Ich habe einige Jahre Berufserfahrung und stehe jetzt davor, in einem kleineren Konzern eine Aufgabe mit Führungsfunktion zu übernehmen oder habe die Option in einem größeren in eine fachliche Aufgabe zu wechseln. Beides ist mit einem Wechsel verbunden. Beide Unternehmen zahlen nach Tarifvertrag, wobei der große Konzern einen etwas besseren Tarif hat (IGM vs IG BCE in Sparte xy).

Das Gehalt ist am Ende relativ ähnlich (Eingruppierung IG BCE höchste Stufe vs. IGM zweithöchste Stufe). Ich habe nicht vor, eine große Karriere zu machen. Es handelt sich auch nicht um München, Frankfurt etc. - also Städte mit vielen Karriereoptionen nach oben hin. Es gibt also auch im großen Konzern gerade eine handvoll VP-Stellen und realistisch gesehen kommen diese für mich nicht infrage. Ich bin gut, aber nicht exzellent.

Die Teamführung und Verantwortung beim kleinen Konzern traue ich mir durchaus zu. Ich führe dort dann 2 Mitarbeiter mit kfm. Ausbildung (+ Weiterbildung). Im großen Konzern gibt es fast nur Akademiker neben mir und keine kfm. Mitarbeiter ohne zumindest einen Bachelor (in der Abteilung). Dort wäre ein Aufstieg, wenn überhaupt, sehr schwierig.

Beim kleinen Konzern ist es durchaus realistisch, dass das Gehalt in den nächsten Jahren auf der Position deutlich überdurchschnittlich wächst. Ein Aufstieg am Standort ist quasi nicht möglich, die übergeordnete Stelle sitzt an einem anderen Ort. Ein Ortswechsel kommt für mich unter keinen Umständen infrage.

P.S. - trotz dessen, dass hier nicht München oder Frankfurt ist, gibt es in der Gegend genügend Optionen für mich für weitere Wechsel. Keiner der beiden Wechsel ist ein "Lock-In" - es gibt genug frei ausgeschriebene Stellen in Konzernen in der Umgebung.

Wie seht ihr die Vor- und Nachteile der beiden Optionen?

Es kommt auf dich an, im kleineren Unternehmen ist es weniger „Hierarchisch“, also von der Orga flacher. Du hast mehr Spielraum bei wichtigen Entscheidungen und kannst also durch das in Projekten/ Arbeitsgebieten mehr bewegen.

Im größeren Unternehmen ist es zumeist sehr „starr“ organisiert, Prozesse sind extrem standardisiert.

Ich würde es so machen: Im „kleineren“ Unternehmen beginnen, je nachdem wie es dir gefällt bleibst du dann erstmal für etliche Jahre dort. Danach kann man wechseln in Richtung einem Großkonzern wenn es dann interessant wird, oder man sucht sich wieder etwas „kleineres“. Wenn du es umgekehrt machst, wird es schwieriger werden, wenn man erstmal an „starre“ Strukturen gewöhnt ist, fällt der Wechsel zu dynamischen Unternehmen zunehmend schwerer.

WiWi Gast schrieb am 18.03.2021:

Es kommt auf dich an, im kleineren Unternehmen ist es weniger „Hierarchisch“, also von der Orga flacher. Du hast mehr Spielraum bei wichtigen Entscheidungen und kannst also durch das in Projekten/ Arbeitsgebieten mehr bewegen.

Im größeren Unternehmen ist es zumeist sehr „starr“ organisiert, Prozesse sind extrem standardisiert.

Ich würde es so machen: Im „kleineren“ Unternehmen beginnen, je nachdem wie es dir gefällt bleibst du dann erstmal für etliche Jahre dort. Danach kann man wechseln in Richtung einem Großkonzern wenn es dann interessant wird, oder man sucht sich wieder etwas „kleineres“. Wenn du es umgekehrt machst, wird es schwieriger werden, wenn man erstmal an „starre“ Strukturen gewöhnt ist, fällt der Wechsel zu dynamischen Unternehmen zunehmend schwerer.

Witzig, ich sehe das genau anders - wer die kurzen Wege, flachen Hierarchien eines kleinen UN gewohnt ist und in einen Konzern wechselt dreht durch vor lauter Bürokratie und Approvals. Andersrum empfinde ich es deutlich leichter.

@TE: Wenn du an diesem Ort bleiben willst und sich beides gehaltlich (auch Nebensachen wie Benefits etc., ansonsten auch hier schauen wo die Unterschiede sind, z.B. BAV etc.) nicht viel nimmt: Welches UN gefällt dir von Branche/Produkt besser? Wo hattest du die besseren Gesprächspartner? Welche Aufgaben sagen dir mehr zu? WILLST du führen oder würdest du es machen weil es dazu gehört? Home Office Regelungen Post Covid (wenn relevant für dich)?

Das sind die Fragen die ich mir stellen würde. Wie du sagst ist die Chance aufzusteigen bei beiden schwierig, das Gehalt sehr ähnlich, du willst auch gar nicht weitere Karriere machen. Beim IGM hättest du theoretisch noch eine Stufe nach oben Platz, wenn die realistisch ist nach X Jahren wäre das vll eine Überlegung. Abgesehen davon nehmen sich die Stellen aber fast gar nichts. Glückwunsch dazu!

Ich würde das auch vor allem von zwei Punkten abhängig machen:

• Willst du Führungsverantwortung? Muss jeder für sich beantworten. Für den einen ist es genau das Ding, der andere kann sich nichts schlimmeres vorstellen.

• Willst du weiter Karriere machen? Du hast ja schon geschrieben, dass du die Aufstiegsmöglichkeiten bei beiden Optionen nicht siehst, also wenn es weiter hoch gehen soll müsstest su Wechseln. Wenn du das irgendwann doch anpeilst, hast du als Führungskraft eines kleinen Unternehmens wahrscheinlich bessere Optionen als als Sachbearbeiter eines Konzerns.

Da ich verschiedene Aspekte hier aus eigener Erfahrung kenne:

• Erst Konzern dann kleineres Unternehmen; andersrum geht fast gar nicht; kenne niemanden der in einer flachen/dynamischen Orga war uns sich dann im Konzern wohlfühlt

• Entscheidend ist: Welche Aufgabe magst du und was willst du noch erreichen

• Wenn das Gehalt jetzt schon gleich ist, wird es sich bei der niedrigeren Position im Konzern sicher besser entwickelt. Aber wie gesagt: Ist es das was du willst?