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„Finanz-Alphabetismus“ - Wenig Wissen um Finanzen in Deutschland

Wissen über finanzielle Zusammenhänge und Erfahrung mit Finanzprodukten werden international unter dem Begriff der »Financial Literacy« diskutiert, der sich als »Finanz-Alphabetismus« übersetzen lässt.

Das Wort ALTERSVORSORGE auf einer Kreidetafel geschrieben.

„Finanz-Alphabetismus“ - Wenig Wissen um Finanzen in Deutschland
Berlin, 21.07.2004 (diw) - Die meisten Menschen in Deutschland kennen sich zu wenig mit finanziellen Zusammenhängen und Finanzprodukten aus. Das ist das Ergebnis des aktuellen Wochenberichts 30/2004 des DIW Berlin, der die „Financial Literacy“ untersucht. Darunter versteht man den „Finanz-Alphabetismus“, also das abstrakte Wissen über grundlegende finanzielle Zusammenhänge und die Funktionsweise von Finanzprodukten sowie die konkrete Erfahrung im Umgang mit Anlage- und Versicherungsprodukten. Nicht einmal die Hälfte der 30- bis 50-Jährigen schätzt die Sicherheit verschiedener Anlageformen richtig ein, und ein Drittel weiß nicht, dass die Kündigungskosten von Kapitallebensversicherungen die höchsten von allen Anlageprodukten sind.

Mittelfristig wird die Verlagerung der Risikoabsicherung in den privaten Bereich einen noch wesentlich stärkeren Umfang annehmen. Der freiwilligen Eigenvorsorge wird damit auch qualitativ eine neue Bedeutung zuwachsen: Künftig wird sie nicht mehr ergänzenden Charakter haben, sondern die staatlich erzwungene und organisierte Vorsorge in Teilen ersetzen. Wenn dies funktionieren soll, sind Markttransparenz und informierte Verbraucher unerlässlich. Zum einen ist mit Bildungsmaßnahmen dafür zu sorgen, dass die Bürger angemessen auf die erforderlichen finanziellen Entscheidungen vorbereitet werden. Zum Zweiten ist für eine erhöhte Transparenz und Vergleichbarkeit von Finanzprodukten zu sorgen. Hier ist es Aufgabe der Verbraucherschutzpolitik, die Anbieter gegebenenfalls zu mehr Transparenz zu zwingen. Auf die steigerungsfähige Transparenz auf Versicherungsmärkten weisen Verbraucherschutzverbände schon seit langem hin.

Zum Wochenbericht
http://www.diw.de/deutsch/produkte/publikationen/wochenberichte/docs/04-30-1.html