Nach Ingenieursstudium noch Wirtschaft?
Hallo,
ich bin in einem Semester fertiger Ingenieur (Bachelor) und werde dann grad Anfang 26 sein. Warum so alt? In der Schule war ich Anfangs das totale Problemkind und habe daher insgesamt 2 Jahre länger gebraucht worauf ich heute natürlich in keinster Weise stolz bin. Da kann ich leider nichts mehr dran ändern, habe mich dann aber zumindest in der Oberstufe sehr verändert und noch ein 1,2er Abi gemacht was mir so ziemlich alle Türen öffnete und jeden Lehrer zum Staunen brachte ;) Trotzdem wußte ich nie so recht was ich studieren sollte weil man immer vor Augen hatte, dass es das ist was man sein Leben lang machen wird. Wirtschaft? Ingenieurswissenschaften? Medizin? Wirtschafsingenieurwesen? Jura? Ich fand das alles ziemlich interessant, Medizin und Jura kamen dann aber gar nicht in frage. Letzendlich habe ich mit vielen Leuten gesprochen und dann habe ich mich für Bauingenieurwesen entschieden. Zunächst war ich glücklich mit der Entscheidung obwohl die ersten Semester wie in jedem Ingenieursstudiengang total öde mit Mathe, Physik usw. waren. Danach kamen 2 interessante Semester aber zum Ende des Studiums merke ich das es der größte Fehler war. Ich werde jetzt natürlich noch das eine Semester machen und auch einen realtiv guten Abschluss hinlegen aber ich kann mir kaum vorstellen im richtigen Baugewerbe mal zu arbeiten. Der "richtige" Ingenieur bin ich nicht und die Gehaltsaussichten bzw. Jobaussichten in dem Bereich sehen auch verdammt übel aus, schade das mir das jetzt erst klar wird. Wenn ich mir hier Einstiegsgehälter bei Aldi und Co anschaue kann ich froh sein wenn ich das nach 5-10 Jahren überhaupt mal als Bauingenieur verdiene. Somit ist für mich klar, es muss etwas passieren aber die Frage ist was?
Was kann man tun? Ich bin mir ziemlich sicher, dass Wirtschaft die bessere Wahl für mich gewesen wäre aber nun ist es mal wieder anders gelaufen. An der FOM habe ich mich damals ebenfalls schon beworben und sogar einen Traineeplatz gehabt, ich könnte mich sowas von ärgern dies nicht gemacht zu haben.
Was würdet ihr in meiner Situation machen? Master in "Technische Betriebswirtschaft"? MBA? Oder nochmal einen ganzen Bachelor in BWL trotz dem hohen Alter?
Ich Frage mich wo genau die unterschiede zwischen einem Bachelor BWL sind und eben dem Master für Ingenieure. Egal für was ich mich entscheide, alles würde ich gerne berufsbegleitend als Trainee machen an Hochschulen wie der FOM oder ähnlichen damit ich zumindest schonmal den Berufsstart hinter mir habe. Das Alter ist natürlich wieder so eine Sache, ich werde vermutlich viel älter bei meinem Abschluss sein als der Durchschnitt :(
Der Vorteil für einen erneuten Bachelor wäre für mich ein eigenständiges Studium wodurch ich danach überall arbeiten könnte und ich wäre nicht auf die Baubranche festgelegt. Ob man mit den Masterstudiengängen mit meinem Ingenieursfach überhaupt für Firmen außerhalb der Baubranche wie normale Wi-Ings interessant wird wage ich noch zu bezweifeln. Schade wäre natürlich wenn mein bisheriges Studium umsonst war und ich nichts davon verwenden könnte.
Was meint ihr ist in meiner Situation am sinnvollsten? Das Alter ist mein größtes Problem bei der ganzen Sache. Ich komme mir momentan vor wie der letzte Loser, in meiner Familie haben dummerweise alle viel erreicht und mir standen alle Türen der Welt offen, darum ärgere ich mich umso mehr das ich diese Chancen so schlecht nutze. Bis jetzt habe ich immer alles irgendwo verkehrt gemacht und bin das schwarze Schaf der Familie ;) Naja nicht ganz, noch ist der Zug für mich sicherlich nicht abgefahren aber ich muss mir diesmal etwas gutes überlegen.