Teildisziplinen der BWL 2: Personalwesen und Organisation
Die Serie stellt die Studienschwerpunkte des Faches Betriebswirtschaftslehre vor. Weiter geht`s mit Personalwesen und Organisation.
Personalwesen
Vor dem Hintergrund der wachsenden Anforderungen einer globalisierten Wirtschaftswelt gewinnt das Personalmanagement zunehmend an Bedeutung als strategischer Erfolgsfaktor. Im Rahmen der wissenschaftlichen Betrachtung werden folgende Felder des Personalmanagements unterschieden, die aufgrund ihrer zahlreichen sachlogischen Verbindungen in der Praxis gemeinschaftlich betrachtet werden:
- Personalbestandsanalyse
Welche Mitarbeiter besitzt das Unternehmen? - Personalbedarfsplanung
Welche und wie viele Mitarbeiter benötigt das Unternehmen in Zukunft? - Personalbeschaffung
Durch Neueinstellungen oder interne Rekrutierung - Personalauswahl
Vorstellungsgespräche, Assessment-Center.... - Personaleinsatz
Wo und wie sollen die Mitarbeiter im Unternehmen eingesetzt werden? - Personalentwicklung/ -fortbildung
- Personalfreisetzung
- Personalkostenmanagement
Es verbindet das Personalmanagement mit den übrigen Teilen der Unternehmensplanung. - Personalführung
Einflüsse auf die Entwicklung des Personalmanagements
Die Dynamik von Markt, Gesellschaft und vor allem Technologie hat großen Einfluss auf die Entwicklung des Personalmanagements. Erfolgsorientierung, Flexibilisierung, stärker werdende individuelle Bedürfnisse der Mitarbeiter und Kundenorientierung bilden den Rahmen, im dem das Personalmanagement agieren muss und der in dieser Teildisziplin der Betriebswirtschaft näher betrachtet wird.
Die Personalführung ist häufig ein eigener Teilbereich des Faches. Hier wird das Verhältnis zwischen Führungskräften und Mitarbeitern näher betrachtet. Zu diesem Zweck werden Führungsstile, Führungsethik und deren psychologische, soziologische und kommunikative Grundlagen analysiert. Auch die Themen
- Motivation
- Leistungsbewertung und
- Lohnfindung
werden hier vermittelt.
Organisation
Unter Organisation werden alle Aktivitäten verstanden, die im Zusammenhang mit der Planung, der Einführung und der Durchsetzung von organisatorischen Regeln verbunden sind. Organisation umfasst die Gesamtheit aller expliziten Regeln, die das Verhalten der Mitarbeiter eines Unternehmens auf das gemeinsame Ziel ausrichten sollen. Die Management-Funktion »Organisation« umfasst dabei zwei grundlegende Aufgaben:
- die Spezialisierung, als Prozess der Arbeitsteilung zur Erhöhung der Wirtschaftlichkeit
- und die Koordination, als Ausrichtung aller Leistungen auf das übergeordnete Unternehmensziel.
Neben diesen formalen Organisationskriterien beschäftigt sich die Organisationslehre auch mit der sogenannten informalen Organisation eines Unternehmens. Darunter versteht man nicht planbare Kommunikations- und Machtbeziehungen zwischen den Mitarbeitern, die die persönlichen Ziele und Verhaltensweisen beeinflussen.
Anpassung an veränderte Anforderungen
In der Praxis hat die Organisation meistens die Aufgabe, abgegrenzte Teilbereiche eines Unternehmens an veränderte Anforderungen anzupassen und ist als Reorganisation oder Business Reengineering Bestandteil vieler Führungsberufe. Vor diesem Hintergrund werden in der Organisationsforschung unter anderem folgende Fragen diskutiert:
- Welche Umwelteinflüsse wirken auf Organisationen?
- Welche Organisations-, Führungs- und Hierarchiestruktur ist zur Erreichung der Unternehmensziele am besten geeignet?
- Wie sind die Abläufe im Unternehmen optimal zu gestalten?
- In welchem Umfang sollen die Mitarbeiter an Leitungsaufgaben beteiligt werden?
- Welche organisatorischen Instrumente (Abteilungsbildung, Teamarbeit, Stäbe, etc..) werden im Prozess der Spezialisierung und der Koordination wie eingesetzt?
Unternehmensübergreifende Organisationsformen
Daneben werden die Einsatzmöglichkeiten von Organisationsformen wie
- Profit Center,
- Holding-Strukturen oder
- Prozessorganisationen
behandelt. Durch die zunehmende Leistungsfähigkeit moderner Investitions- und Kostenrechnungsinstrumente rücken darüber hinaus unternehmensübergreifende Organisationsformen wie Netzwerke, modulare und virtuelle Unternehmen zunehmend stärker in den Fokus von Organisationsforschung und Praxis.