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Kann man mit Depression einen Job finden?

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WiWi Gast

Kann man mit Depression einen Job finden?

Hallo,
Ich bin seit längerem in einer tiefen Depression. Sorry für den etwas längeren Text. Bis vor ein paar Monaten hatte ich noch Arbeit. Ich versuchte jedoch schon da zu wechseln, da es mir bei dem besagten Arbeitgeber nicht gefiel. Das Schicksal wollte es, dass ich sodann vor ein paar Monaten schlussendlich den Job verloren habe. Teilweise aus wirtschaftlichen Gründen, teilweise aus persönlichen Gründen (es kam eine Abbauwelle und da mich mein Chef auf dem Kieker hatte, war ich leider keiner der wenigen Glücklichen, die intern Rückhalt erhielten, dass sie besagter Abbauwelle nicht zum Opfer fallen).

Nun suche ich insgesamt schon über ein Jahr, fast 5 Monate seit Ende des letzten Jobs. Ich merke wie ich langsam echt depressiv, es geht schon so weit, dass ich den Sinn meines Lebens hinterfrage und auch ob ich weiterleben soll.

Ich habe eigentlich ein gutes Profil: Abi, Bachelor und Master alles im 1er- und 2er-Bereich, Uni war solide staatliche Uni. Klassisches BWL-Studium. Der Job war bei einem Unternehmen, das nach den Massstäben dieses Forums eine gute Adresse ist, möchte aber nicht zu viel preisgeben hier.

Mein CV ist gut, weil ich auch schon zu vielen Interviews und Vorstellungsgesprächen eingeladen wurde... ich denke schon an die 20 Gespräche. Aber es scheitert dann immer. So frage ich mich woran es liegt bei mir... ich bin zwar immer höflich und freundlich... aber ich frage mich ob die Leute doch irgendwie meine Depression spüren... es muss etwas Emotionales und Menschliches sein weshalb an die 20 Gespräche zu nichts führen... Spüren die Leute Depressionen bei anderen? Kann man mit einer Depression einen Job finden? Und sind alle mit Job glücklich und nur diejenigen ohne Job depressiv?

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WiWi Gast

Kann man mit Depression einen Job finden?

Es kommt auf die Schwere der Erkrankung an. Manche Menschen sind klinisch depressiv und damit quasi arbeitsunfähig. Das ist aber eine eher kleine Minderheit, die auch medizinische Betreuung brauchen.

Ich nehme nicht an, dass das bei dir der Fall ist. Du scheinst derzeit in einem ersten Lebenstief zu sein. Ich würde an deiner Stelle professionelle Hilfe in Anspruch nehmen und schauen, ob es hilft.

Grundsätzlich kann man nicht "riechen", ob jemand depressiv ist. Viele Depressive sind gut darin, das zu überspielen. Was man dir eher anmerken könnte, ist eine Motivations- und Antriebslosigkeit, die als Desinteresse gewertet wird.

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WiWi Gast

Kann man mit Depression einen Job finden?

Natürlich spüren Menschen das. Such dir professionelle Hilfe und zwar möglichst bald. Dann wird das auch wieder!

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WiWi Gast

Kann man mit Depression einen Job finden?

Ich kenne das. Ich befinde mich in einer ähnlichen Situation - mit dem einzigen Unterschied, dass ich meinen Job noch habe und meine Kollegen echt nett sind. Trotzdem hat mich das Verhalten meines Chefs über Jahre gedanklich krank gemacht. Bei mir ist es so, dass ich viele Bewerbungen geschrieben und viele Gespräche geführt habe, aber am Ende mich nicht traute, eine Entscheidung zu treffen. Überall passte etwas nicht... in der PE die extreme Arbeitszeit (die auch schon im Vertrag komisch niedergeschrieben wurde), bei anderen die Facetime, immer bis Ultimo im Büro sitzen zu müssen trotz ruhiger Projektphase, bei anderen das "Prestige", dass ich dachte, das wäre iw unter meiner Qualifikation bzw. zu viele Gedanken, was andere denken würden und und und. Nun langweile ich mich weiter auf der Arbeit und versuche, da iw rauszukommen.

Ich kann dir nur empfehlen, dir ein Hobby zu suchen, was dir wirklich Spaß macht und dich vielleicht körperlich fordert. Ich war fürher Leistungssportler im Rudern und während dieser Zeit war ich am glücklichsten. Ich war stolz darauf und liebte es, an die körperlichen Grenzen zu gehen. Fails bei Klausuren oder Trennungen haben mich zu der Zeit kaum getroffen. Also du sollst jetzt NICHT in so ein extrem gehen, aber versuche mal etwas nach und nach aufzubauen, aus dem du Energie, Selbstbewusstsein und Lebensfreude ziehen kannst. Ich habe nun wieder mit Rudern (zumindest Ergo) angefangen. Wochenenden gehe ich mit meinem Bruder Windsurfen. ich weiß, dass das super schwierig ist und andere die Gründe etc. meistens nicht nachvollziehen können. ich selbst befinde mich auch noch in diesem Loch und zweifle häufig an mir, meinem Weg und entwickle Ängste der Nutzungslosigkeit, des Versagens bei Karriere etc. Aber Sport ist für mich ein möglicher Ausweg, den ich gerade versuche, zu nutzen.

