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VersicherungenLeitfaden Versicherung

Leitfaden Versicherungen: 2. Absicherung und Vermögensbildung

Im Rahmen der neuen Serie »Leitfaden Versicherungen« werden Grundregeln der privaten Absicherung vorgestellt, die gemeinsam einen Leitfaden für die Entwicklung eines individuellen Versicherungskonzepts bilden.

Eine Person mit Regenschirm spiegelt sich im Wasser.

Absicherung und Vermögensbildung trennen

Liebe Leserinnen und Leser,

das Grundprinzip einer Versicherung ist: Sie zahlen eine Prämie, dafür gewährt Ihnen die Versicherung Schutz. Tritt der Versicherungsfall ein, zahlt die Versicherung in der vereinbarten Höhe. Passiert nichts, gibt es auch kein Geld zurück. Ihre Prämie wird also ausschließlich zur Risikoabdeckung verwendet. Nun gibt es Produkte, in denen diese Absicherung mit Elementen der Vermögensbildung kombiniert wird. Das bekannteste Beispiel ist die Kapital-Lebensversicherung, die

Neben dem reinen Risikoschutz für den Todesfall verwendet die Versicherung einen großen Teil der Prämie dafür, das Geld für die Ablaufleistung Zins bringend anzulegen. Ich empfehle jedoch, solche kombinierten Versicherungs-Vermögensbildungs-Produkte gerade nicht zu kaufen.

[Verfasser M. Kinkel, Autor von Job & Money - http://www.jobmoney.de]

Kombinierte Versicherungs-Vermögensbildungs-Produkte
Doch was spricht gegen die Kombination von Absicherung und Vermögensbildung? Hierfür gibt es im wesentlichen zwei Gründe.

[Verfasser M. Kinkel, Autor von Job & Money - http://www.jobmoney.de]


Keine Beitragsrückgewähr vereinbaren
Auch Versicherungen mit Beitrags- oder Prämienrückgewähr sind nichts anderes als solche kombinierten Versicherungs-Vermögensbildungs-Produkte. Die Prämie ist um einiges höher als bei einer »reinen« Versicherung (also ohne Rückzahlung) – der Mehrbetrag wird einfach dazu verwendet, das Geld anzulegen und daraus am Ende die Rückgewähr zu finanzieren. Meist werden diese Produkte mit dem Argument verkauft, dann seien die Beiträge nicht »verloren«. Den großen Vorteil hat aber vor allem der Vermittler, weil höhere Beiträge für ihn auch eine höhere Provision bedeuten.

Als Versicherter müssen Sie wie folgt rechnen:
Wie hoch ist die Rendite des zusätzlichen Beitrags, aus dem die Versicherung die Rückzahlung finanziert? Der Finanzanalyst Volker Looman hat kürzlich (Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 27.12.2003) die Rendite einer Unfallversicherung mit Prämienrückgewähr untersucht. Je nach getroffenen Annahmen kam er auf Werte zwischen 1,14 und 3,81 Prozent. Diese Werte sind so gering, dass Sie auf eine Beitragsrückgewähr auf jeden Fall verzichten können. Den Zusatzbetrag für die Rückgewähr verwenden Sie also besser für andere Geldanlagen, die fast immer einen höheren Ertrag abwerfen. Bei der Versicherung sollten Sie demnach nur eine »reine« Versicherung abschließen.

[Verfasser M. Kinkel, Autor von Job & Money - http://www.jobmoney.de]