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Arbeitgeber-Ranking Bewertungsplattform

Arbeitgeberbewertung: Keine Bewerbung bei schlechter Kritik

Immer mehr Bewerber nutzen Arbeitgeberbewertungsplattformen. Sie werden zunehmend zum Ort, an dem die "Employer Brand" entsteht – und zum kritischen Faktor für ein erfolgreiches Recruiting von Arbeitgebern. Jobkandidaten wünschen sich einen aktiveren Umgang von Arbeitgebern mit Bewertungen. Das zeigt eine Umfrage von softgarden unter mehr als 6.000 Bewerbern. softgarden-Umfrage zeigt steigende Nutzung durch Bewerber und mangelnde Aktivität von Arbeitgebern.

Arbeitgeberbewertungsplattformen: Ein Mann geht mit großen Schritten an einem Graffiti mit dem Wort "Good" vorbei.

Arbeitgeberbewertung: Keine Bewerbung bei schlechter Kritik
Berlin, 27.11.2018 (sg) – Immer mehr Bewerberinnen und Bewerber nutzen Arbeitgeberbewertungsplattformen wie kununu. Das ist das Ergebnis einer aktuellen softgarden-Umfrage, an der 6.551 Bewerber teilgenommen haben. Zugleich zeigt die Erhebung: Bewerbern missfällt die Passivität von Arbeitgebern im Umgang mit den Bewertungen. Arbeitgeber sollen Feedback aktiv fördern und Kritik zur Verbesserung nutzen sowie sichtbar darauf reagieren.

"Nutzen Sie Arbeitgeberbewertungsplattformen wie kununu oder Glassdoor, um sich über Arbeitgeber zu informieren?"

Diese Frage beantworten aktuell 48,2 Prozent der Bewerber mit „Ja“. In einer im Februar und März 2017 durchgeführten softgarden-Umfrage lag die Zahl noch bei 45,7 Prozent. Damit ist der Anteil in etwas mehr als einem Jahr um 2,5 Prozentpunkte gestiegen.
 

Textkommentare besonders geschätzt
Auf Arbeitgeberbewertungsplattformen können Bewerber sich die Gesamtbewertung oder die Bewertung einzelner Kriterien wie Arbeitsatmosphäre oder Vorgesetztenverhalten in Sternen ebenso ansehen wie ausführliche Kommentare in Textform. Je detaillierter die Bewertung ausfällt, desto hilfreicher finden sie Bewerber.

Umgang von Arbeitgebern mit Bewertungen
Auf einigen Plattformen können Arbeitgeber sichtbar mitmachen, zum Beispiel, indem sie dort ein kostenpflichtiges Arbeitgeberporträt schalten und dem „inoffiziellen“ Bewertungsauftritt eine „offizielle“ Version des Unternehmens als Arbeitgeber gegenüberstellen. Oder sie schalten sich in die Bewertungen ein, indem sie Statements zu Kommentaren veröffentlichen, sich für Feedback bedanken oder Stellung zur geäußerten Kritik nehmen. Bewerber schätzen beide Formen der Präsenz, allerdings liegt der sichtbare Umgang mit Kritik in der Bewerbergunst vorn:


Kritik an Gleichförmigkeit: „Von wegen USP“
In ihren Kommentaren kritisieren die Teilnehmer die mangelnde Präsenz von Arbeitgebern auf Bewertungsplattformen:

„Es sind selten Porträts vorhanden“, bemerkt ein Teilnehmer. Zudem empfinden Bewerber die dort veröffentlichten Unternehmensprofile als wenig realistisch oder zu gleichförmig. Die Porträts „bestehen häufig aus hohlen Phrasen“, schreibt ein Teilnehmer, ein anderer meint: „Sie gleichen sich alle. Bei keinem erkenne ich Einzigartigkeit. Von wegen USP.“
 

Feedback? - Fehlanzeige!
Die Umfrageteilnehmer kritisieren zudem die mangelnde Reaktion der Arbeitgeber auf die Kritik, die von Mitarbeitern oder Bewerbern auf den Plattformen geäußert wird. „Hier gibt es selten Feedback“, beobachtet ein Teilnehmer. Ein anderer schreibt: „Meines Erachtens gehen Arbeitgeber viel zu wenig auf Kritik ein, wobei ich das wichtig finde, da so die Wertschätzung des Arbeitgebers deutlich wird.“ Wie bei den Porträts wird auch bei den Reaktionen der Arbeitgeber Gleichförmigkeit bemängelt: „Die Antworten klingen standardisiert“ oder „Copy-and-Paste hinterlässt keinen guten Eindruck“, heißt es in den Kommentaren.
 

Keine Reaktion? - Keine Bewerbung!
Sehen Arbeitgeber auf den Plattformen „schlecht aus“, hat das durchaus Folgen: „Es gibt nichts Schlimmeres als ein Profil von einem Arbeitgeber, auf dem fast nur negative Bewertungen sichtbar sind und keine Reaktion. Ich habe mich schon öfter bei solch schlechten Bewertungen von Arbeitgebern nicht mehr dort beworben“, berichtet ein Bewerber. Was aber sollen Arbeitgeber aus Bewerbersicht tun? Hier deutet sich aus Bewerberperspektive ein klarer Korridor erwünschten Handelns ab. Denn drei Maßnahmen finden Bewerber mehrheitlich „gut“ oder „sehr gut“.
 

Aktiver Umgang gefragt
Die sichtbare Reaktion auf die geäußerte Kritik erhält mit 82,3 Prozent die größte Zustimmung, gefolgt von der Veröffentlichung eines Arbeitgeberporträts (67,5 %) und der regelmäßigen Feedback-Aktivierung aller Mitarbeiter und Bewerber (55,2 %). Deutlich kritischer sehen Bewerber die gezielte Aktivierung von positiv gestimmten Mitarbeitern für das Feedback auf Arbeitgeberbewertungsplattformen. Diese Maßnahme erhält nur 24,1 Prozent Zustimmung. Auf eindeutige Ablehnung stößt eine passive Haltung, bei der Arbeitgeber die Dinge einfach laufen lassen, ohne etwas zu tun.

Umgang mit Bewertungen als erfolgskritischer Faktor fürs Recruiting
„Wie Arbeitgeber mit Bewertungen umgehen, entscheidet nach unserer Erfahrung über den Umfang und die Qualität von Bewerbungen mit – besonders in stark umworbenen Zielgruppen“, berichtet softgarden-Geschäftsführer Mathias Heese. „Arbeitgeber sollten deshalb neutral Feedback fördern und das erhaltene Feedback für Verbesserungen nutzen, sichtbar mit Kritik umgehen und mit einem erkennbaren Arbeitgeberprofil an den Markt treten.“

Die ausführliche Version der Handlungstipps für Arbeitgeber sowie sämtliche Ergebnisse der Umfrage stehen in Form eines Whitepapers zum Gratis-Download auf der Website von softgarden bereit.


Download
Studie Arbeitgeberbewertung 2018
[PDF, 16 Seiten - 682 KB]
https://go.softgarden.de/studie-arbeitgeber-bewertungen-aus-bewerbersicht