GfK-Konsumklima Mai 2011 - Eurokrise und Energiepreise belasten Konsumklima
Nach dem kleinen Dämpfer im Vormonat muss die Stimmung der Verbraucher auch im Mai dieses Jahres Verluste hinnehmen. Der Gesamtindikator prognostiziert nach 5,7 Punkten im Mai für Juni einen Wert von 5,5 Punkten.
Anschaffungsneigung: moderater Rückgang, Niveau bleibt hoch
Zeigte sich die Anschaffungsneigung im Vormonat nahezu unbeeindruckt von nachlassenden Konjunktur- und Einkommensaussichten, so muss sie im Mai doch Einbußen hinnehmen. Mit einem Minus von 2,7 Punkten fällt der Rückgang allerdings moderat aus. Ein aktueller Wert von 31,5 Punkten signalisiert auch im langfristigen Vergleich nach wie vor ein ausgesprochen gutes Niveau. Der langjährige Durchschnittswert des Indikators liegt bei etwa 0 Punkten.
Damit trotzt der Indikator noch weitgehend den Risiken, die die steigende Inflation für die Verbraucher darstellt. Wesentliche Stütze der guten Konsumneigung ist sicherlich die sehr erfreuliche Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt. Denn sinkende Arbeitslosenzahlen lassen auch die Angst vor Jobverlust weiter schwinden. Dies bestätigt auch die Studie Challenges of Europe. Die Angst vor Arbeitslosigkeit steht zwar für 55 Prozent der Deutschen nach wie vor auf Rang 1. Gegenüber dem Vorjahr ist dies allerdings ein deutlicher Rückgang um 11 Prozentpunkte. Dies stärkt die Planungssicherheit gerade im Hinblick auf größere Anschaffungen, die zudem meist nicht von den derzeitigen Preissteigerungen betroffen sind.
Konsumklima: Rückgang setzt sich fort
Der Gesamtindikator prognostiziert für Juni einen Wert von 5,5 Punkten nach 5,7 Punkten im Mai. Damit setzt sich der leichte Abwärtstrend vorerst fort. Aufgrund der gestiegenen Risiken von außen ist diese Entwicklung nicht ganz überraschend. Die unruhige weltpolitische Lage, beispielsweise in Nordafrika und im nahen Osten sowie die kontroversen Diskussionen um das weitere Vorgehen im Zusammenhang mit der Verschärfung der Schuldenkrise in Griechenland dämpfen auch das Konsumklima. Hinzu kommt, dass anhaltend hohe Energiepreise die Budgets der privaten Haushalte belasten.
Dagegen sprechen die Rahmenbedingungen in Deutschland, wie eine überaus erfreuliche Konjunkturentwicklung mit einem stetigen Abbau der Arbeitslosigkeit, dafür, dass der Konsum seiner zugedachten Rolle als zweite wichtige Stütze der deutschen Wirtschaft in diesem Jahr auch gerecht wird. Gerade im Hinblick auf die weltwirtschaftlichen Risiken mit möglichen Beeinträchtigungen der sehr guten Exportentwicklung wird es wichtig sein, dieses zweite Standbein zu stärken.
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