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AuslandsstudiumUSA

Erfahrungsbericht Auslandsstudium in den USA: Alaska 1

Karin Hufnagel, BWL-Studentin aus Graz, berichtet über ihren Aufenthalt in Juneau, Alaska.

Auslandsstudium in den USA: Ankommen
Ich bin am 8. Januar 2001 in Juneau angekommen, wobei ich nicht wusste, ob mich jemand abholen würde oder nicht, da leider wegen der Ferien (ich bin ein paar Tage vor Semesterbeginn angekommen) niemand auf meine Emails geantwortet hat. Zum Glück hat mich dann Elizabeth, die ISEP*-Koordinatorin an der UAS, etwas verspätet doch noch abgeholt. Danach ging´s ins student housing, das sind pro Haus zwei Apartments mit je vier Mädels oder Jungs, die sich eine große Küche, Bad, Wohnzimmer, WC, Telefon und Esszimmer teilen.

Ich war wirklich überrascht, wie groß die Zimmer und das ganze Apartment im allgemeinen war. Wir hatten einen Herd mit vier Kochplatten und Backrohr, Mikrowelle, meine Wohnungskollegen hatten Kochgeschirr und sogar eine Espressomaschine - Luxus pur. Ein paar Tage darauf war orientation day, wobei wir Gelegenheit hatten, den Studiendekan und weitere wichtige Leute persönlich kennen zu lernen. Mitglieder des student government halfen uns dann bei der Orientierung am Campus und beim Einrichten des Email-Accounts.

*ISEP (International Student Exchange Program): Netzwerkprogramm, an dem über 100 US-amerikanische Universitäten und Colleges beteiligt sind.
 

Auslandsstudium in den USA: Wohnen
Ich persönlich würde empfehlen, im Wintersemester auf Austausch zu gehen, da sich dann viel intensiver um die neuen Studenten gekümmert wird. Zu diesem Zeitpunkt kommen nicht nur die ausländischen, sondern auch die nationalen Austausch-Studenten nach Juneau, das orientation- Programm dauert dann fünf Tage und hat letztes Mal von Essengehen bis River-Rafting alles umfasst.

Im Sommersemester waren dann einige Austausch-Studenten schon wieder weg und die Gruppen natürlich schon gebildet. Zum Glück war Sigrid schon dort und konnte mich vielen Leuten vorstellen, es war dann nicht mehr schwierig, Anschluss zu finden. Anscheinend wurde im Wintersemester viel gefeiert, ich konnte davon im Sommersemester nicht mehr viel erkennen, da die meisten Studenten relativ viel lernen mussten, was ich dann am eigenen Leib erfahren durfte.

Die Wohnungen sind ca. 10 romantische Gehminuten durch den Wald vom Campus entfernt, es gab auch die Möglichkeit, mit dem Shuttle zum Campus zu fahren, was an den kalten Tagen spät abends gerne angenommen wurde. Der Hauptcampus umfasst die Bibliothek und fünf kleinere Gebäude mit Cafeteria und Café, alles direkt am Auke Lake gelegen. Man kann sich Kajaks mieten und direkt von der Uni aus am See kajaken!
 

Auslandsstudium in den USA: Leben
Fünf Gehminuten von der Uni entfernt ist der Ozean und das Student Activity Center (SAC), wo man sich Kajaks für das Meer mieten, die Kletterwand oder die Fitnessgeräte benutzen konnte. Das SAC wurde einmal im Monat zum Kinosaal umfunktioniert, wobei die Studierenden selbst per Email entscheiden konnten, welche Filme gezeigt werden sollten. Gelegentlich fanden auch Tanzveranstaltungen, die natürlich streng alkoholfrei waren, statt. Die Community Advisors im Studentenheim organisierten regelmäßig Wanderungen, Filmabende und weitere Aktivitäten. Außerdem gab es die Möglichkeit, einen oder mehrere der vielen Clubs beizutreten.

Das Leben ohne Auto gestaltete sich relativ schwierig, da der Campus und das Studentenheim eine knappe halbe Stunde bis Stunde von der Stadt entfernt war und man mit dem Bus einkaufen fahren musste. Es gab aber zweimal pro Woche ein Shuttle zu den zwei wichtigsten Einkaufsmärkten der Stadt. Wandern gehen ohne Auto gestaltete sich ebenfalls relativ schwierig, da die meisten Wanderwege etwas außerhalb lagen. Aber grundsätzlich haben genug Studierende ein Fahrzeug, und mit ein bisschen Organisationstalent war das alles kein wirkliches Problem.
 


Auslandsstudium in den USA: Klima
Ich hätte eigentlich einen ordentlichen Winter erwartet, jedoch war dieser Winter der wärmste seit Menschengedenken. Soweit ich mich richtig erinnern kann, hatten wir ca. zwei bis drei Wochen einen knappen halben Meter Schnee. Den Rest der Zeit hat es mehr geregnet als in Irland. Allerdings gibt es ja kein schlechtes Wetter, sondern nur die falsche Bekleidung! Über Sonnenschein haben wir uns alle gefreut wie kleine Kinder. Ab April wurden dann die Tage länger mit mehr Sonne und weniger Regen, was für alles entschädigt hat. Die Temperaturen sind im Winter kaum unter plus fünf Grad Celsius gefallen, Ende Mai hatten wir meistens zwischen 10 und 15 Grad. Ich habe gelernt, nie ohne Regenjacke und Pulli außer Haus zu gehen.

Die Landschaft und die Sportmöglichkeiten waren genial: Von Meer über Süßwassersee, Gletscher, Skigebiet, Wanderwege und endlose Berge und Nationalparks mit Regenwald, war alles innerhalb einer halben Stunde mit dem Auto erreichbar! Daher war es umso schmerzhafter, nicht ständig draußen sein zu können, sondern lernen zu müssen.

Fortsetzung in der nächsten Woche