Hey Leute,

ich bin WiWi Student im 5. Semester und bin irgendwie enttäuscht vom Studium. Ursprünglich wollte ich wie so viele hier ins IB/UB gehen und habe mein Studium auf die Richtung ausgelegt. Nach zwei Praktika im Asset Management und im Commercial Banking, weiß ich gar nicht mehr ob ich wirklich dort hin will.

Ich möchte später etwas Sinnvolleres machen, als einen 08/15 Sachbearbeiterjob... v.a. wenn ich die Mentalität von den ganzen "High-Potentials" sehe, wird mir schlecht. Bei Banken und Fonds gehts auch nur darum möglichst viel Gebühren einzusammeln.

Die Schwerpunkte werde ich jetzt weniger in Finance und mehr in Ökonometrie setzten, weil mir das auch ziemlich Spaß macht.

Aber ich weiß echt nicht, was ich nach dem Bachelor machen soll. Master in VWL oder Finance und dann im akademischen Bereich oder zu Forschungsinstituten?

Komplett anderes Zweitstudium anfangen, wie Jura, Medizin oder WING?

War jemand hier schon in einer ähnlichen Situation? Ich bin irgendwie orientierungslos, nachdem ich gemerkt habe, dass IB/UB/WP mich langfristig sicher nicht glücklich machen werden.

(Falls jemand meinen müsste: Low-Performer, Weichei, Streng dich an... Spart euch bitte solche Kommentare; Notenmäßig gehöre ich auch zu den besten 10%)

"Ich bin irgendwie orientierungslos, nachdem ich gemerkt habe, dass IB/UB/WP mich langfristig sicher nicht glücklich machen werden."

Na immerhin hast du das vor dem Berufseinstieg gemerkt und somit vielen anderen schonmal was voraus.

Was das richtige für dich ist, kann außer dir selbst niemand klären. Setz dich doch einfach mal hin und schreib die dir wichtigen Kriterien eines späteren Berufs auf. Kläre z.B., ob du generell etwas gegen Gewinnerzielung oder nur gegen übermäßige Gier hast. Wenn Letzteres der Fall ist, kannst du bspw. auch bei einem jungen oder relativ kleinen Unternehmen anfangen - da weißt du konkret, wofür du das machst und hilfst dem Unternehmen direkt zu überleben. Ist dir Prestige immer noch so wichtig (woher sonst das Interesse an IB/UB/WP...)?

Mach dir klar, dass leider auch in der Forschung nicht nur Altruisten rumlaufen, sondern der Trend zur Projektförderung auf Antrag einen hohen Ergebnisdruck aufbaut.
Finde heraus, was du gerne machst. Was macht dir denn z.B. nun gerade an Ökonometrie Spaß? Was ist mit BWL abseits von Finance? Eigentlich ist das ja ein riesiger Vorteil von BWL, dass sie so vielgestaltig ist, dass für jeden was dabei ist. Von einem Zweitstudium möchte ich abraten, es sei denn, du weißt genau, dass du das und nichts anderes machen willst. Du wirst sonst mit hoher Wahrscheinlichkeit nur wieder enttäuscht werden.

Nur eine Idee: wär denn die EZB oder Ähnliches eine Option für dich?

Hi,

Danke für deine Antwort! Ich habe etwas gegen übermässige Gier ;)

Also mir macht die Financial Theory, und die empirischen Studien Spaß. Ich finde die Theorie und die Modelle dahinter einfach spannend.

Am liebsten würde ich im quantitativen Bereich in Finance einen Master machen. Leider braucht man dazu fast ein halbes Mathestudium. Ein normaler Finance Master ist zu breit, und sind eher auf CFAs oder auf Corp Fin und Accounting ausgelegt.

Staatliche Institute, Nationalbanken und Ähnliches würden mich auch sehr interessieren. Dazu braucht man aber eher einen VWL Abschluss und viele Stellen gibt es auch nicht, oder?

Jura und Medizin sind mir in den Sinn gekommen, weil ich beide Fächer interessant finde und dort auch ein paar Vorlesungen besucht habe. Ich habe den Eindruck, dass Juristen und Ärzte schon eine sinnvollere Tätigkeit ausüben. Allerdings hast du Recht... Opportunitätskosten wären hoch.

Danke nochmals ;)

Naja, die "sinnvollere Tätigkeit" von Juristen ist in einigen Bereichen auch Ansichtssache... (Ich darf so stwas sagen, mache schließlich Steuern... ;) )

Lounge Gast schrieb:

Hey Leute,

ich bin WiWi Student im 5. Semester und bin irgendwie
enttäuscht vom Studium. Ursprünglich wollte ich wie so viele
hier ins IB/UB gehen und habe mein Studium auf die Richtung
ausgelegt. Nach zwei Praktika im Asset Management und im
Commercial Banking, weiß ich gar nicht mehr ob ich wirklich
dort hin will.

Ich möchte später etwas Sinnvolleres machen, als einen 08/15
Sachbearbeiterjob... v.a. wenn ich die Mentalität von den
ganzen "High-Potentials" sehe, wird mir schlecht.
Bei Banken und Fonds gehts auch nur darum möglichst viel
Gebühren einzusammeln.

Die Schwerpunkte werde ich jetzt weniger in Finance und mehr
in Ökonometrie setzten, weil mir das auch ziemlich Spaß macht.

Aber ich weiß echt nicht, was ich nach dem Bachelor machen
soll. Master in VWL oder Finance und dann im akademischen
Bereich oder zu Forschungsinstituten?

Komplett anderes Zweitstudium anfangen, wie Jura, Medizin
oder WING?

War jemand hier schon in einer ähnlichen Situation? Ich bin
irgendwie orientierungslos, nachdem ich gemerkt habe, dass
IB/UB/WP mich langfristig sicher nicht glücklich machen werden.

(Falls jemand meinen müsste: Low-Performer, Weichei, Streng
dich an... Spart euch bitte solche Kommentare; Notenmäßig
gehöre ich auch zu den besten 10%)

Kann deine Situation ziemlich gut nachvollziehen. Deinen Erläuterungen entnehme ich, dass dir eine rein wissenschaftliche Karriere evtl. spaß machen könnte. Oder?? Wenn du zu den ersten 10% gehörst, stehen dir ja sicherlich einige Optionen offen. Erst Master und dann promovieren ist (bei sehr guten Leistungen!) weiterhin eine gute Option. Es besteht aber die Gefahr, dass du spätestens nach dem Dr. genau dort stehst wo du jetzt schon bist.

Wenn du direkt nach dem Bachelor aber definitiv in die " freie Wirtschaft" willst, wirst du auch Unternehmen finden, die das machen was dir Spaß macht. Wenn du an Ökonometrie interessiert bist, könnten Unternehmen wie die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) interessant sein.

wenn du was sinnvolleres machen möchtest und nicht gleich in eine ganz andere richtung willst, schau dir mal den master of international business and sustainability an der uni hamburg an.