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InsolvenzRestructuring

Schuldenkultur: Finanzielle Flauten erfolgreich überwinden

Ob Umsatzloch durch Lockdown, Liquiditätsengpass wegen unbezahlter Rechnungen oder finanzielle Krise aufgrund privater Schicksalsschläge: Die Gründe für betriebliche Notstände sind vielfältig und können schnell existenzbedrohende Ausmaße annehmen. Entscheidend ist eine frühzeitige Reaktion, um die wirtschaftliche Abwärtsspirale zu stoppen und das Unternehmen vor der Pleite zu retten. Doch welche Optionen zur Überwindung von Finanzflauten gibt es?

Häuserwand mit Schrifzug Restrukturierung.

Warnzeichen erkennen
Es gibt viele Signale, die finanzielle Engpässe ankündigen. Viele Betriebe erkennen diese Abzeichen jedoch zu spät, wie beispielsweise:

Doch mit jedem Tag steigt das Risiko. Wer das Ruder herumreißen will, darf nicht zögern, sondern muss beherzt handeln, um den Betrieb wieder auf Kurs zu bringen.
 

Umschuldung – Liquiditätsversorgung langfristig optimieren
Eine Variante zur Verbesserung der Finanzlage ist die Umschulung. Dies ist eine interessante Lösung für Betriebe, die beispielsweise unter hoch verzinsten Darlehen leiden. Durch Umschuldung lassen sich diese mit günstigeren Neukrediten ablösen, um die finanzielle Belastung durch Kreditkosten zu minimieren und die Liquidität zu verbessern. Das kann finanziell auch dann sinnvoll sein, wenn mehrere Bankkredite bedient werden müssen, die sich im Laufe der Jahre angesammelt haben. Nicht selten ergibt sich aus diesem Mix diverser Darlehen ein hoher durchschnittlicher Zinssatz, der die gewerblichen Kreditnehmer unnötig belastet.

Wird der Bedarf an Fremdkapital stattdessen zu einem großen Kredit gebündelt,

Im Idealfall ergibt sich daraus eine hohe Ersparnis, wodurch

Durch Umschulden können Unternehmen somit von besseren Konditionen profitieren und ihre gesamte Finanzlage sanieren. Oft werden im Rahmen der Umschuldungsverhandlungen auch die Laufzeiten angepasst, was zur Minderung der monatlichen Tilgung führt.

Entscheidend für eine erfolgreiche Umschuldung ist, zunächst die aktuellen Kreditverträge kritisch unter die Lupe zu nehmen. Möglicherweise kann von einem Sondertilgungsrecht profitiert werden, ansonsten kann eine Vorfälligkeitsentschädigung das Vorhaben zu einer teuren Angelegenheit macht. Um finanzielle Nachteile auszuschließen, sind die vertraglichen Bedingungen präzise zu prüfen.

Darüber hinaus gilt es mehrere Kreditangebote zu vergleichen. Teilweise kann sich sogar eine Gegenüberstellung der Konditionen einer grenzüberschreitenden Kreditvergabe lohnen, was schnell und einfach gelingt mit

Die Kronen Zeitung erlaubt beispielsweise den Vergleich für eine mögliche Umschuldung in Österreich und informiert über den effektiven Jahreszins der Kreditangebote. Teilweise wird Gewerbetreibenden der Zugang zu Finanzmitteln durch ausländische Kredite erleichtert.

Eine Möglichkeit, die bei einer geplanten Umschuldung keinesfalls vernachlässigt werden darf, geht von geförderten Umschuldungskrediten aus. Das geförderte Volumen kann einen immensen Liquiditätsvorsprung mit sich bringen. Je nach Kreditsumme sind Einsparungen im sechsstelligen Bereich durchaus denkbar. Um sich das zunutze zu machen, sollten sich Unternehmer an unabhängige Berater wenden, die objektiv die strategisch beste Umschuldungslösung erarbeiten.
 

Investitionsstopp – eine wichtige Erste-Hilfe-Maßnahme
Ob Ware, Maschinen, Fuhrpark oder Personal – sobald es finanziell eng zu werden scheint, ist ein konsequenter Investitionsstopp eine empfehlenswerte Maßnahme. Durch das vorübergehende Einfrieren der restlichen Reserven kann eine zusätzliche Verschärfung der Situation verhindert und eine kurze Verschnaufpause für die Bewältigung der Krise geschaffen werden. Es gilt kurzfristige Liquiditätsflüsse zu sichern – ein unmittelbarer Investitionsstopp ist dabei eine von mehreren Sofortmaßnahmen.
 

Factoring – Aufwand mindern, Liquidität verschaffen
Eine weitere Maßnahme, um schnell liquide Mittel zu beschaffen und einer Zahlungsunfähigkeit entgegenzuwirken, ist das Factoring. Bei dieser Finanzierungsform werden offene Forderungen an Dritte verkauft. Diese Maßnahme ist beispielsweise interessant, wenn Kunden ihre Rechnungen nicht bezahlen und dadurch finanzielle Krisen drohen. Das gesamte Debitorenmanagement geht mit dem Verkauf an den Factor,

Das Unternehmen, das die Forderungen verkauft hat, erhält vom Factor innerhalb eines fixen Zeitraums einen prozentualen Anteil der Bruttoforderungen und kann seine Liquidität damit schnell verbessern. Sobald der Kunde die offenen Rechnungsbeträge an den Factor zahlt, wird der Restbetrag an den Factoringnehmer überwiesen. Allerdings sollten Betriebe bedenken, dass der Service der Factoring-Anbieter keinesfalls kostenlos ist. Daher gilt es vorab zu klären, wie hoch beispielsweise

Details rund um das Thema Factoring finden Unternehmen auf der Internetpräsenz des Deutschen Factoring Verbands.

Weitere mögliche Maßnahmen zur Überwindung von Krisen sind:

Mittel- und langfristigen Sanierungsplan aufstellen
Ist die akute finanzielle Bedrohung durch Wiederherstellung der Liquiditätssicherheit abgewendet, müssen die betrieblichen Schwierigkeiten durch ein intelligentes Krisenmanagement langfristig ausgemerzt werden. Eine Anpassung unternehmerischer Ziele und eine strategische Neuausrichtung können dahingehend maßgebliche Veränderungen bewirken. Die Beauftragung externer Sanierungsberater kann eine gute Entscheidung sein, weil sie