Hochschulperle des Jahres 2010
Der Stifterverband der deutschen Wirtschaft stellt in diesem Jahr jeden Monat eine Hochschulperle vor, aus denen die Hochschulperle des Jahres 2010 gekürt wird.
Hochschulperlen sind innovative, beispielhafte Projekte, die in einer Hochschule realisiert werden. Weil sie klein sind, werden sie jenseits der Hochschulmauern kaum registriert. Weil sie glänzen, können und sollten sie aber auch andere Hochschulen schmücken. Der Stifterverband stellt jeden Monat eine Hochschulperle vor, aus denen die Hochschulperle des Jahres 2010 gekürt wird. Der Stifterverband ist eine Gemeinschaftsaktion der deutschen Wirtschaft. In ihm haben sich rund 3.000 Unternehmen, Unternehmensverbände, Stiftungen und Privatpersonen zusammengeschlossen, um Wissenschaft, Forschung und Bildung voranzubringen.
Die Hochschulperle des Monats Januar 2010 kommt aus Hohenheim: Die dortige Universität hat sich mit dem Projekt »Studenten als Qualitätsmanager« die Einbeziehung der Studenten in den Verbesserungsprozess der Lehrqualität auf die Fahne geschrieben. Auslöser waren die Service-Versprechen von Markus Voeth, Inhaber des Lehrstuhls für Marketing. Diese 10 Service-Versprechen gehen über die offiziellen Verpflichtungen hinaus und lassen den Studenten in die Rolle des Kunden, der Anspruch auf Service erheben kann, gleiten:
- Klausurkorrekturen innerhalb von 4 Wochen
- Feedback-Gespräche auf Wunsch nach Seminaren und mündlichen Prüfungen
- Vorlesungsunterlagen spätestens eine Woche vor den Veranstaltungen
- Veranstaltungsevaluationen immer und für alle zugänglich
- Kontakt zum Lehrstuhl: E-Mail-Antworten binnen 24 Stunden und zeitnahe persönliche Gesprächstermine
- Studieninformationen täglich aktuell im Internet
- Praxisdiplomarbeiten: Unterstützung bei Unternehmenskontakt, Themenfindung und Organisation
- Diplomarbeitskorrekturen innerhalb von 4 Wochen
- Sonstige Gutachten/Bescheinigungen innerhalb von 2 Wochen
- Exzellenzförderung: zusätzliche Förderung für sehr gute Studierende
Werden die Versprechen nicht eingehalten, werden sie im Internet für
alle ersichtlich ausgewiesen. Auf der Website des Lehrstuhls gibt es eine
Rubrik namens »Fouls«. Dort heißt es: »Bislang liegen keine von Studierenden
angezeigten Verstöße von uns gegen unsere Service-Versprechen vor. Sollten
solche Verstöße zukünftig auftreten, werden Sie diese an dieser Stelle
finden.«
Vom Mentalitätswechsel profitieren beide Seiten. Die
Studierenden durch eine effiziente Studienbetreuung und der Lehrstuhl durch
ein Feedback zu Lehrinhalten und deren Qualität. Dem Lehrstuhl wurde nach
einem Jahr von unabhängigen Prüfern eine »sehr gute Dienstleistungsqualität«
bescheinigt. Mittlerweile hat es einige Nachahmer gegeben und so haben
Lehrstühle in Bamberg, Bochum, Kiel oder Göttingen ähnliche Versprechen an
ihre Studenten gegeben.
http://www.hochschulperle.de