepte von Kommilitonen kopieren zu wollen, um Erwartungen von außen zu genügen. »Was bei dem einen funktioniert, ist für einen anderen noch lange nicht gut«, weiß auch Psychologe Peter Schott.

Gegen den eigenen Biorhythmus anzuplanen bringt nur selten den gewünschten Erfolg und sorgt damit schnell für Frust.
Weitere persönliche Vorausetzungen
An den persönlichen Vorausetzungen ausrichten sollte sich auch die Arbeitsdauer. »Man muss sich dort abholen, wo man ist«, so Peter Schott. Es ist zwecklos, sich fünf Stunden Arbeit vorzunehmen, wenn die Erfahrung zeigt, dass lediglich drei Stunden möglich sind. Denn oberstes Gebot für eine gute Zeitplanung ist die Umsetzbarkeit.

Auch das Erzwingen von besonderen Leistungen ist auf die Dauer gefährlich. Zwar mag dies kurzfristig gelingen, doch die Überforderung ist langfristig eher abträglich. Feste Strukturen und Regelmäßigkeit bei kurzen Arbeitsphasen bieten mehr Vorteile als seltene lange Arbeitsphasen.

Zunächst muss man also die eigene Leistungsfähigkeit akzeptieren. Zwar kann es frustrierend sein, wenn man selbst nur halb so lange konzentriert arbeiten kann wie Freunde und Kommilitonen. Noch hinderlicher ist es aber, sich unter einen zu großen Druck zu setzen. Dadurch entsteht die Gefahr, sich schon zu Beginn einer Arbeitsphase selbst durch negative Erwartungen und Ängste zu blockieren. Nur langfristig und mit viel Geduld können dauerhafte Steigerungen erreicht werden. Und außerdem: Viele Menschen neigen dazu, sich anderen gegenüber leistungsfähiger darzustellen, als sie wirklich sind. Auch diese Erkenntnis kann helfen, weniger abhängig von äußerem Druck zu werden.