Sehe ich grundsätzlich positiv, allerdings muss man durchaus zugeben, dass die zivilen Kollegen einen zeitlichen und branchenbezogenen Vorsprung haben. Aus meinem MBA Jahrgang sind viele der ehemaligen Kameraden ins Public Sector Consulting eingestiegen, da das einfach ein natürlicher Anknüpfpunkt ist. In der Regel steigt man dort als Ex-Offz aber mit etwa 33 Jahren trotzdem "nur" als Senior Consultant ein, wo zivile Masterabsolventen eher schon gestandene Manager sind und in Richtung SM schielen.
Hin und wieder gibt es ein paar Exoten, die von der Bw kommend direkt nen Einstieg als Manager schaffen, aber die haben dann in ihrer Dienstzeit schon mit Themen und Kontakten zu tun gehabt, die sie dann in der Beratung nahtlos weiter verfolgen können.
Ich sag eigentlich immer: Das Wichtigste ist, dass man bereits vor Beginn der Dienstzeit einen Blick für den rote Faden im eigenen CV hat. Wer Infanterieoffizier wird, Geschichte studiert und danach erwartet, dass die IT-Beratungen den roten Teppich ausrollen, der hat etwas grundsätzlich falsch gemacht. Wer Führungsunterstützer wird, (Wirtschafts-)informatik studiert, Verwendungen durchläuft, die für Beratungen relevant sind (Ämter mit IT Bezug) nen MBA macht und sich in der Bw ein gutes Netzwerk aufbaut, der hat beste Chancen auf nen super Wechsel ins Zivilleben.
WiWi Gast schrieb am 23.05.2021:
Thema MBA: Ja, einige Kameraden machen ihren MBA kurz vor Dienstzeitende an der FH Kempten oder FH Reutlingen. Das ist eher aber nice to have, weil es die Bundeswehr zahlt. Dies sind augenscheinlich auch keine top Programme, nach denen sich T1/T2 Beratungen die Finger lecken würden. (...) Von den vielen ehemaligen Kameraden sind mir gerade mal zwei bekannt, die über Umwege zu BCG sind. Also du siehst, es ist die absolute Außnahme.
Meiner Erfahrung nach wird in Deutschland selbst bei sehr guten Arbeitgebern nicht ansatzweise so ein Theater veranstaltet, wie in den USA, wenn es um Targetunis, die Qualität von MBA Programmen etc. geht. In diesem Sinne ist hierzulande auch ein "normaler" MBA kein showstopper, wenn die restliche Vita passt.
Interessanterweise kenne auch ich nur zwei Kameraden, die bei MBB untergekommen sind, aber ich meine, dass man diese Zahl durchaus mal in ne Relation setzen sollte: Wie viele ehemalige Offiziere wollen überhaupt zu MBB, wie viele zeigen mit dem MBA, dass sie "karriereaffin" und damit vielleicht auch für nen Consultingjob offen sind? Wie ist die Quote der zivilen Absolventen, die zu MBB gehen, im Vergleich mit Ex-Offizieren? Ich bin mir nicht sicher, ob man hier pauschal nen negativen Aspekt aufzeigen kann. In meinem MBA-Jahrgang war es so, dass die zwei Kameraden, die sich für MBB beworben haben, auch genommen wurden, dazu einer bei T2. Der Rest war gedanklich gar nicht auf der Schiene unterwegs.
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