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Erfahrungsbericht: Auslandsstudium in Helsinki Finnland

Dagmar Vetter studierte European Studies in Chemnitz und wollte ihren Master in einem wirtschaftswissenschaftlichen Fach machen. In Deutschland hatte sie mit solch einem fachfremden Abschluss kaum eine Chance. Den Traumstudienplatz 'International Management' fand sie im finnischen Helsinki.

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Erfahrungsbericht: Auslandsstudium in Helsinki Finnland
Dagmar Vetter studierte European Studies an der Technischen Universität Chemnitz und wollte ihren Master in einem wirtschaftswissenschaftlichen Fach machen. In Deutschland hatte sie mit solch einem fachfremden Bachelorabschluss kaum eine Chance. Den Masterstudienplatz ihrer Träume in 'International Management' fand sie an einer kleinen, exzellenten Universität im finnischen Helsinki.

Die Schwedische Handelshochschule in Finnland heißt kurz 'Hanken'. Mit annähernd 2000 Studenten ist sie eine kleinere Hochschulen in der Hauptstadtregion Helsinki. Und noch etwas ist besonders: An dieser finnischen Universität spricht man Schwedisch, da Hanken seit seiner Gründung 1909 akademischer Repräsentant der schwedischsprachigen Minderheit in Finnland ist.    

Mehr selbst gestalten  
Die 23jährige Dagmar Vetter studiert 'International Management'. Sie kannte das finnische Hochschulsystem bereits von einem Erasmus-Aufenthalt an der Universität Tampere. „Dort ist mir schon aufgefallen, dass das Studium flexibler und offener ist. Man kann viel mehr selbst gestalten als in Deutschland zu Zeiten des festgezurrten Bachelor- und Mastersystems.“

Mehr Wahlfreiheit, die Möglichkeit über den Tellerrand des eigenen Faches zu blicken und vor allem projektbezogenes Lernen sind für die Deutsche entscheidenden Unterschiede zum verschulten Bachelorstudium in Deutschland.

Motivation durch Qualität
„Auch, wenn das etwas übertrieben klingen mag“, sagt Dagmar Vetter, „aber von Beginn an hat mich jeder Kurs, jedes Seminar, wirklich interessiert. Ich hatte nie das Gefühl, nur wegen eines Scheins hier zu sein. Das war für mich in Deutschland oft anders.“

Hanken legt großen Wert auf die Qualität der Studienprogramme. Als akkreditierte Hochschule des 'European Quality Improvement System' (EQUIS) und der renommierten britischen Akkreditierungsinstitution der 'Association of MBAs' (AMBA) sind hohe Standards an Lehre und Forschung gesetzt.   

Dozenten und Studenten werden mit Blick auf den internationalen Anspruch ausgewählt. Fast jeder zweite Studierende in den englischen Masterprogrammen kommt aus dem Ausland – ein höherer Wert als bei allen anderen Wirtschaftsuniversitäten Finnlands. Insgesamt sieben englische Masterstudiengänge bietet Hanken an, unter anderem in BWL und Marketing.

Internationale und offene Atmosphäre
Dagmar Vetter ist immer noch begeistert von der Zusammensetzung ihres Programms. „Mit 15 Teilnehmern haben wir eine fantastische Gruppengröße. Neben den fünf Finnen kommen Studenten aus Spanien, Polen, China, Russland, Polen, Norwegen und aus Deutschland dazu. Das ist gerade für den Austausch in meinem Fach 'International Management' enorm wichtig und macht einfach nur Spaß.“            

Die anspruchsvolle Anfangsphase, aber auch viele gemeinsame Exkursionen, habe die Gruppe außerdem zusammengeschweißt, betont die 23jährige. „Das erste Jahr im Masterprogramm war schon eine Herausforderung – zum Inhaltlichen kam noch die englische Sprache dazu“, sagt Dagmar Vetter und betont noch das hervorragende Verhältnis zu den Professoren.

„Der Umgang mit den Dozenten ist von Respekt geprägt und es ist alles etwas formloser, weniger steif als in Deutschland. Das beginnt damit, dass man sich mit Vornamen anspricht und endet mit einer anderen Diskussionskultur. Egal ob Professor oder Student: Man spricht auf Augenhöhe.“     

Noch mehr Auslandserfahrung in Japan
Fester Bestandteil fast aller Masterstudiengänge Hankens ist ein zusätzlicher Auslandsaufenthalt. Dagmar Vetter entschied sich für ein fünf Monate dauerndes Gaststudium in Japan. An der Sophia University in Tokio belegte sie Kurse zu Management in Asien sowie zu japanischer Sprache und Kultur. 

Die Sophia University ist eine von 95 Partneruniversitäten der Schwedischen Handelshochschule in Helsinki. Aus diesem Grund zahlen die Austauschstudenten wie Dagmar Vetter dort keine Studiengebühren. „In Tokio wären die Gebühren mehrere tausend Euro hoch gewesen und somit privat für mich nicht finanzierbar. Stattdessen habe ich von Hanken eine unkomplizierte Unterstützung, ein Reisestipendium für den Aufenthalt, bekommen.“

Zum 'Student Dinner' bei Unilever
Groß geschrieben wird auf Hanken auch die Kooperation mit international operierenden Unternehmen. Die Deutsche erzählt vom regelmäßig stattfindenden 'Working Breakfast' mit Hanken Alumni „Graduierte, die jetzt zum Beispiel für die Finnische Zentralbank arbeiten, kommen zu uns in die Uni. Dann gibt es immer einen sehr hilfreichen Austausch mit Blick auf den Arbeitsmarkt – auch aus einer internationalen Perspektive.“

Von den Unternehmen selbst werden die Masterstudenten auch gerne zu Präsentationen und Informationsveranstaltungen eingeladen. Während eines solchen 'Student Dinners' geht es unter anderem um Trainee-Programme, Karrierechancen oder die strategische Ausrichtung des Unternehmens. Eng kooperiert Hanken beispielsweise mit Unilever, Deloitte oder Handelsbanken.      

Viel Raum für interdisziplinäre Projekte
Auch Dagmar Vetter hat schon wichtige Kontakte schließen können. „Der Aufbau eines Netzwerks fällt mir hier leichter als an einer der großen Universitäten in Deutschland.“ Als erstes steht für sie aber jetzt die Masterarbeit auf dem Programm. Auch hier fördert Hanken interdisziplinäre Projekte – Offenheit und Flexibilität sind erwünscht, hohe akademische Qualität der entscheidende Faktor.

Keine Sekunde hat die Deutsche den Schritt gen Norden bereut. „Für mich hieß das: Raus aus dem langweiligen Unialltag und rein in ein kleines Abenteuer und in ein flexibles System“, freut sich die Management-Studentin. „Ich bin sehr froh, dass es mit dem Wirtschaftsstudium geklappt hat, das wäre in Deutschland wohl nicht möglich gewesen. Die letzten Semester waren einfach nur spannend und toll – das Beste für das ich mich entscheiden konnte.“