EU-Erweiterung - Deutschland in der »Pole Position«
500.000 neue Arbeitsplätze durch EU-Erweiterung
Willkommen im neuen Europa!»Mit der ökonomischen Verflechtung werden die Importe weiter stark ansteigen. Dies ist für unsere Volkswirtschaft nicht nachteilig, im Gegenteil, wir sind zunehmend auf sie angewiesen. Nicht nur viele hunderttausend hochwertige Jobs bei uns werden durch kostengünstige Importe von Vorprodukten gesichert sondern auch zahlreiche neue entstehen. Und nur so erhalten wir unsere Wettbewerbsfähigkeit, beispielsweise gegenüber unseren asiatischen Konkurrenten. Das Problem des deutschen Arbeitsmarktes liegt nicht im Jobexport gen Osten sondern im schwachen Wirtschaftswachstum hierzulande«, so Börner.
Die prognostizierten Kosten von netto 2,5 Milliarden Euro, die die Erweiterung Deutschland bis zum Jahr 2006 kostet, hält Börner für vertretbar und überschaubar, wenn man die großen Vorteile für den Standort Deutschland gegenrechnet: »Dies ist vielmehr eine Investition in die Zukunft, die wir mit Zins und Zinseszins zurückerhalten. Es ist ein großer Irrglaube, dass wir mit unseren Steuern dort Arbeitsplätze finanzieren.«
In welchem Maß die Integration bereits fortgeschritten ist, zeigen die Ergebnisse der repräsentativen BGA-Studie unter deutschen mittelständischen Groß- und Außenhändlern hinsichtlich ihres Engagements in den big four (Polen, Ungarn, Tschechien und Slowakei). Knapp die Hälfte der Unternehmen (46 Prozent) ist bereits in einem oder mehreren der vier Ländern tätig. Mit der heute erscheinenden Broschüre »Willkommen im neuen Europa!« legt der BGA eine Analyse der wirtschaftlichen Chancen der Erweiterung vor. Sie dient zugleich als Anleitung für mittelständische Unternehmen, die noch nicht in der Region tätig sind, und klärt über die veränderten Rahmenbedingungen auf.
Die EU-Erweiterung bedeutet auch einen verschärften Standortwettbewerb. »Die beitretenden Länder sind uns mittlerweile in vielen Bereichen mehr als eine Nasenlänge voraus«, warnt Börner und mahnt die Fortsetzung der dringend notwendigen Reformen an. So haben die Staaten Mittel- und Osteuropas im Rahmen des Reformprozesses ihre Steuersysteme modernisiert und treten mit Deutschland in den Wettbewerb um Auslandsinvestitionen. »Auch unser Land muss sich dem Steuerwettbewerb stellen. Nicht nur die sinkende Transparenz und zunehmende Komplizierung des Steuerrechtes, sondern auch die EU-Osterweiterung machen eine grundlegende Reform des Steuerrechtes dringender notwendig denn je«, erklärt der BGA-Präsident.