Fenster schließen

Druckansicht http://www.wiwi-treff.de/Job-Trends-Arbeitsmarkt/Arbeitsmarkterfolg-von-BWL-Absolventen/Artikel-597/drucken

Job-Trends: ArbeitsmarktBWL

Arbeitsmarkterfolg von BWL-Absolventen

Einkommen, Praxisrelevanz der Ausbildung, Stellensuche: Eine CHE-Studie untersucht den Berufseinstieg, das Einkommen und den Erfolg von Absolventinnen und Absolventen der Betriebswirtschaftslehre.

Absolventenbefragung-BWL Erfolg Einkommen

Zielsetzung und Gegenstand der Absolventen-Befragung BWL
(che) BWL-Absolventen erstmals im Fokus der Absolventen-Befragung vom CHE (Centrum für Hochschulentwicklung). Im Rahmen seines Hochschulrankings befragt CHE regelmäßig Studierende über Studienbedingungen, Lehrangebot, Studienorganisation und andere Themenbereiche. Bislang fehlt im Ranking jedoch die Perspektive der Absolventen der Hochschulen, die das Studium im Rückblick und auch vor dem Hintergrund ihrer beruflichen Erfahrungen kompetent beurteilen können. Hinzu kommt, dass im Ranking bislang keine Informationen über den Berufseinstieg oder den Arbeitsmarkterfolg der Absolventen im Vergleich der Hochschulen vorliegen.

Das CHE hat im Kontext seines Hochschulrankings ein Pilotprojekt gestartet und in Zusammenarbeit mit ausgewählten Universitäten eine vergleichende Befragung von Absolventen betriebwirtschaftlicher Studiengänge durchgeführt. Mittelfristiges Ziel ist es, die Ergebnisse solcher Absolventenbefragungen unmittelbar in das Hochschulranking zu integrieren.

Im Folgenden werden die Ergebnisse der Absolventen-Befragung BWL auszugsweise wiedergegeben. Die komplette Studie "Vergleichende Absolventenbefragung BWL an Universitäten" findet sich als PDF-Download auf der Homepage des CHE.

Download CHE Absolventenbefragung BWL 2002 [PDF, 33 Seiten - 253 KB]
http://www.che.de/downloads/AP43.pdf

Übersicht: An der Absolventen-Befragung beteiligte Hochschulen
 

Hochschule

Teiln. BWL-Absolventen

Berlin FU

44

Essen

73

Freiberg TU

32

Göttingen

41

Hamburg

293

Hohenheim

42

Koblenz WHU

51

Leipzig

41

Magdeburg

57

Tübingen

69

Insgesamt

743


Hochschulwechsel selten
Selten waren in der ausgewerteten Stichprobe Hochschulwechsel (10%). Am häufigsten waren Hochschulwechsel bei den Absolventen der FU Berlin, von denen jeder Vierte erst im Verlauf seines Studiums an die FU gewechselt ist (die meisten haben aber den überwiegenden Teil des Studiums an der FU absolviert).

35 Prozent im Ausland
Einen Auslandsaufenthalt als Bestandteil des Studiums haben 35 % der Studierenden absolviert, im Durchschnitt über 8,4 Monate. An der WHU Koblenz-Vallendar hat lediglich ein Absolvent angegeben, keine Zeit im Ausland verbracht zu haben, während an der Universität Essen umgekehrt nur etwa jeder achte Absolvent während des Studiums einen Auslandsaufenthalt absolviert hat. Gleichzeitig dauerte der Auslandsaufenthalt der Absolventen der WHU mit 14 Monaten durchschnittlich auch am längsten. Demgegenüber waren die Absolventen der FU Berlin durchschnittlich weniger als 6 Monate im Ausland.

Durchschnittliche Studiendauer knapp 11 Semester
Die durchschnittliche Studiendauer (arithmetisches Mittel) in der Gesamtstichprobe liegt bei 10,9 Semestern. Dabei betrug sie bei den letzten drei Jahrgängen etwa 11 Semester, während sie in den Jahren davor ein halbes bis ein Semester kürzer war. Zwischen den Hochschulen schwanken die Studienzeiten in der Stichprobe deutlich: Während an der WHU Koblenz fast alle Absolventen die Regelstudienzeit von 8 Semestern eingehalten haben (Mittelwert: 8,1 Semester), benötigten die Absolventen der Universität Essen im Durchschnitt 12,8 Semester. Tendenziell bewerten Studierende mit längeren Studienzeiten das Studium rückblickend schlechter. Vor allem besteht aber ein deutlicher Zusammenhang zwischen (längerer) Studiendauer und (schlechteren) Abschlussnoten.

