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EZB-Stipendium: Die Dynamik von Finanzkrisen verstehen

Co-Pierre Georg von der Universität Jena hat als erster Doktorand an einer deutschen Universität das Lamfalussy Forschungsstipendium der Europäischen Zentralbank erhalten. Diese unterstützt damit Georgs Forschungsvorhaben „Zur Dynamik von Interbankenmärkten“ mit 10.000 Euro.

EZB-Stipendium: Die Dynamik von Finanzkrisen verstehen
Jena, 30.08.2011 (idw) - Die Finanzkrise hat es deutlich gemacht: Um die Stabilität des Finanzsystems zu gewährleisten, reicht eine Überwachung der einzelnen Geldinstitute nicht aus. Auch das Netzwerk ihrer komplexen Wechselwirkungen muss berücksichtigt werden. Denn in wirtschaftlich guten Zeiten hilft dieses Netzwerk, Risiken optimal auf alle Marktteilnehmer zu verteilen. Allerdings können sich während einer Krise auftretende Probleme durch die gemeinsamen Verbindungen leicht im ganzen System ausbreiten. Ein ähnliches Verhalten kennt man aus vielen Modellen in der Biologie und Epidemologie. Die Herausforderung besteht nun darin, diese Modelle auf das internationale Finanzsystem zu übertragen.

Genau daran arbeitet Co-Pierre Georg. Der Wirtschaftswissenschaftler der Friedrich-Schiller-Universität Jena hat als erster Doktorand an einer deutschen Universität das Lamfalussy Forschungsstipendium der Europäischen Zentralbank erhalten. Diese unterstützt damit Georgs Forschungsvorhaben „Zur Dynamik von Interbankenmärkten“ mit 10.000 Euro. Fünf Stipendien werden jedes Jahr an vielversprechende Nachwuchswissenschaftler vergeben, die zur Struktur, Integration und Effizienz des Europäischen Finanzsystems forschen. „Mein Ziel ist es, ein Modell zu entwickeln, mit dem sich die Dynamik von Finanzkrisen besser verstehen lässt“, erklärt Co-Pierre Georg. „Dabei will ich auch Einsichten aus anderen Fachbereichen nutzen und Politikempfehlungen ableiten, um zukünftige Krisen früher zu erkennen und zu bekämpfen.“ Derzeit forscht der studierte Physiker im Graduiertenkolleg „Global Financial Markets“ an der Universität Jena. „Ein solches Stipendium sehen wir auch ein bisschen als Auszeichnung für unsere Arbeit in der Doktorandenausbildung und unseren stark interdisziplinären Ansatz“, sagt Prof. Dr. Christoph Ohler, der Sprecher des Graduiertenkollegs ist.