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Umfrage: Erwachsene haben ein eher skeptisches Bild der jungen Generation

Zwar finden Erwachsene die Jugendlichen mit großer Mehrheit sympathisch (92,2 Prozent), kritisieren aber die Lebensführung junger Menschen (76 Prozent). Zudem ordnen sie den Jugendlichen eher negative Eigenschaften zu.

Eine Badeinsel auf einem See mit tobenden Jugendlichen.

Umfrage: Erwachsene haben ein eher skeptisches Bild der jungen Generation
Gütersloh, 23.07.2007 (idw) - Die erwachsene Bevölkerung in Deutschland hat ein eher skeptisches Bild von der jungen Generation. Zwar finden Erwachsene die Jugendlichen mit großer Mehrheit sympathisch (92,2 Prozent), kritisieren aber die Lebensführung junger Menschen (76 Prozent). Zudem ordnen sie den Jugendlichen eher negative Eigenschaften zu. Dagegen haben sie von der eigenen Generation ein deutlich positiveres Bild. Von größerer Mitbestimmung der Jugendlichen halten Erwachsene wenig: Über 70 Prozent votieren gegen ein Wahlrecht ab 16 Jahren. Auch das gesellschaftliche Engagement scheint den Erwachsenen bei Jugendlichen zu wenig ausgeprägt. Die Erwachsenen trauen darüber hinaus fast 40 Prozent der Jugendlichen nicht zu, die künftigen gesellschaftlichen Herausforderungen bestehen zu können.

Dies sind die wichtigsten Befunde einer repräsentativen Befragung der Bertelsmann Stiftung unter 1.000 Erwachsenen (älter als 34 Jahre). »Erwachsene sollten das gesellschaftliche Engagement junger Menschen stärker anerkennen. Politik und Gesellschaft sind insbesondere aufgerufen, Mit­wirkungsmöglichkeiten und gleiche Chancen für alle Kinder und Jugendliche zu schaffen«, sagte Vorstandsmitglied Dr. Brigitte Mohn bei der Vorstellung der Ergebnisse. Die Bertelsmann Stiftung wolle mit ihrer Jugendkampagne »Vorbilder bilden« dazu beitragen, das skeptische Jugendbild der älteren Generation zu korrigieren. Zudem sollen mit der Verleihung des Carl Bertelsmann-Preises am 6. September 2007 gesellschaftspolitische Initiativen ausgezeichnet werden, die das Engagement von Kindern und Jugendlichen systematisch fördern.

Erwachsene geben zwar mit großer Mehrheit an, Jugendliche sympathisch zu finden (92,2 Prozent) und ihre Ansichten ernst zu nehmen (91,5 Prozent). Mit der Lebensführung der jungen Generation sind sie hingegen nicht einverstanden. So sind sie der Auffassung, dass Jugendliche übermäßig viel Alkohol trinken (70,5 Prozent) und fremdes Eigentum nicht respektieren (61,1 Prozent). Als weitere negative Eigenschaften werden genannt: Gewalt (57,7 Prozent), illegale Drogen (57,7 Prozent) und Vandalismus (57,2 Prozent).

Eine besonders hohe Kompetenz besitzen Jugendliche aus der Sicht der Erwachsenen in technischen Fragestellungen (90 Prozent). Eine deutliche Mehrheit gibt an, dass Jugendliche gut mit anderen Menschen umgehen können (73 Prozent). Finanzielle Kompetenz wird den Jugendlichen dagegen von mehr als zwei Dritteln der Erwachsenen abgesprochen. Ein ähnlich negativer Befund zeigt sich bei politischer Kompetenz und bei Kompetenzen, die das gesellschaftliche Engagement von Jugendlichen betreffen. Zwar finden 93 Prozent der Erwachsenen das gesellschaftliche Engagement von Jugendlichen wichtig, die Einschätzung des tatsächlichen Engagements ist aber eher niedrig. 67 Prozent der Befragten sehen hier ein Defizit. Insgesamt sind die Erwachsenen also in einer deutlichen Mehr­heit der Auffassung, dass sich Jugendliche zu wenig für gesellschaftliche Belange engagieren.