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Bachelor-StudiengängeBologna

Bachelor und Master müssen besser auf das Arbeitsleben vorbereiten

Eine »konsequente Umsetzung der Bachelor-/Master-Reform an deutschen Hochschulen« fordert Hans Heinrich Driftmann, Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK).

Eine großes Büro mit einem langen Tisch und vielen Stühlen.

Bachelor und Master müssen besser auf das Arbeitsleben vorbereiten
Berlin, 20.05.2010 (dihk) - Eine »konsequente Umsetzung der Bachelor-/Master-Reform an deutschen Hochschulen« fordert Hans Heinrich Driftmann, Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK). Bisher sind im Rahmen des sogenannten Bologna-Prozesses 81 Prozent der Studiengänge in Deutschland formal auf die neuen Abschlüsse umgestellt. Driftmann sieht aber noch Nachbesserungsbedarf. Anlässlich der nationalen Bologna-Konferenz von Bundesbildungsministerin Annette Schavan verweist der DIHK-Präsident darauf, dass die Absolventen vielfach nur schlecht auf das Arbeitsleben vorbereitet sind. »Die Inhalte eines Studiums müssen den Anforderungen des Arbeitsmarktes entsprechen«, fordert er.

Laut einer Blitzumfrage des DIHK bei mittelständischen Unternehmen im April 2010 vermissen 61 Prozent der Firmen praktische Erfahrungen bei den heutigen Hochschulabsolventen. »Ich will die Hochschulen nicht schlecht reden, die theoretische Ausbildung ist hervorragend. Aber die Anwendung der Theorie im späteren Beruf überfordert viele Studierende«, so Driftmann. Er schlägt deshalb vor, Praxisphasen direkt in das Studium zu integrieren und Praktiker aus den Unternehmen zu Vorträgen in die Hochschule einzuladen.

Driftmann appelliert an die Hochschulen, mehr Mut zur Reform zu zeigen: »Es gibt einige tolle Beispiele, wie Hochschulen die Gelegenheit genutzt und ihre veralteten Lehrpläne erneuert haben.« Dies erwartet auch die Wirtschaft: Zwei Drittel der vom DIHK befragten Unternehmen sehen die Chance zur inhaltlichen Reform der Studiengänge als einen großen Vorteil der Hochschulreform an.

Laut DIHK-Präsident gibt es noch viel zu tun: »Die hohen Abbrecherquoten - in Mint-Fächern liegen sie zum Teil bei über 30 Prozent - müssen gesenkt werden. Die Anzahl der Studienanfänger in den technischen und naturwissenschaftlichen Fächern muss erhöht und die Durchlässigkeit zwischen der beruflichen und der hochschulischen Bildung weiter verbessert werden.«