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Studienort: Uni/FH-WahlFH

Forschungsprofil: Wenige Fachhochschulen mit klarem Schwerpunkt

Nur jede sechste Fachhochschule ist aktiv bei ihrer Profilbildung in den Bereichen Forschung und Third Mission. Während 19 Prozent der Fachhochschulen ein klares Forschungsprofil aufweisen, findet sich nur bei neun Prozent ein ausgeprägtes Third-Mission-Profil. Dabei ist die dritte Mission von Hochschulen, welche die aktive Mitgestaltung im regionalen Umfeld fordert, immer wichtiger um gegen konkurrierenden Hochschulen zu bestehen. Auf diese Ergebnisse kommt eine Analyse des CHE Centrum für Hochschulentwicklung.

Eine Person hält seine Füße in einen Pool.

Forschungsprofil: Wenige Fachhochschulen mit klarem Schwerpunkt
Angesichts steigender Konkurrenz um Drittmittel, Spitzenpersonal und Studierende wird ein individuelles Profil für Hochschulen in Deutschland zunehmend wichtiger. Eine Analyse des CHE Centrum für Hochschulentwicklung zeigt erstmals den Stand der Profilbildung bei Fachhochschulen in den Bereichen Forschung und Third Mission.

Jede sechste deutsche Fachhochschule zählt zur Kategorie der sehr aktiven Hochschulen in den beiden Bereichen Forschung und Third Mission. Hierzu gehört beispielsweise regionales Engagement oder Technologietransfer. Ein ausgeprägtes Third-Mission-Profil findet sich bei neun Prozent aller Institutionen, ein klares Forschungsprofil bei 19 Prozent. Mehr als jede fünfte Fachhochschule bzw. Hochschule für angewandte Wissenschaften, kurz HAW, fokussiert sich noch nicht auf einen der beiden Bereiche.

Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung des CHE Centrum für Hochschulentwicklung in Gütersloh. Die Auswertung basiert auf einer repräsentativen Selbsteinschätzung von 84 Rektoren und Rektorinnen an deutschen Hochschulen für angewandte Wissenschaften. Die Hochschulleitungen bewerteten dabei ihr Aktivitätsniveau in 23 Facetten angewandter Forschung und Third Mission. Hierbei zeigte sich der Einfluss der Hochschulgröße. So sind Fachhochschulen mit mehr als 5.000 Studierenden im Bereich Forschung und Third-Mission deutlich aktiver als Hochschulen mit weniger als 1.000 Studierenden.

Autorin Isabel Roessler vom CHE erklärt, dass sich daraus kein Standort-Nachteil ableiten lassen muss: „Große Fachhochschulen zeigen sich aktiver in der Entwicklung einer großen Vielfalt von Schwerpunkten in den Bereichen Forschung und Third Mission. Hier lehren und forschen aber auch viel mehr Professoren als an den kleineren HAW. Diese Hochschulen können jedoch auch ein spezifisches Profil ausbilden und sich beispielsweise auf einzelne Bereiche, wie etwa Weiterbildung, konzentrieren“. Eine solche Profilbildung werde angesichts von aktuell mehr als 400 Hochschulen in Deutschland zunehmend wichtiger, so Roessler. „Wenn der Konkurrenzkampf um Drittmittel, Spitzenpersonal und Studierende wächst, kann eine klare Fokussierung helfen, aus der breiten Masse an Hochschulen herauszustechen.“

Zudem bietet das gerade aktuell gestartete Förderprogramm „Innovative Hochschule“ hier weitere Anreize. Das am 20. Mai 2016 beschlossene Programm von Bund und Ländern stärkt die Bemühungen der Hochschulen im Bereich Third Mission mit einer Fördersumme von bis zu 550 Millionen Euro.

Download [PDF, 19 Seiten - 89 KB]
Profilierung durch Third Mission

 

Über diese Studie
Grundlage des CHE Arbeitspapieres „Positionierung durch Profilierung – Stärkung der Third Mission an HAW“ war eine qualitative und quantitative Umfragen unter Rektor(inn)en an deutschen Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW). Die Antworten von 84 Befragten entsprechen 42 Prozent aller HAW in Deutschland. Verwaltungshochschulen und andere spezialisierte HAW wurden von der Untersuchung ausgenommen. Die Publikation entstand im Rahmen des Forschungsprojektes „Facetten von und Indikatoren für Forschung und Third Mission an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften“, kurz FIFTH. Die Ergebnisse wurden auf der Jahrestagung der European Association for International Research (EAIR) 2015 im Österreichischen Krems erstmals vorgestellt.

Informationen zum Forschungsprojekt FIFTH
Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unter dem Förderkennzeichen 01PY13007 noch bis September 2016 gefördert. Ziel des Projekts ist es, Methoden zu entwickeln zur adäquaten Messung und Darstellung der Leistungen der Fachhochschulen bzw. Hochschulen für Angewandte Wissenschaften in den Bereichen Forschung und forschungsbezogener Third Mission.