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Job-Trends: ArbeitsmarktAkademikerjobs

Akademiker-Arbeitsmarkt bewegt sich stark

Erneut stieg 2005 die Zahl der erwerbstätigen Akademiker auf einen neuen Höchststand. Seit Jahren schon liegt die Arbeitslosenquote der Hochschulabsolventen weit unter der allgemeinen Arbeitslosenquote. Allerdings sieht es nicht für alle Hochqualifizierten gleich gut aus.

Weiße Pfeile an einer Holzwand zeigen nach oben.

Akademiker-Arbeitsmarkt bewegt sich stark
Köln, 13.11.2006 (iw) - Der Arbeitsmarkt für Erwerbstätige mit Universitäts- oder Fachhochschulabschluss ist quicklebendig. Erneut stieg 2005 die Zahl der erwerbstätigen Akademiker auf einen neuen Höchststand. Seit Jahren schon liegt die Arbeitslosenquote der Akademiker weit unter der allgemeinen Arbeitslosenquote. Allerdings sieht es nicht für alle Hochqualifizierten gleich gut aus.

Auf Regen folgt Sonnenschein - diese Regel traf auf den Arbeitsmarkt im vergangenen Jahr erstmals wieder zu. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts nahm die Zahl der Erwerbstätigen um insgesamt 907.000 auf knapp 36,6 Millionen Personen zu. Vor allem akademische Berufsgruppen haben von der höheren Nachfrage profitiert: Im Jahr 2005 kletterte die Zahl der Erwerbstätigen mit Hochschulabschluss um 4,8 Prozent auf über sechs Millionen Personen. Der Anteil der Akademiker an allen Erwerbstätigen erreichte mit gut 17 Prozent einen historischen Höchststand - 2003 hatten »nur« 15,5 Prozent der Beschäftigten eine Hoch- oder Fachhochschulausbildung absolviert. Für eine ganze Reihe akademischer Berufe sind die Jobaussichten rosig. Vor allem Ingenieure, Informatiker, Wirtschaftswissenschaftler, Manager, Unternehmens- und Steuerberater, Lehrer, Wahlbeamte und hoch qualifizierte Verwaltungsfachleute hatten am Arbeitsmarkt gute Karten. Ebenfalls zum Zuge kamen Sozialarbeiter und Sozialpädagogen, Ärzte und Apotheker, Juristen und Publizisten.

Schwieriger war es für Beschäftigte in Büroberufen sowie für Bank- und Versicherungskaufleute - hier machten sich unter anderem Standortauflösungen und die Neustrukturierung von Konzernen bemerkbar. Dass sich eine gute Ausbildung bei den Jobchancen auszahlt, zeigt ein weiteres Zahlenpaar (Grafik): Die Arbeitslosenquote der Akademiker betrug zuletzt 3,8 Prozent und war damit erheblich niedriger als die allgemeine Arbeitslosenquote mit 11,7 Prozent.

 

 

 

 


Stellensuche bis zu einem halben Jahr
Ohne Job waren in Deutschland nach den Daten des Vermittlungssystems der Bundesagentur für Arbeit (BA) im September 2005 rund 245.300 Akademiker - 7.400 weniger als zum entsprechenden Zeitpunkt 2004. Insgesamt kamen auf zehn dort gemeldete freie Stellen rein rechnerisch 21 arbeitslose Akademiker - im Jahr 2004 waren es noch 25 Arbeitslose je zehn Jobofferten. Knapp 6 Prozent aller arbeitslosen Akademiker hatten kurz vor der Arbeitslosmeldung ihr Examen gemacht. Insgesamt drängten im Jahr 2005 schätzungsweise 250.000 junge Leute mit einem Hochschulzeugnis erstmalig auf den Arbeitsmarkt. Die erfolgreiche Stellensuche kann dabei bis zu einem halben Jahr dauern - Absolventen sollten also nicht gleich die Flinte ins Korn werfen, wenn es nach dem Examen nicht sofort klappt.

Die Statistiken der Bundesagentur für Arbeit zeigen dabei nur eine Seite der Medaille, denn den Arbeitsagenturen werden nicht alle vakanten Stellen gemeldet. Viele Unternehmen nutzen neben dem Internet vor allem die klassischen Anzeigen in der Tagespresse zur Personalrekrutierung. Die tatsächlich offen stehenden Stellen dürften die der Bundesagentur gemeldeten Jobofferten daher bei Weitem überschreiten. Dies belegen auch die Anzeigenauswertungen des Personaldienstleisters Adecco, der die Stellenmärkte von 40 überregionalen Zeitungen analysiert.

Arbeitsmarktbedingungen für Wirtschaftswissenschaftler
Bei Betriebs- und Volkswirten erwarten die Arbeitgeber, dass die fachlichen Kompetenzen exakt dem Stellenprofil entsprechen. Viele Unternehmen unterscheiden nicht zwischen FH- und Uni-Absolventen. Bei Volkswirten wird - je nach Arbeitsplatz - der Umgang mit SAP-Modulen bzw. dem Statistikprogramm SPSS vorausgesetzt.