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Rücktritt von Köhler - Die vierfache Einmaligkeit

Der Tagesspiegel Berlin: In der Krise, so hofft jeder, findet das Rettende sich auch.

Das Schloß Bellevue in Berlin.

Rücktritt von Köhler - Die vierfache Einmaligkeit
Berlin, 31.05.2010 (ots) - Deutschland erlebt eine vierfache Einmaligkeit. Erstens: Nie ist eine Bundesregierung schlechter gestartet und auch nicht besser geworden über die Monate. Das Land wird unter seiner Bedeutung regiert. Zweitens: Nie war Deutschland, an der Spitze seine Kanzlerin, isolierter und schlechter angesehen, was seine Positionen und seine Stellung in Europa betrifft. Das gilt nicht zuletzt für den erklärten Freund Frankreich, den anderen Teil des europäischen Motors. Drittens: Nie war ein Außenminister und Vizekanzler einflussloser und zugleich unbeliebter. Dazu kommt nun viertens der so noch nie dagewesene Rücktritt eines Bundespräsidenten.

Deutschland wirkt destabilisiert - ausgerechnet in der größten Krise seit 60 Jahren; die noch nicht überall angekommen und fühlbar ist, aber offenbar werden wird, wenn die Regierung ihren Haushalt vorlegen muss. In der Krise, so hofft jeder, findet das Rettende sich auch. Die Bundesregierung muss in sich gehen, um es zu suchen. Sie muss mit einer diesmal klugen, nicht kleingeistigen, am Parteienproporz orientierten Entscheidung ihrem Amtseid gemäß helfen, Schaden vom deutschen Volk abzuwenden. Darum geht es jetzt. Suchen muss die Politik einen überparteilichen Kandidaten, weiblich oder männlich, der von der Mehrheit in einer ganz großen Koalition getragen darangeht, europaweit, wenn nicht weltweit das Bild von Deutschland zu reparieren. Lena war gestern.