hat man. Natürlich keine Garantie - aber wo gibts die schon. Bei uns (Frankfurt) ist der neue Bachelor (bin zum Glück noch Magister) ohnehin verpflichtend mit Nebenfach. Da bietet sich dann BWl an und da eben was "Handfestes" a la Accounting... Ich mein mit 60CP in BWL von denen 20 ohnehin zwangsweise Mikro- Makro sind, lohnt es kaum das große Quant-Fass auszumachen. Accounting hat man schnell drauf und wird gebraucht.
Die Frage ist aber - muss ich jetzt mal anmerken - was es soll ein Philosophiestudium zu machen, wenn das Studium aus 120 CP besteht... Das is ein Witz. vor allem wenn man weiß wie in den Geisteswissenschaften Scheine erworben werden :)
Philo BA Frankfurt:
12+12+12 Basismodule. Prüfungsform: Klausur. Spätestens beim Nachschreibetermin bestehen da so gut wie alle. Teils sind die Fragen die gleichen. Das is so ein Scherz :) Anwesenheitspflicht in den Tuts mit gaaaanz kleinen Aufgaben. 2 mal 2 Seiten Essay schreiben. Und mit Essay ist gemeint: "Hey, befass dich mit dem Text, schreib was dazu auf. Wenn du ihn nicht kapiert hast, schreib auf wo es hängt." Also ganz easy. Macht auch Sinn, die wollen eben dass man Schreiben lernt und da muss man eben klein anfangen.
10 CP für Ehrenamtliches und Fachschaftskram
14 CP für die Bachelorarbeit
Bis dahin hat man 60 von 120CP und hat keinen Plan von Philosophie.
Die anderen 60 setzen sich aus 6x10 zusammen. Wobei ein Modul (10) sich aus einem "kleinen Schein" (aka Sitzschein/Teilnahmeschein/Anwesenheitsschein) und einem "großen Schein" zusammensetzt.
Kleiner Schein dieses Semester bei mir: Protokoll der Sitzung schreiben. 1 Seite Bullet Points und gut is.
Weiterer kleiner Schein: 2 Essays von je 2-3 Seiten zu einem der besprochenen Texte. Inhalt: Egal...irgendwas mit dem text halt und wenns ne Zusammenfassung aka Rekonstruktion des Arguments ist
Großer Schein: Vorlesung (ist aber die Ausnahme!) mit Klausur. Von der gesamten Vorlesung sind drei Texte klausurrelevant und das wird auch shcon gesagt. Und das sind keine Bücher :)
Große Scheine sind normalerweise aber immer Hausarbeiten a 12-20 Seiten. Sind aber auch keine allzu große Sache. Man muss halt mal den Dreh raus haben. So wie man als wiwi halt mal Statistik gefressen haben muss.
Und für den (ex)wiwi geil sind dann so Sachen wie: "Bis wann müssen wir die abgeben?" Ach, wissense, ich hab auch schon Hausarbeiten nach vier Jahren angenommen. Ich mein, wichtig is ja, dass sie sich damit beschäftigt haben. :) Wie geil ist das denn. Semesterobergrenze gibts im Bachelor da nicht.
Getoppt wird das nur durch Soziologie (mein Nebenfach) "was muss man für einen kleinen Schein machen?" "Na ja... sie sind erwachsen, sie sind hier, also geh ich davon aus es interessiert sie. Das reicht doch oder?" "Und für einen großen Schein?" "Mhhh sie meinen wohl eine Hausarbeit. Och wissense, ich find es eh besser wenn sowas demokratisch im öffentlichen Raum, also hier im Seminar diskutiert wird. Also bereiten Sie ein Thema vor, schreibense was und das diskutieren wir hier dann. Was bringt es, wenn sie mir das zum Lesen geben?
Da kann man jetzt großes bashing machen. Interessant ist aber, dass ich den Eindruck habe, die Studenten sind im Mittel wirklich motivierter. Man kann das Studium zwar extremst schmalspurig durchziehen (weil man eben nur irgendeinen akademischen Abschluss braucht) aber man kann eben auch unbegrenzt lesen und viel extra machen. Und das machen da auch viele. Ich meine in den Seminaren kann man zu 75% davon ausgehen, dass die Leute da sind, weil sie genau dieses Seminar zu diesem Thema interessiert. Und da wird diskutiert! Kannte ich vom Wiwi Studium gar nicht.
Nicht falsch verstehen; da wird viel gelabert und viel ist Unsinn und was am Ende raus kommt ist im Mittel fragwürdig (bei den Soziologen deutlich mehr als bei den Philosophen). Ganz klar. Aber diesen Hauch von 68er zu spüren, wenn oben geschilderte Antworten seitens des Profs kommen ist als wiwi einfach mal n Erlebnis.
BTW Statt diesem Wirtschaftsethik-Scheiß sollte man die Wiwis (wenn sie sowas wegen der Akkreditierung schon machen müssen) einfach mal in die Vorlesung Geschichte der Philosophie setzen. Da ist Ethik und Gerechtigkeit von Aristoteles bis Rawles sowieso dabei und nebenher werden sie mal gewzungen ein paar Seiten Text zu produzieren und bekommen Feedback hinsichtlich Argumentationsstruktur und Ausdruck. Und das Allgemeinwissen steigt in so ner Übersichtsvorlesung deutlich.
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