Durchschnittsalter beim Abschluss 27,4 Jahre
Entsprechend der Studiendauer schwankt auch das durchschnittliche Alter beim Studienabschluss, das insgesamt bei 27,4 Jahren liegt. Am jüngsten sind die Absolventen der WHU Koblenz-Vallendar (24,9) Jahre, die im Durchschnitt damit etwa zweieinhalb Jahre jünger sind als die Absolventen der übrigen Hochschulen in der Stichprobe. Zwischen diesen variiert das Durchschnittsalter der Absolventen aber auch noch zwischen 25,8 Jahren an den Universitäten in Freiberg und Magdeburg und über 28 Jahren an den Universitäten Hamburg (28,3) und Essen (28,5).

Vergleichende Absolventenbefragung BWL an Universitäten


Bewertung des BWL Studiums
Die Urteile sind jeweils anhand einer sechsstufigen (Schulnoten-)Skala abgefragt worden, wobei »1« jeweils den positiven Pol (z.B. »sehr gut«) und »6« jeweils den negativen Pol (z.B. »sehr schlecht«) bezeichneten.

Qualifikation
Die Frage, in welchem Maße sie sich durch das Studium und die darin vermittelten Qualifikationen insgesamt auf das Berufsleben vorbereitet gefühlt haben, beantworten 45% der Befragten mit »sehr gut« oder »gut«. Nur 8 % beurteilten dies schlechter als mit der Note 4. Der Mittelwert beträgt über alle Hochschulen hinweg 2,8. Die Unterschiede zwischen den Hochschulen sind allerdings sehr deutlich. Am besten bewerten die Absolventen der privaten WHU in Vallendar die Qualifikationsvermittlung an ihrer Hochschule (Mittelwert 1,1). Von den staatlichen Hochschulen bekommt die FU Berlin von ihren Absolventen die besten Noten (2,2), am schlechtesten bewerten die ehemaligen Studierenden der Universität Hamburg diesen Aspekt (3,1).

Studienbedingungen
Von den verschiedenen Aspekten des Studiums und der Studienbedingungen wurde insgesamt die Breite des Lehrangebotes (Mittelwert: 2,2) am besten beurteilt. Am kritischsten sahen die Absolventen das Angebot an Projektseminaren (3,5), den Berufsfeld- und Praxisbezug (3,2), die internationale Ausrichtung (3,3) und die Räumlichkeiten (3,2).

Abbildung: Studienbedingungen

Breite des Lehrangebots
Hierbei sind die Unterschiede zwischen den Hochschulen nicht so ausgeprägt wie bei vielen anderen Variablen. Hinzu kommt, dass die Streuung der Urteile innerhalb der einzelnen Hochschulen bei diesem Indikator vergleichsweise groß ist. Am besten bewerteten die Absolventen der WHU, der FU Berlin und der Universität Hohenheim die Breite des Lehrangebots. Am unzufriedensten mit ihrer ehemaligen Hochschule sind diesbezüglich die Absolventen aus Tübingen und Magdeburg.

Angebot an Projektseminaren
An der WHU wurde das Angebot an Projektseminaren und Praktika im Rahmen des Studiums mit Abstand am besten beurteilt (Mittelwert 1,2). Besser als drei liegt der Mittelwert darüber hinaus bei den Universitäten Freiberg und Hohenheim. Deutliche Mängel sahen diesbezüglich die ehemaligen Studierenden der Universitäten Göttingen und Hamburg (jeweils 3,9).

Berufs- und Praxisbezug
Dieser wurde von den Absolventen aus Vallendar fast übereinstimmend als sehr gut bewertet (Mittelwert: 1,1). Mit Ausnahme der FU Berlin (2,7) und der TU Freiberg (2,9) lagen die Mittelwerte für alle anderen Hochschulen über drei.

Didaktische Vermittlung des Stoffes
Er wurde an den Universitäten Leipzig (3,3) und Hamburg (3,5) am schlechtesten bewertet, an der WHU (1,3) und der FU Berlin (2,3) am besten.

Ausstattung
Es wurde nach dem Urteil zu den Bibliotheken, zur technischen Ausstattung und zu den Räumlichkeiten gefragt. Die Absolventen der privaten WHU urteilten bei allen drei Aspekten am positivsten. Gut bewertet wurde die Ausstattung ihrer ehemaligen Hochschule auch von den Absolventen aus Hohenheim. Durchgängig schlecht bewertet wurde die Ausstattung von den Hamburger Absolventen; insbesondere das Urteil zu den Räumlichkeiten fiel mit einem Mittelwert von 4,3 (Gesamtmittelwert 3,2) besonders aus dem Rahmen.

