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Unisport: Mehr als nur ein Zeitvertreib nach der Vorlesung

Sport treiben macht fit - geistig wie körperlich. Er hilft dabei, die Gedanken zu sortieren oder auf neue Ideen zu kommen. Viele Studenten nutzen auch deswegen gerne die Sportangebote ihrer Hochschule. Je nach Größe der Einrichtung stehen den Studierenden jede Menge unterschiedliche Sportarten zur Verfügung. An der TU Berlin etwa reicht das Kursprogramm von A wie Aikido bis Z wie Zumba. Oftmals lässt sich beim Unisport kostengünstiger trainieren als in einem Verein. Auch Surf- oder Segelscheine sind nicht so teuer.

Ein Student ist zwischen Vorlesung und Lernen beim Unisport.

Auch wenn wohl fast jede Hochschule in Deutschland ein Sportangebot vorweisen kann, hat der Unisport hierzulande einen geringeren Stellenwert als in einigen anderen Ländern der Welt. Dass in einem großen deutschen Fußballstadion die Teams zweier Universitäten gegeneinander antreten und das Stadion ausverkauft ist - undenkbar. Ebenso dass solche Veranstaltungen von Scouts für das Rekrutieren neuer Stars genutzt werden.
 

Unisport als Karrierebooster
In den USA ist das Alltag. Der College Sport und dort extrem populär. Mit Stipendien werden Nachwuchstalente an die teuren Universitäten gelockt, um für die dortigen Teams zu spielen. Sie bekommen Kost und Logis bezahlt und trainieren jeden Tag. Dafür wird ihnen allerdings auch einiges abverlangt und die Prüfungen müssen am Ende auch bestanden werden. Der Dank: Ruhm und Anerkennung, denn die College-Stadien und -Arenen sind bei beliebten Sportarten wie Basketball oder American Football immer bis auf den letzten Platz besetzt.

In Deutschland läuft die Förderung von Spitzensportlern nur selten über klassische Universitäten, sondern meist über die Bundeswehr oder Polizei. Eine der wenigen Ausnahmen ist die TU Berlin, wo Athleten und Athletinnen aus dem Bundeskader mit Trainingsstandort in der deutschen Hauptstadt von der Hochschule dabei unterstützt werden, Studium und Leistungssport unter einen Hut zu bringen. Das funktioniert gut, wie Student Tamas Gecsö erst unlängst bei der Kanu-Weltmeisterschaft in Portugal bewiesen hat, als er Gold im Kayak-Vierer über 1.000 m holte.

Unisport eignet sich aber nicht nur dafür, seinem Hobby nachzugehen. Hier kann man neue Leute kennenlernen oder aber neue Sportarten. Wie Quidditch. Moment, der Name kommt mir doch bekannt vor?! Quidditch ist der fiktive Magier-Sport in “Harry Potter” und inzwischen auch in der Wirklichkeit angekommen. Dabei handelt es sich um einen Vollkontaktsport, der Elemente aus Rugby, Handball und Dodgeball kombiniert. Männer und Frauen spielen gemeinsam in einem Team. Wie so oft kommt der Sport aus den USA, wird allerdings inzwischen überall auf der Welt gespielt, darunter auch an der Uni Hamburg.
 

Pesäpallo wird auch in Deutschland gespielt
Aus Finnland stammt Pesäpallo. Der Sport erinnert stark an Baseball, was wenig verwunderlich ist, denn sie wurde vom finnischen Leichtathleten Lauri Pihkala erfunden, nachdem dieser 1922 aus den USA zurückkehrte. Pesäpallo war bei den Olympischen Spielen 1952 in Helsinki Demonstrationssportart und wird inzwischen auch in Deutschland gespielt. So fanden 2006 die Weltmeisterschaften in München statt. Mehr noch: Inzwischen kann man bei uns sogar Sportwetten für Pesäpallo abschließen.

Und so gibt es sicherlich die ein oder andere Sportart, die irgendwo auf der Welt begeistert von Studenten und Studentinnen gespielt wird und bei uns noch ziemlich unbekannt ist. Durch Austauschprogramme ist es aber möglich, dass wir schon bald mehr davon hören, wenn deutsche Studierende nach einem Auslandsaufenthalt an ihrer Uni davon berichten. Chinlone, Jokeiba, Gorodki, Fives, Indiaca, Jogo do pau oder Sepak Takraw - es gibt viel zu entdecken.