Die Gehaltsverhandlung
Während der Absolvent vor der Gehaltsverhandlung von üppigen Gehältern träumt, wollen die Personaler die Kosten gering halten. Tipps für die Gehaltsverhandlung helfen, die eigene Vorstellung überzeugend vorzutragen.
Die Gehaltsverhandlung - oft vernachlässigt
Das Vorstellungsgespräch liegt fast hinter mir. Mein Gefühl sagt mir: Jawohl, das war´s! Dann kommt die mit einem einladenden Lächeln vorgetragene Frage des Personalchefs: »Welche Gehaltsvorstellungen haben Sie denn?« Die Gehaltsverhandlung scheint eingeleitet. Mich in Sicherheit wiegend schießt es aus mir heraus: » Ja gut, ich sag mal so 50.000 Euro im Jahr.« Schließlich habe ich ja ein Prädikatsexamen.
Die nächsten fünf Minuten der Gehaltsverhandlung geraten zum Stressinterview. Die Atmosphäre scheint vergiftet. Ich rede nur noch Unsinn und kann mir den Job wohl abschminken. Die Bestätigung folgt wenige Tage später. »Danke für Ihre Bemühungen, aber wir haben uns für einen anderen Bewerber entschieden.«
Das A und O - Niemals unvorbereitet in die Gehaltsverhandlung
Während wochenlang an der Bewerbung gefeilt wurde und mittlerweile das x-te Bewerbungsbuch das Regal ziert, bleibt die Gehaltsverhandlung oft unvorbereitet. Vielen Bewerbern ist die Gehaltsfrage unangenehm. Die Höhe des Gehaltes ist jedoch seitens der Unternehmen Ausdruck der Wert-Schätzung eines Bewerbers. Natürlich freut sich der Personalverantwortliche über ein Schnäppchen - aber zugleich wird auch belächelt, wer sich deutlich unter Wert verkauft.
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Die Vorbereitung
Zuerst einmal sollte man sich über die üblichen Gehälter einer Branche für die entsprechende Position erkundigen und dies in Relation zum jeweiligen Arbeitsgeber und den persönlichen Qualifikationen stellen. Zu beachten ist:
- Wie steht es um das Ansehen und die Größe des Unternehmens?
- Wird in dem Unternehmen bei Berufseinsteigern vielleicht nur in Ausnahmefällen über das Einstiegsgehalt verhandelt? (Möglichst vorher bei Studienkollegen oder vielleicht in einem Alumniclub in Erfahrung bringen.)
- Wie ist das Ansehen des Standorts? (z.B. Hauptstadt oder Provinz usw.)
- Wie sind die Gehaltsentwicklungen in der Branche?
- Die Gehaltsvorstellungen sind mit Qualifikationen und Berufserfahrung zu begründen. Hier sollten die Lehrzeit und eventuelle Praktika einmal zusammengerechnet werden.
- Verhandelt man aus einer gewissen Stärke heraus, das heißt, hat man bereits andere Vertragsangebote vorliegen?
Gesamtwirtschaftliche EntwicklungEine überzogene Gehaltsvorstellung wirkt maßlos, wenn die Belegschaft vielleicht gerade wieder eine Nullrunde in den Tarifgesprächen hinnehmen musste. Während seit 2001 die Entlassungswellen rollen, konnten in den Jahren zuvor wahre Traumgehälter erzielt werden. Insbesondere rund um den Bereich Internet, E-Commerce und Consulting hat sich so mancher nach der Vertragsunterzeichnung die Hände gerieben. Mit den Enttäuschungen am Neuen Markt kam dann auch am Arbeitsmarkt die Wende. Wenn das Interesse am Unternehmen und der Abteilung groß ist, können für Berufseinsteiger notfalls auch 3-6 Monate bezahltes Praktikum ein Vorschlag sein, der langfristig zur gewünschten Position führt.
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Zu den Gehaltsbestandteilen findet ihr mehr in unserem Beitrag zum Arbeitsvertrag.