Vermittelte Kompetenzen und Arbeitsanforderungen
Die Absolventen wurden nach ihrer Einschätzung der Vermittlung bestimmter Kompetenzen im Studium (von »sehr gut« bis »sehr schlecht«) befragt und danach, in welchem Maße diese Kompetenzen in ihrer beruflichen Tätigkeit gefordert sind (von »sehr stark« bis »sehr wenig«). Die Gegenüberstellung der jeweiligen Kriterienpaare lässt erkennen, wo im Vergleich zu den Anforderungen im Berufsleben Kompetenzdefizite erfahren werden und in welchen Bereichen »Überqualifikationen« vorhanden sind, d.h. welche Kompetenzen im Studium sehr intensiv vermittelt wurden, im Berufsleben aber weniger gebraucht werden.

Dass eine solche Kontrastierung sinnvoll ist, zeigt das Beispiel »selbstständiges Arbeiten/Lernfähigkeit« (in der Abbildung wurden die Skalen invertiert, d.h. lange Balken entsprechen guten Bewertungen bzw. hohen Anforderungen). Die Vermittlung dieser Kompetenz wird insgesamt am positivsten bewertet. Gleichzeitig ist dies aber auch der Kompetenzbereich, in dem die beruflichen Anforderungen am höchsten eingeschätzt werden. Defizite im Vergleich zu den Arbeitsanforderungen sind insgesamt bezüglich aller »Schlüsselqualifikationen« wie fachübergreifendes Denken, analytische Fähigkeiten, selbständiges Arbeiten und insbesondere der Teamfähigkeit sowie bei den EDV- und Fremdsprachenkenntnissen zu verzeichnen.

Eine höhere Bewertung der erworbenen Kompetenzen im Vergleich zu den Arbeitsanforderungen findet sich hinsichtlich theoretischer Kenntnisse, Methoden- und Forschungskompetenz. Bei der Forschungskompetenz gilt mit umgekehrten Vorzeichen das gleiche wie bei der Förderung selbständigen Arbeitens. Die Vermittlung der Forschungskompetenz wird nach Fremdsprachen und EDV-Fertigkeiten am schlechtesten beurteilt (3,3) – allerdings spielt sie für die berufliche Tätigkeit auch nur eine geringe Rolle (Mittelwert: 4,1).

Abbildung: Vermittelte Kompetenzen und Anforderungen im Berufsleben



Berechnet man bei den einzelnen Indikatoren für jede Hochschule die mittlere Differenz der Bewertung der Vermittlung der jeweiligen Kompetenz und der Bedeutung im Beruf, ergibt sich recht eindeutiges Bild: Bei theoretischen Kenntnissen, Methodenkenntnissen und Forschungskompetenz sind die Bewertungen der vermittelten Kompetenzen an allen Hochschulen höher als die Bewertungen der Anforderungen im Berufsleben. Mit Ausnahme der privaten WHU werden hinsichtlich aller anderen einbezogenen Kompetenzen bei den Absolventen aller Universitäten Kompetenzdefizite erfahren.


Der Übergang von Absolventinnen und Absolventen der BWL in den Beruf
Für einige Fächer (z.B. Wirtschaftswissenschaften, Rechtswissenschaft) liegen umfangreiche Studien zum Übergang von der Hochschule in den Beruf vor. Bislang existieren in Deutschland allerdings noch keine Studien, die den Übergang in den Beruf im Vergleich der verschiedenen Hochschulen darstellen. Während z.B. in Großbritannien jährlich eine flächendeckende Befragung aller Absolventen sechs Monate nach ihrem Abschluss durchgeführt wird (Six Months After), gibt es in Deutschland keine entsprechende Tradition. Die Befragung des CHE betritt auf diesem Feld Neuland.


