Lustig, dass hier vor allem mit der Scheidung argumentiert wird.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Kommt voll auf eure Beziehung an. In meinen bisherigen Beziehungen könnte ich mir keinen gemeinsamen Besitz vorstellen. Lag aber auch daran, dass ich meine bisherigen Beziehungen nicht heiraten wollte.
Jetzt bin ich mit einer Frau zusammen, mit der ich mein Leben verbringen will und sie mit mir auch.
In meiner Beziehung werden wir auch ererbte Grundstücke rechtlich aufteilen. Ich finde es einfach einen miesen Beziehungsstil, mit jemandem mein Leben verbringen zu wollen, der dann aber im Gegenzug alles Vermögen für sich behält. Da wäre die spätere Scheidung nur eine selbsterfüllende Prophezeiung. D.h. das Unvertrauen vom Anfang bringt direkt Risse in die Beziehung, die später dazu beitragen, dass die Beziehung den Bach runtergeht.
Das hat nichts mit miesem Beziehungsstil zu tun sondern ist reiner Vermögensschutz für das Familienvermögen.
Mal als Gedankenanstoß. Ein Paar heiratet, einer der Partner hat Vermögen in Form von Immobilien, das ganze wird dann 50:50 auf die Eheleute verteilt... und ihr habt ein Kind, was dann das Vermögen erben soll. Irgendwann lässt man sich aus irgendwelchen Gründen scheiden, der Ex-Partner heiratet dann erneut und bekommt nochmal Nachwuchs ohne das weiteres Vermögen dazu kommt. In deiner Konstellation bekommt das eheliche Kind dann die Hälfte des Vermögens die bei den einem Partner verblieben ist, die andere Häfte geht dann an den Expartner der ein zweites Kind hat.
Im "Optimalfall" wenn der Expartner letztversterbend in der neuen Ehe ist, bekommt das eheliche Kind aus der ersten Ehe (wo das Vermögen herkommt) die Hälfte des Vermögens des Expartners, die anderen 50% gehen an das Kind aus der neue Ehe, sprich 25% des Familienvermögens gehen an an ein dir fremdes Kind. Im "schlechten" Fall wenn der Expartner vor dem neuen Ehepartner verstirbt gehen 50% des Vermögens an den neuen Ehepartner und jeweils 25% an die Kindes des verstorbenen Expartners - in diesem Fall bekommt das Kind der ersten Ehe (aus der das Vermögen stammt) rd. 62,5% des Vermögens und 37,5 % gehen an das Kind aus der zweiten Ehe.
Alles unter der Annahme der gesetzlichen Erbfolge ohne besondere weiteren Regelungen.
Solche Eheverträge und Regelungen dienen nicht dazu jemanden zu übervorteilen, sondern das Vermögen für die eigenen Kinder "zusammenzuhalten" und zu schützen. Das ist ja auch der Punkt wie Vermögen über Generationen erhalten werden kann.
Aber was ich viel wichtiger finde: Schenkungssteuer. Sowohl du als Bruder als auch deine Freundin haben ja nur jeweils 20k€ Freibetrag. Ich weiß nicht, was das für ein Grundstück ist, aber ihr werdet mit Steuern im Bereich von 20k€ bis 120k€ rechnen müssen je nach Wert. Lasst euch da lieber vorab noch gut beraten, wie ihr das am besten löst. Steuerlich beste Lösung vermutlich: Schenkung voll an dich (weil du bessere Schenkungssteuerklasse hast). Nach Hochzeit dann Schenkung von dir an deine Frau (Freibetrag dann 500k€).
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