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Studienort: Uni/FH-WahlHochschulfinanzierung

Hochschulfinanzierung: Berlin, Sachsen und Bremen werben viele Drittmittel

Die Hochschulen in Berlin, Sachsen und Bremen werben überdurchschnittlich viele Drittmittel im Vergleich zu ihren Grundmitteln ein. Das zeigt der neue Ländercheck des Stifterverbandes.

Studenten der UWH genießen eine Pause auf einem roten Sofa in einem Universitätsgebäude

Hochschulfinanzierung: Berlin, Sachsen und Bremen werben viele Drittmittel
Essen, 12.10.2012 (sdw) - Die Hochschulen in Berlin, Sachsen und Bremen werben überdurchschnittlich viele Drittmittel im Vergleich zu ihren Grundmitteln ein. Das zeigt der neue Ländercheck des Stifterverbandes. Insgesamt ist der Anteil der Drittmittel an der Hochschulfinanzierung deutlich gewachsen: von 15 Prozent im Jahr 2000 auf über 22 Prozent im Jahr 2010.

Brandenburg, Hamburg, Hessen, Rheinland-Pfalz und Thüringen werben im Verhältnis zu ihren Grundmitteln relativ wenig Drittmittel ein. Die ostdeutschen Bundesländer können insbesondere bei Drittmitteln aus der nationalen öffentlichen Programm- förderung punkten. Beim Wettbewerb um Unternehmensdrittmittel liegen Bayern, Bremen, das Saarland und Sachsen vorne. Die Gesamtsieger Berlin, Sachsen und Bremen sind bei fast allen Drittmittelgebern gleichermaßen erfolgreich.

"Der entscheidende Erfolgsfaktor bei der Drittmittelakquise ist eine gelungene Profilbildung. Wie man sogar aus einer relativen Schwäche eine absolute Stärke machen kann, zeigt etwa Sachsen. Es ist bei der Einwerbung von Drittmitteln aus der Wirtschaft ähnlich stark wie Bayern, obwohl seine Wirtschaftskraft geringer ist. Sachsen ist es offenbar gelungen, seine Forschungsstärken in unternehmensnahen Disziplinen voll auszuspielen", sagt Volker Meyer-Guckel, der stellvertretende Generalsekretär des Stifterverbandes.

"Einen direkten Zusammenhang zwischen Grundmitteln und Drittmitteln konnten wir dagegen nicht feststellen. Sowohl finanziell starke wie auch finanziell schwache Länder sind beim Einwerben von Drittmitteln gleichermaßen erfolgreich", so Meyer-Guckel. "Es gibt keinen Matthäus-Effekt, nach dem vor allem den Hochschulen geben wird, die ohnehin schon viel haben. Umgekehrt spornt eine Absenkung der Grundfinanzierung die Hochschulen zwar möglicherweise zu besonderer Kreativität und besonderem Engagement bei der Drittmittelakquise an, messbare Erfolge sind damit aber nicht zwingend verbunden."

Der Anteil der Drittmittel an der Gesamtfinanzierung der Hochschulen ist ins- gesamt deutlich gestiegen: im Bundesdurchschnitt von 15 Prozent im Jahr 2000 auf über 22 Prozent im Jahr 2010. In absoluten Zahlen: 26,5 Milliarden Euro betrug das Gesamtvolumen der Hochschulfinanzierung im Jahr 2010, davon waren 5,9 Milliarden Euro Drittmittel. Zum Vergleich: Im Jahr 2000 lagen das Gesamtvolumen bei 18,9 Milliarden Euro und die Drittmittel bei 2,8 Milliarden Euro. Drittmittel werden von den Hochschulen für konkrete Forschungsprojekte zusätzlich zu den von den Ländern bereitgestellten Grundmitteln eingeworben, mit denen sie Personal, Gebäude und Gerätschaften finanzieren.

Wichtigster Drittmittelgeber ist nach wie vor die Deutsche Forschungsge- meinschaft: 34 Prozent aller Drittmittel kamen 2010 von der DFG, 27 Prozent von Bund und Ländern, zehn Prozent von der EU und internationalen Organisationen, sieben Prozent von Stiftungen. Der Anteil der Wirtschaft ist in den Jahren 2000 bis 2010 von 28 Prozent auf 21 Prozent zurückgegangen. Die von Unternehmen vergebenen Hochschulmittel sind zwar gestiegen, jedoch weniger stark als die Mittel aus anderen Quellen.

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