Hast du sonst mehr zu deinem Hintergrund? Hobbies? Partner/ Partnerin? Welche Art Job machst du?

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WiWi Gast

Kann man mit Depression einen Job finden?

Lieber TE,

erst einmal möchte ich dich bitten, dir professionelle Hilfe zu suchen, z.B. erstmal beim Hausarzt. Und bitte davor keine Scham zu haben. Suizidgedanken sind ein Warnsignal, welches man nicht überhören sollte.

Zum Thema "Glück" und Job: nein, es gibt sehr viele Menschen, die trotz - auch gutem- Job nicht zufrieden sind. Glück ist meiner Meinung nach sowieso ein gehypter Zustand, der sich im wahren Leben kaum dauerhaft halten lässt. Genauso wenig wie übertriebener Perfektionismus, der zerstört meist mehr als das er Wert schafft.

Das beste, was man erreichen kann, ist im Einklang mit sich zu sein, idealerweise noch mit seinem näheren Umfeld, und die dadurch resultierende Zufriedenheit und Ausgeglichenheit. Alles weitere ist die Cherry on Top.

Sei bitte nicht so hart zu dir, und schon gar nicht wegen einer temporären Arbeitslosigkeit.
Tu dir in der Zeit bis zum nächsten Job was gutes, mache Sport, vielleicht reisen... Ich weiß nicht, wie alt du bist, aber ich schätze noch eher jünger. Du wirst also noch ewig arbeiten müssen, also keine Sorgen wegen ein paar Monaten ohne Job.

Ich war mit Mitte/Ende 20 auch mal in einer ähnlichen Situation, wäre beinahe in Hartz4 gerutscht und dazu noch eine beschissene Trennung. Zehn Jahre später bin ich bei einem IG Metall Konzern, zwar mit guten Benefits, aber kurz vor Boreout. Es ist nicht alles Gold, was glänzt.

WiWi Gast schrieb am 08.02.2023:

Hallo,
Ich bin seit längerem in einer tiefen Depression. Sorry für den etwas längeren Text. Bis vor ein paar Monaten hatte ich noch Arbeit. Ich versuchte jedoch schon da zu wechseln, da es mir bei dem besagten Arbeitgeber nicht gefiel. Das Schicksal wollte es, dass ich sodann vor ein paar Monaten schlussendlich den Job verloren habe. Teilweise aus wirtschaftlichen Gründen, teilweise aus persönlichen Gründen (es kam eine Abbauwelle und da mich mein Chef auf dem Kieker hatte, war ich leider keiner der wenigen Glücklichen, die intern Rückhalt erhielten, dass sie besagter Abbauwelle nicht zum Opfer fallen).

Nun suche ich insgesamt schon über ein Jahr, fast 5 Monate seit Ende des letzten Jobs. Ich merke wie ich langsam echt depressiv, es geht schon so weit, dass ich den Sinn meines Lebens hinterfrage und auch ob ich weiterleben soll.

Ich habe eigentlich ein gutes Profil: Abi, Bachelor und Master alles im 1er- und 2er-Bereich, Uni war solide staatliche Uni. Klassisches BWL-Studium. Der Job war bei einem Unternehmen, das nach den Massstäben dieses Forums eine gute Adresse ist, möchte aber nicht zu viel preisgeben hier.

Mein CV ist gut, weil ich auch schon zu vielen Interviews und Vorstellungsgesprächen eingeladen wurde... ich denke schon an die 20 Gespräche. Aber es scheitert dann immer. So frage ich mich woran es liegt bei mir... ich bin zwar immer höflich und freundlich... aber ich frage mich ob die Leute doch irgendwie meine Depression spüren... es muss etwas Emotionales und Menschliches sein weshalb an die 20 Gespräche zu nichts führen... Spüren die Leute Depressionen bei anderen? Kann man mit einer Depression einen Job finden? Und sind alle mit Job glücklich und nur diejenigen ohne Job depressiv?

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WiWi Gast

Kann man mit Depression einen Job finden?

Die emotionale Komponente meines Beitrags spare ich mir, da ich 2 Jahre mit einer Frau zusammen war, die depressive Phasen mit Suizidgedanken hatte.

Meine Ex hatte ebenfalls studiert und einen angesehenen Job mit gutem Geld. Zum Zeitpunkt des Kennenlernen wirkte sie für mich wie ein ganz normaler Mensch.

Lange Rede kurzer Sinn. Hängt von der Schwere deiner Erkrankung ab. Das kann keiner hier beantworten. Wenn es nur phasenweise ist würde ich sagen, dass es kein Problem ist ein normales Leben zu führen inkl. Job.

Bist du jedoch Dauerkrank wird’s schwierig.

Unabhängig davon ist professionelle Hilfe erforderlich.

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