Einstieg Start-Up Konditionen (Gehalt, VSOP,..)
Hallo,
ich stehe nun nach meinem Studium Verfahrenstechnik vor dem Einstieg in die Berufswelt. Derzeit arbeite ich für ein Start-Up als Werkstudent und mir wird jetzt eine Stelle als Projektingenieur angeboten. Ich bin mir aber mit den Konditionen nicht so sicher und wollte einmal nachfragen, was ihr davon haltet und was ich fair fordern sollte.
Kurz zu meinem Background, Ausbildung Industriemechaniker, duales Studium Maschinenbau Bachelor, Master Verfahrenstechnik, Auslandserfahrung 6 Monate USA und seit Bachelorabschluss dauerhaft als Werkstudent im Engineering tätig.
Das angebotene Gehalt ist ungefähr vergleichbar mit dem unteren Gehalt, was ich in der Industrie erwarten würde, dementsprechend garnicht schlecht für ein Start-Up.
Jedoch gibt es kein Weihnachts- und Urlaubsgeld (Industrie Weihnachtsgeld= ein Gehalt und Urlaubsgeld = 1200€, im Jahr ca. 5000€). Arbeitszeit 40 h plus 10% mehr was nicht unter Mehrarbeit fällt also 44 h jede Woche möglich (Chemieindustrie ca. 38 h). Soweit zu den Konditionen, die Position die ich bekommen würde wäre sehr interessant, ich könnte sehr viel lernen und bekomme auch viel Verantwortung, was in der Industrie Jahre dauern würde. Außerdem finde ich die Vision von dem Unternehmen auch gut.
Die Differenz soll durch VSOP ausgeglichen werden, die Höhe wurde mir im ersten Gespräch noch nicht mitgeteilt, jedoch wurde gesagt, dass Mitarbeiter, die ganz am Anfang dabei waren am meisten bekommen (verstehe ich auch) und jetzt ist das Risiko geringer ist und deshalb bekommen die folgenden immer weniger (von der Unternehmensseite kann ich es verstehen, dass sie die Beteiligungen nicht "verschenken" wollen aber es ist und bleibt ein Start-up und Risiko ist immer da, wenn man die Quote kennt, wie viele es zum Schluss schaffen). Für das VSOP Programm müsste ich vier Jahre bleiben, um alle Anteile zu bekommen.
Zu meinen Bedenken: Wenn ich für die vier Jahre nur Weihnachts - und Urlaubsgeld zusammenrechne, was ich in der Industrie auf jedenfall bekommen würde, dann ist das ein Wert von ca 20-45 k, wenn ich das Mindesteinstiegsgehalt und ein normales bzw. gutes betrachte bei 38 h.
Wenn ich noch die 2 h pro Woche dazurechne, die ich auf jedenfall mehr arbeiten muss, dann sind es schon 35 -55 k. Die Worst Case Betrachtung mit 44 h, wenn ich den Stundenlohn auf extra rechne für die 6 Stunden pro Woche (44 h -38h) komme ich auf 50-75 k.
Ich habe eine Gehaltserhöhung von 2% pro Jahr bei allen Gehältern angenommen und keine größeren Gehaltserhöhungen und auch keine Gewinnbeteiligung, wie es auch in der Chemieindustrie früher mal üblich war.
Worauf ich mit dem vorherigen Absatz hinaus will, der Durchschnitt für die drei verschiedenen Fälle beläuft sich auf ca. 45 k, den ich auf jedenfall in der Industrie mehr bekommen würde.
In meinen Augen müsste ich also bei den VSOP mindestens 45 k bekommen (vom jetziger Bewertung gerechnet), sodass die Differenz zu Industrie überhaupt ausgeglichen ist. Ich weiß auch, dass die VSOP nichts wert ist, wenn die Firma pleite geht und die bei der neuen Bewertung erstmal eine höhere Bewertung erzielen muss aber generell gesprochen (bin nur Ingenieur und mein Finazwissen ist leider noch nicht so gut).
So hätte ich auch nur das ausgeglichen, was ich auf jedenfall jetzt nicht bekomme. Ist es dann fair zu sagen, dass ich so viele Anteile haben wollen würde, dass dieser Betrag bei der jetzigen Bewertung abgedeckt ist, sodass ich bei einer höheren Bewertung in der nächsten Runde somit auch mehr Geld mit den Anteilen machen würde? Ich habe leider damit überhaupt keine Erfahrungen und wollte einfach mal nachfragen, ob es jemanden gibt, der in einer vergleichbaren Situation war.
So wie ich es kommen sehe, wird das Angebot nämlich deutlich darunter liegen, da gesagt wird, dass das Risiko jetzt nicht mehr so groß ist.
Ich würde mich sehr über eure Einschätzung freuen!
Viele Grüße!
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