GfK-Konsumklima Oktober 2010 - Deutsche erwarten Konjunkturhoch
Die Konjunkturerwartung verbessert ihr ohnehin sehr gutes Niveau im Oktober noch einmal. Dagegen können die Einkommenserwartung und die Anschaffungsneigung ihre positiven Werte aus dem Vormonat nicht ganz bestätigen und müssen Einbußen hinnehmen.
GfK-Konsumklima Oktober 2010 - Deutsche erwarten Konjunkturhoch
Nürnberg,
02.11.2010 (gfk) - Die Konjunkturerwartung verbessert ihr ohnehin sehr
gutes Niveau im Oktober noch einmal. Dagegen können die
Einkommenserwartung und die Anschaffungsneigung ihre positiven Werte aus
dem Vormonat nicht ganz bestätigen und müssen Einbußen hinnehmen.
Insgesamt bleibt die Verbraucherstimmung im Oktober stabil. Der
Gesamtindikator prognostiziert nach 4,9 Punkten im Oktober für November
ebenfalls einen Wert von 4,9 Zählern. Das sind die Ergebnisse der
aktuellen GfK-Konsumklimastudie für Oktober 2010.
Der fünfte Anstieg der Konjunkturerwartung in Folge belegt eindrucksvoll, dass die Verbraucher weiterhin an einen deutlichen wirtschaftlichen Aufschwung in den nächsten Monaten glauben. Davon können die Einkommenserwartung und Anschaffungsneigung aktuell jedoch nicht profitieren und verzeichnen Rückgänge. Dennoch bleibt das Niveau des Gesamtindikators sehr erfreulich. In Verbindung mit einer deutlichen Entspannung auf dem Arbeitsmarkt wird die gute Stimmungslage der Verbraucher für eine weitere Stabilisierung der Binnennachfrage sorgen.
Konjunkturerwartung: erneut leichter Anstieg
Bereits zum
fünften Mal in Folge legt der Indikator Konjunkturerwartung zu. Im
Oktober 2010 beträgt das Plus 2,5 Punkte. Er weist nun aktuell 56 Zähler
aus.
Die Verbraucher gehen nach wie vor davon aus, dass die deutsche Wirtschaft ihre Erholung fortsetzen wird. Aus ihrer Sicht spricht dafür in erster Linie die positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt. So soll bereits im Oktober die Anzahl der gemeldeten Arbeitslosen die Drei-Millionen-Marke unterschreiten. Auch die Kurzarbeit hat in den letzten Monaten drastisch abgenommen. Die wirtschaftliche Lage wird von den Unternehmen ebenfalls positiver eingeschätzt, wie der erneute Anstieg des ifo-Geschäftsklimaindex im Oktober belegt.
Einkommenserwartung: mit Verlusten
Von der positiven
Konjunkturstimmung kann die Einkommenserwartung im Oktober nicht
profitieren. Der Indikator verliert mit einem Minus von 9,2 Punkten
exakt die Zuwächse aus dem Vormonat. Somit weist er aktuell, wie schon
im August, 36 Punkte auf.
Möglicherweise ist dieser Rückgang darauf zurückzuführen, dass gerade in den letzten Wochen Meldungen aufkamen, wonach sich der Strompreis künftig deutlich erhöhen dürfte. Experten erwarten, dass die Öko-Abgabe zur Subventionierung der Solarstromgewinnung, die auf den Strompreis aufgeschlagen wird, stark steigen wird. Zudem haben die Kommunen aufgrund ihrer klammen Haushaltslage angekündigt, Gebühren und Abgaben zum Teil deutlich zu erhöhen.
Insgesamt bleiben die Verbraucher aber nach wie vor zuversichtlich, was ihre künftige finanzielle Lage betrifft. Die positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt ermöglicht wieder mehr Spielraum für Tariferhöhungen. Zudem sorgt die moderate Inflation von derzeit gut 1 Prozent dafür, dass auch die Kaufkraft der Einkommen erhalten bleibt.
Anschaffungsneigung: gutes Niveau trotz Einbußen
Nach dem
Zuwachs im Vormonat verzeichnet die Anschaffungsneigung im Oktober einen
Rückgang. Der Indikator weist nun 22,5 Zähler auf. Das sind 8,2 Punkte
weniger als im Vormonat. Damit bleibt die Konsumneigung jedoch deutlich
über ihrem langjährigen Durchschnittswert von 0 Punkten.
Vor allem die gemäßigteren Einkommensaussichten dürften dafür verantwortlich sein, dass die Anschaffungsneigung etwas von ihrem überaus guten Niveau eingebüßt hat. Trotz dieses Dämpfers im Oktober bleiben insgesamt gesehen die Aussichten für eine weiterhin ungetrübte Konsumlaune gut.
Konsumklima: stabile Entwicklung
Der Gesamtindikator
prognostiziert für November 2010 einen Wert von 4,9 Punkten nach
ebenfalls 4,9 Zählern im Oktober. Damit legt das Konsumklima im Herbst
2010 eine kleine Verschnaufpause ein, nachdem der Indikator zuvor
viermal in Folge gestiegen war. Vor dem Hintergrund des aus
Verbrauchersicht überaus günstigen Umfelds stehen die Aussichten für
eine weitere Erholung des Konsumklimas gut. Folglich bestätigt die GfK
ihre Konsumprognose für 2010, die ein Plus von bis zu 0,5 Prozent für
den privaten Verbrauch vorhersagt.
Die Ergebnisse sind ein Auszug aus der Studie »GfK-Konsumklima MAXX« und basieren auf monatlich rund 2.000 Verbraucherinterviews, die im Auftrag der EU-Kommission durchgeführt werden. In diesem Report werden die Indikatoren grafisch aufbereitet, prognostiziert und ausführlich kommentiert. Darüber hinaus finden sich darin auch Informationen über die Ausgabevorhaben der Verbraucher für 20 Bereiche der Gebrauchsgüter-, Verbrauchsgüter- und Dienstleistungsmärkte. Die GfK-Konsumklimastudie wird seit 1980 erhoben.
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Einkommenserwartung
Diesem Indikator liegt folgende Frage an die Verbraucher zugrunde: »Wie wird sich - Ihrer Ansicht nach - die finanzielle Lage Ihres Haushalts in den kommenden zwölf Monaten entwickeln?« (verbessern - gleich bleiben - verschlechtern) -
Konjunkturerwartung
Diesem Indikator liegt folgende Frage an die Verbraucher zugrunde: »Was glauben Sie, wie wird sich die allgemeine wirtschaftliche Lage in den kommenden zwölf Monaten entwickeln?« (verbessern - gleich bleiben - verschlechtern) -
Konsum- und Anschaffungsneigung
Diesem Indikator liegt folgende Frage an die Verbraucher zugrunde: »Glauben Sie, dass es zurzeit ratsam ist, größere Anschaffungen zu tätigen?« (Der Augenblick ist günstig - weder günstig noch ungünstig - ungünstig) -
Konsumklima
Dieser Indikator soll die Entwicklung des privaten Verbrauchs erklären. Seine wesentlichen Einflussfaktoren sind Einkommenserwartung und die Anschaffungsneigung. Die Konjunkturerwartung wirkt eher indirekt über die Einkommenserwartung auf das Konsumklima.
Die GfK-Gruppe, weltweit die Nummer 4 der Marktforschungsunternehmen, ist in den fünf Geschäftsfeldern Custom Research, Retail and Technology, Consumer Tracking, Media und HealthCare aktiv. Neben 13 Niederlassungen in Deutschland gehören der GfK-Gruppe insgesamt weltweit über 130 Unternehmen in 63 Ländern an.