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Euro-zone economic outlook - Mäßiges Wachstum

Im Mittelpunkt des Projektes steht die gemeinsame Schätzung und Prognose des realen Bruttoinlandsprodukts, des Konsums, der Industrieproduktion und der Inflationsrate in der Eurozone.

Euro-zone economic outlook
Euro-zone Economic Outlook - Mäßiges Wachstum
Nach einem überraschend positiven ersten Quartal wird das Wachstum des Bruttoinlandsproduktes (BIP) in der Eurozone im weiteren Verlauf des Jahres 2004 mit 0.5% im zweiten und jeweils 0.4% im dritten und vierten Quartal wieder zu mäßigeren Raten zurückkehren. Während die Dynamik der Nachfrage aus dem Ausland, die im zweiten Quartal die tragende Säule des Wachstums war, in der zweiten Jahreshälfte nachlassen wird, sollte die inländische Nachfrage gegen Jahresende nachziehen: der private Verbrauch wird im zweiten und dritten Quartal mit jeweils 0.3% wachsen und im vierten Quartal um 0.4% ansteigen. Unter der Annahme sinkender Ölpreise (auf 31 US-$ je Barrel im vierten Quartal) wird die Inflationsrate (HVPI) auf 2.2% im dritten und auf 2.1% im vierten Quartal zurückgehen.

Bescheidene Zuwächse der Industrieproduktion in der zweiten Jahreshälfte
Nach einem schwachen ersten Quartal trug vor allem die ausländische Nachfrage zu einem beschleunigten Anstieg der Industrieproduktion im zweiten Quartal bei. In der zweiten Jahreshälfte wird sie im Einklang mit einer sich abschwächenden internationalen Konjunktur zu mäßigeren Wachstumsraten zurückkehren. Die letzten Umfragen zum Geschäftsklima in der Eurozone deuten ebenfalls auf eine nur leichte Verbesserung hin, wenn auch deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern zu erkennen sind: während das französische Geschäftsklima nahezu ungebrochen ansteigt, sind die Verläufe in Deutschland und Italien wesentlich uneinheitlicher. Im zweiten Quartal ist die Industrieproduktion um 0.8% (ggü. Vorquartal) angestiegen; für das dritte und vierte Quartal wird ein Wachstum von jeweils 0.5% erwartet. Der Jahresdurchschnitt für 2004 liegt damit bei 2.0%.
Mäßiges BIP Wachstum
Im zweiten Quartal schwächte sich das BIP-Wachstum gegenüber dem starken ersten Quartal etwas ab, in erster Linie bedingt durch die gedämpfte inländische Nachfrage, die einer weiterhin festen Nachfrage aus dem Ausland gegenüber stand. Diese Abschwächung des BIPWachstums setzt sich in der zweiten Jahreshälfte fort. Gegen Jahresende gewinnt die heimische Nachfrage als tragende Kraft des Wachstums zunehmend an Bedeutung, während der einsetzende Rückgang der weltwirtschaftlichen Dynamik zu einem Abflachen der Exporte führt. Im zweiten Quartal wuchs das BIP um 0.5% (ggü. Vorquartal); für das dritte und vierte Quartal wird ein Wachstum von jeweils 0.4% erwartet. Der Jahresdurchschnitt für 2004 liegt damit arbeitstäglich bereinigt bei 1.8%.

Der private Konsum wird nach einem erfreulichen ersten Quartal auf einen Pfad mit niedrigeren Zuwachsraten zurückkehren. Indikatoren hierfür sind enttäuschende Einzelhandelsumsätze in der Eurozone als Ganzes, hier insbesondere in Deutschland, sowie ein anhaltend schwaches Vertrauen der Konsumenten in Frankreich und Italien. Nach 0.3% im zweiten und dritten Quartal wird der private Konsum mit 0.4% erst wieder im vierten Quartal leicht anziehen. Dies lässt sich vor allem durch den Anstieg des verfügbaren Einkommens erklären, der aus der starken Dynamik im ersten Quartal resultiert.


Inflation sinkt am Jahresende auf 2.1%
Unter der Annahme eines sinkenden Preises je Barrel Öl auf 31 US-$ im vierten Quartal, sowie eines durchschnittlichen €/US-$ Wechselkurses von 1.20, wird die Inflationsrate (HVPI) auf 2.2% im dritten und auf 2.1% im vierten Quartal zurückgehen. Die entscheidenden Faktoren für diese Prognose sind ein abnehmender Druck der Energiepreise auf den Konsumentenpreisindex, mäßige Preisanstiege im verarbeitenden Gewerbe durch das Ausbleiben von Zweitrundeneffekten, sowie ein Rückgang der Nahrungsmittelpreise im dritten Quartal. Die durchschnittliche Inflationsrate in 2004 beträgt damit 2.1%.



Über den Euro zone economic outlook
Euro zone economic outlook“ ist ein europäisches Gemeinschaftsprojekt zwischen dem ifo Institut, dem INSEE in Paris und dem ISAE in Rom. Im Mittelpunkt des Projektes steht die gemeinsame Schätzung (für das abgelaufene Quartal) und Prognose (für das laufende und das darauffolgende Quartal) des realen Bruttoinlandsprodukts, des Konsums, der Industrieproduktion und der Inflationsrate in der Eurozone. „Euro zone economic outlook“ erscheint an den Tagen, an denen von Eurostat die zweite Veröffentlichung der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung bekanntgegeben wird.