Die Stellensuche

Weg der Beschäftigungssuche: Stellenanzeigen liegen vorn

Den verschiedenen Wegen, eine Beschäftigung zu finden, kommt eine sehr unterschiedliche Bedeutung zu: Bewerbungen auf Stellenanzeigen sind der am häufigsten benutzte Weg. 70% der Befragten, die angegeben haben, nach dem Studium eine Beschäftigung gesucht zu haben, haben sich auf Stellenanzeigen beworben. Danach folgen Initiativbewerbungen mit 52%. Häufig fanden die befragten BWL-Absolventen ihre erste Stelle auch über in Praktika zustande gekommene Kontakte. Außer der Nutzung privater Beziehungen spielen alle anderen Wege keine große Rolle: Sie wurden jeweils von weniger als einem Fünftel der Befragten genannt. Die wenigsten Nennungen entfielen auf eigene Suchanzeigen (5 %). Diese Angaben sagen aber noch nichts über den Erfolg der verschiedenen Bewerbungsstrategien. Mehr als zwei Drittel der Befragten gab an, dass die Bewerbungen auf Stellenanzeigen die wichtigste Vorgehensweise war, um eine erste Beschäftigung zu finden. Für 18% waren Initiativbewerbungen der wichtigste Bewerbungsweg. 16% nannten bestehende Kontakte aus Praktika. Zusammen mit der hohen Zahl an Nennungen für diesen Weg unterstreicht dies eindrücklich die Bedeutung von Praktika.

Abbildung: Stellensuche BWL


 
Die Dauer der Beschäftigungssuche: Gute Chancen für BWLer
Der Übergang von der Hochschule in den Beruf markiert einen ersten wichtigen Schritt der beruflichen Karriere. Verschiedene Studien haben schon gezeigt, dass der Berufseinstieg Absolventen wirtschaftswissenschaftlicher Studiengänge, insbesondere der Betriebswirtschaftslehre, im Vergleich zu anderen Studienfächern vergleichsweise leicht gelingt. Dies bestätigen auch die Daten dieser Befragung. Im Durchschnitt dauerte es nach dem Examen 2,8 Monate, bis die Befragten ihre erste Berufstätigkeit aufgenommen haben. Drei Monate nach dem Studienabschluss haben bereits rund 75% aller Befragten eine Beschäftigung gefunden, nach einem halben Jahr sind es bereits mehr als 90%. Die Dauer der Übergangsphase unterscheidet sich kaum zwischen den einzelnen Abschlussjahrgängen.

Einen statistischen Einfluss auf die Dauer der Einstiegsphase haben weder Geschlecht noch Studiendauer, noch die Abschlussnote, noch die Bewertung des Praxisbezugs des Studiums und der Hilfen beim Übergang in den Beruf. Gering sind hier auch die Unterschiede zwischen den Hochschulen: Zwischen den meisten Universitäten unterschieden sich die Mittelwerte nur geringfügig, lediglich die Absolventen der Universitäten Leipzig und Magdeburg brauchten im Durchschnitt mehr als drei Monate, um den ersten Job zu finden.

Die erste Beschäftigung: überwiegend unbefristete Vollzeitstellen
In etlichen Publikationen über die Entwicklung der Akademikererwerbstätigkeit wird von einer zunehmenden Zahl von Beschäftigungsverhältnissen berichtet, die nicht dem klassischen Normalarbeitsverhältnis, d.h. einer unbefristeten (sozialversicherungspflichtigen) Vollzeitbeschäftigung, entsprechen. Zugenommen haben in vielen Disziplinen prekäre Beschäftigungsverhältnisse, d.h. kurzfristige Tätigkeiten, die häufig auf Honorarbasis bezahlt werden. Dies bestätigen die vorliegenden Daten für die Betriebswirte von zehn Hochschulen nicht. Bei 71% der ersten Beschäftigungen handelt es sich um unbefristete Vollzeitbeschäftigungen (vgl. Übersicht 3). Hinzu kommen noch 4 % (»Vollzeit«)-Selbständige. Teilzeitbeschäftigung spielt bei den Befragten keine Rolle, 18 % der ersten Beschäftigungsverhältnisse waren zwar befristet, aber Vollzeitbeschäftigungen. 76% der BWL-Absolventen fanden ihre erste Beschäftigung in der privaten Wirtschaft. 9 % blieben in der Hochschule bzw. fanden eine Beschäftigung in der Forschung und 3 % gingen in den Öffentlichen Dienst.

Einkommen von Absolventinnen und Absolventen der BWL
Das Einkommen der ersten Beschäftigung betrug im Durchschnitt rund 78.000 DM pro Jahr. Die Spannbreite ist allerdings recht groß. 10% aller Befragten verdienten in ihrer ersten Tätigkeit nicht mehr als 50.000 DM, umgekehrt bezifferten auch rund 10 % ihr erstes Jahreseinkommen auf 90.000 DM und mehr. Zwischen den Absolventenjahrgängen unterscheidet sich die durchschnittliche Höhe des Einkommens aus der ersten Tätigkeit kaum – inflationsbereinigt kann daraus allerdings auf eine leicht sinkende Tendenz geschlossen werden.

