DIW-Studie zur Internetnutzung in Deutschland
DIW-Studie: 47 Prozent der Deutschen sind online - Das Netz hat sich zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor entwickelt - Nach Boom nun langsamerer Anstieg der Internetnutzung erwartet
Berlin, 29. Juli 2003 (diw) Die Internetnutzung in Deutschland hat in den letzten acht Jahren einen rasanten Anstieg erlebt. Während es im Frühjahr 1995 in Deutschland gerade einmal 250.000 Internetnutzer gab, waren es im Mai 2003 bereits knapp 39 Millionen.
Dies bedeutet, dass aktuell etwa 47 Prozent der gesamten Bevölkerung in Deutschland online sind, so der aktuelle Wochenbericht 30/2003 des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung in Berlin. Voraussichtlich wird die Zahl der Internetnutzer in Deutschland bis zum Jahre 2007 auf etwa 48 Mio. steigen.
Bedeutender Wirtschaftsfaktor
Das Internet hat sich auch in den Unternehmen fest etabliert. Im April 2002 nutzten es bereits 62 Prozent der Firmen in Deutschland, mit weiterhin steigender Tendenz. Die Bedeutung des Internets als Wirtschaftsfaktor wird weiter zunehmen, da dieses Medium auch künftig immer stärker genutzt werden wird.
Durch das Internet sind neue Märkte und Unternehmen entstanden, und überall setzen sich zunehmend internetbasierte Prozessinnovationen durch. Damit trägt das Internet zum Produktivitäts- und Wirtschaftswachstum bei. Das Internet beeinflusst Kommunikations- und Informationsgewohnheiten sowie das Konsumentenverhalten; es hat darüber hinaus Auswirkungen auf die am Arbeitsmarkt nachgefragten Kompetenzprofile.
Entwicklung neuer internetbasierter Märkte
Der Einfluss des Internets auf die Wirtschaft ist vielschichtig und betrifft sowohl die Anbieter als auch die Anwender von internetbasierten Dienstleistungen und Produkten. Auf der Anbieterseite haben sich in mehreren Branchen durch internetbasierte Innovationen neue Märkte entwickelt (Produktinnovationen), in denen mittlerweile bereits erhebliche Umsätze erwirtschaftet werden. Zu diesen Branchen gehören
- die Telekommunikation,
- die Hersteller von Elektronik, Computern und Netzwerktechnik,
- die Softwarebranche,
- die Unternehmensberatungen sowie
- die Werbe- und Medienbranche.
Sie erlebten in der zweiten Hälfte der 90er Jahre eine Boomphase und trugen nachhaltig zum Wirtschaftswachstum in Deutschland bei. Ihr Anteil an der realen Bruttowertschöpfung in Deutschland stieg von 14 Prozent im Jahr 1995 auf knapp 18 Prozent im Jahr 2000; der Anteil der in diesen Sektoren Erwerbstätigen nahm, bezogen auf die Gesamtzahl der Erwerbstätigen, in diesem Zeitraum von 10,9 Prozent auf 13,5 Prozent zu.
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