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Job-Trends: ArbeitsmarktArbeitsmarkt

Chancen für Wirtschaftswissenschaftler im öffentlichen Dienst

Der Arbeitsmarkt für Wirtschaftswissenschaftler ist gekippt - dennoch weiterhin gute Chancen für Absolventen im öffentlichen Dienst und in den Führungsetagen

Bonn, 24. Februar 2003 (zav) Der Arbeitsmarkt für Wirtschaftswissenschaftler ist gekippt. Wie die Zentralstelle für Arbeitsvermittlung (ZAV) in einer Studie ermittelte, hat sich das Verhältnis von Stellenangebot zu -nachfrage in den Jahren 2001 und 2002 stark zu Gunsten der Stellenanbieter verschoben. Der Rückgang des Stellenangebots und die Zunahme der Stellennachfrage hat die Chancen der Arbeitgeber deutlich verbessert, gute Bewerber zu finden.

Das war vor wenigen Jahren noch ganz anders. Ende 2000 ermittelte der deutsche Industrie- und Handelskammertag, dass 40 Prozent der befragten Unternehmen bestimmte offene Stellen nicht besetzen konnten, weil entsprechend ausgebildete Fachkräfte fehlten. In erster Linie die Elektronikindustrie sowie die Informations- und Kommunikationsbranche suchten verstärkt Wirtschaftswissenschaftler zum Aufbau und zur Führung neuer Unternehmen.
 

Wachsendes Interesse am Wirtschaftsstudium
Von der positiven Grundstimmung und der Hausse am Aktienmarkt profitierten jedoch alle Wirtschaftszweige. Dementsprechend stieg seit Mitte der neunziger Jahre das Interesse an einem Studium der Wirtschaftswissenschaften, gemessen an der Zahl der Studienanfänger, stetig. Als im Frühjahr 2000 der Abschwung einsetzte, spürten das nicht nur die jungen Start-Ups, sondern auch die Traditionsunternehmen.

In fast allen Branchen konzentrieren sich die Betriebe seitdem verstärkt auf kostensenkende Maßnahmen und Umstrukturierungen, um der nahenden Krise der Märkte zu begegnen.
 

Weniger stark von Arbeitslosigkeit betroffen
Die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt vollzog sich leicht zeitversetzt parallel zu den rückläufigen Konjunkturdaten. Dabei beeinflussten die in Teilen der Wirtschaft rückläufigen Absatzzahlen, Standortverlagerungen ins Ausland, Fusionen sowie der anhaltende Wettbewerbsdruck im Handel auch die Berufschancen für Wirtschaftswissenschaftler. Deren Arbeitslosigkeit nahm sprunghaft zu, das Stellenangebot rapide ab. Im Verhältnis zum gesamten Arbeitsmarkt waren sie jedoch weniger stark von Arbeitslosigkeit betroffen.

Einer der Gründe dafür liegt darin, dass der Trend zur Höherqualifizierung nach wie vor anhält und Akademiker daher verstärkt gefragt sind. Die Globalisierung, der verstärkte Einsatz der Informations- und Kommunikationstechnologie sowie das schnelle Fortschreiten technischer Entwicklungen lässt gerade die Sachaufgaben im kaufmännischen Bereich ständig komplexer werden. So übernehmen diplomierte Kaufleute und Betriebswirte beispielsweise zunehmend Aufgaben aus der Sachbearbeitung. Besonders im wachsenden Dienstleistungssektor steigt der Anteil analytisch konzeptioneller, beratender und strategischer Tätigkeiten.


Vergleichsweise gute Chancen für Wirtschaftswissenschaftler
Laut einer Umfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft im Mai 2002 planten 27 Prozent der dort befragten Unternehmen, mehr Bewerber mit Hochschulabschluss einzustellen. Wirtschaftswissenschaftler werden nach wie vor für die Führungsebenen aller Bereiche der Privatwirtschaft und im öffentlichen Sektor gesucht. Sie sind durch ihre breitgefächerte Ausbildung in der Lage, den erforderlichen strukturellen und organisatorischen Wandel in der Wirtschaft zu gestalten.

Daher bieten sich für Betriebs- und Volkswirte auch in Zeiten anhaltender Konjunkturschwäche weiterhin vergleichsweise gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt.

Weitere Informationen
www.arbeitsamt.de/zav/download/Wirtschaftswissenschaftler2002_.pdf