Die Absolventinnen verdienten in ihrem ersten Job mit 68.300 DM im Durchschnitt deutlich weniger als ihre männlichen Kommilitonen, deren erstes Durchschnittseinkommen bei durchschnittlich 81.600 DM lag. Die Abschlussnote hatte in unserer Stichprobe keinen Einfluss auf die Höhe des ersten Einkommens.

Differenziert nach Hochschulen zeigt sich erwartungsgemäß, dass die Einkommen der Absolventen in den neuen Ländern niedriger lagen (vgl. Abb.). An der Spitze der Verdienstskala liegen in der Befragung die Berufseinsteiger der privaten Hochschule in Vallendar mit einem durchschnittlichen Jahresgehalt von 109.000 DM. Die anderen Universitäten in den alten Ländern liegen vergleichsweise eng beieinander.



Der weitere Berufsweg
Mit zunehmender Beschäftigungsdauer steigt das Einkommen deutlich an: von durchschnittlich 74 TDM bei denjenigen, die bisher weniger als ein Jahr erwerbstätig sind, bis auf 144 TDM bei den länger als 5 Jahre Erwerbstätigen.

Abbildung: Jahreseinkommen



Einkommen nach Beschäftigungsdauer
Die Beschäftigungssituation hat sich bei der gegenwärtigen Beschäftigung der Befragten gegenüber der ersten Beschäftigung kaum verändert. Auch dies spricht für stabile und weitgehend unproblematische Berufsverläufe für Betriebswirte. 95% der erwerbstätigen Befragten sind vollzeitbeschäftigt, die
überwiegende Zahl unbefristet angestellt.

Bewertung der beruflichen Situation
Entsprechend dieser Befunde zur Beschäftigungssituation und zur Einkommenslage bewerten nahezu 80 % aller Befragten ihre berufliche Situation in hohem Maße (Werte 1 und 2) ihrer Ausbildung als angemessen. Nur 4 % entfallen auf die Noten 5 und 6. Negativ beeinflusst wird die Einschätzung der beruflichen Situation in erster Linie von schlechteren Abschlussnoten, die auch mit der Dauer bisheriger Arbeitslosigkeit korrelieren. Frauen beurteilen die Angemessenheit ihrer beruflichen Situation signifikant schlechter als Männer (Mittelwert: 2,2 im Vergleich zu 1,9 bei Männern).

Die Absolventen der WHU bewerten die Angemessenheit ihrer beruflichen Situation am besten (Mittelwert: 1,2); aber auch bei den Absolventen der FU Berlin und der Universität Göttingen liegt der Mittelwert mit 1,8 noch deutlich unter dem Wert 2. Am kritischsten bewerten die ehemaligen BWL-Studierenden der Universitäten Leipzig und Magdeburg die Angemessenheit ihrer beruflichen Situation. Insgesamt sind die Unterschiede mit Ausnahme der WHU, wo mehr als drei Viertel ihre berufliche Situation mit »sehr gut« beurteilten, aber nicht sehr ausgeprägt.

Zusammenfassung
Für das Fach bestätigt die Befragung die – insbesondere im Vergleich zu einer Reihe anderer Fächer -  insgesamt positive Beschäftigungssituation. Ein halbes Jahr nach ihrem Abschluss hatten rund 95% der Absolventen eine Beschäftigung gefunden, die in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle eine unbefristete Vollzeitbeschäftigung war. Was sich auch bestätigt hat, sind die größeren Probleme von Frauen, einen guten Einstieg in den Beruf zu finden. Diese Schwierigkeiten in der Einstiegsphase führen zu im Durchschnitt deutlich niedrigeren Einkommen im weiteren Berufsverlauf.

Mit Blick auf den Übergang von der Hochschule in den Beruf und die weitere berufliche Entwicklung zeigt sich insbesondere am Beispiel der drei einbezogenen ostdeutschen Universitäten, dass regionale Arbeitsmarktgesichtspunkte hier eine zentrale Rolle spielen, Unterschiede im Arbeitsmarkterfolg mithin nicht ohne weiteres als Ausdruck unterschiedlicher Leistungsfähigkeit der Hochschulen interpretiert werden dürfen. Hier sind noch erhebliche methodische Entwicklungen erforderlich, um regionale Arbeitsmarkteffekte zu kontrollieren.