GfK-Konsumklima September 2010 - Konsumklima auf Drei-Jahres-Hoch
Der konjunkturelle Aufschwung mit sinkenden Arbeitslosenzahlen sowie ein moderates Preisklima sorgen im September für eine spürbare Verbesserung der Verbraucherstimmung. Konjunktur- und Einkommenserwartung steigen deutlich an.
GfK-Konsumklima September 2010 - Konsumklima auf Drei-Jahres-Hoch
Nürnberg,
30.09.2010 (gfk) Der konjunkturelle Aufschwung mit sinkenden
Arbeitslosenzahlen sowie ein moderates Preisklima sorgen im September
für eine spürbare Verbesserung der Verbraucherstimmung. Konjunktur- und
Einkommenserwartung steigen deutlich an. Auch die Anschaffungsneigung
legt auf gutem Niveau zu. Der Gesamtindikator prognostiziert nach
revidiert 4,3 Punkten im September für Oktober einen Wert von 4,9
Zählern.
Die Verbraucher gehen derzeit davon aus, dass sich die konjunkturelle Belebung auch in den kommenden Monaten fortsetzen wird. Dies belegt der starke Anstieg der Konjunkturerwartung in den letzten drei Monaten. In diesem Zusammenhang sehen die Bürger offenbar eine realistische Chance auf steigende Einkommen, was wiederum die Konsumneigung beflügelt.
Konjunkturerwartung: deutliche VerbesserungDer Indikator legt im September mit einem Plus von 6,9 Punkten erneut spürbar zu. Damit hat er innerhalb der letzten drei Monate knapp 50 Zähler gewonnen und erreicht mit 53,5 Punkten den höchsten Stand seit rund drei Jahren.
Die Bundesbürger sehen die deutsche Wirtschaft auch weiterhin klar auf Erholungskurs. Zwar soll sich das Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal 2010 nach Angaben der Wirtschaftsexperten nicht mehr ganz so dynamisch entwickeln wie zwischen April und Juni. Der Trend bleibt jedoch aufwärts gerichtet. Das aus Sicht der Verbraucher entscheidende Kriterium für die gute Stimmung ist die überaus positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt. Die Zahl der registrierten Arbeitslosen nähert sich der Drei-Millionen-Marke und dürfte diese im weiteren Verlauf dieses Jahres sogar noch unterschreiten. Zudem wurde die Kurzarbeit in den letzten Monaten deutlich abgebaut.
Auch die Unternehmen sehen positiv in die Zukunft. Der ifo-Index stieg im September ebenfalls erneut an. Vor allem der Einzelhandel ist optimistisch in Bezug auf die Entwicklung im nächsten halben Jahr. Die Lage wird heute sogar besser eingeschätzt als je zuvor seit dem Vereinigungsboom.
Einkommenserwartung: höchster Stand seit fast zehn Jahren
Die
anziehende Konjunktur beflügelt auch die Hoffnung der Verbraucher auf
eine verbesserte finanzielle Lage. Die Einkommenserwartung legt im
September um 9,2 Zähler zu und weist nun 45,2 Punkte auf. Ein
höhererWert wurde zuletzt im März 2001 gemessen.
Der derzeitige Konjunkturaufschwung sorgt für sinkende Arbeitslosenzahlen. In der Wahrnehmung vieler Beschäftigter erhöht dies die Möglichkeit von Tariferhöhungen. Zudem stützt die niedrige Inflationsrate von derzeit etwa 1 Prozent die Kaufkraft der Verbraucher. Die verbesserte Einkommenssituation zeigt sich auch bereits in der Realität. So haben nach Angaben des Statistischen Bundesamtes die Bruttomonatsverdienste im zweiten Quartal 2010 nach Abzug der Lebenshaltungskosten um 2,3 Prozent zugenommen.
Anschaffungsneigung: moderater Anstieg auf hohem NiveauNach zwei Monaten mit rückläufiger beziehungsweise stagnierender Entwicklung steigt die Anschaffungsneigung im September wieder an. Das Plus beträgt 2,8 Punkte. Damit weist der Indikator 30,7 Punkte auf und liegt deutlich über seinem langjährigen Durchschnittswert von 0 Punkten.
Optimistische Einkommenserwartungen sowie das ruhige Preisklima in Deutschland stimulieren die ohnehin schon erfreulich gute Konsumneigung weiter. Zudem schwindet bei den Bürger die Angst, den eigenen Job zu verlieren im gleichen Maße, wie sich die Situation auf dem Arbeitsmarkt verbessert.
Konsumklima: gute Rahmenbedingungen beflügeln Konsumlaune
Der
Gesamtindikator prognostiziert für Oktober 2010 einen Wert von 4,9
Punkten nach revidiert 4,3 Zählern im September. Damit hat sich der
Aufwärtstrend des Konsumklimas spürbar beschleunigt. Vor allem die sehr
günstigen Rahmenbedingungen, wie der konjunkturelle Aufschwung, die
günstige Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt und das moderate Preisklima
sorgen für die zunehmende Kauflust. Sollte sich das Umfeld in den
kommenden Monaten ähnlich günstig entwickeln und das Konsumklima weiter
stimulieren, wird sich der private Verbrauch besser entwickeln als
bisher von der GfK prognostiziert. Statt einer Stagnation ist ein Plus
von bis zu 0,5 Prozent realistisch.
Die Ergebnisse sind ein Auszug aus der Studie »GfK-Konsumklima MAXX« und basieren auf monatlich rund 2.000 Verbraucherinterviews, die im Auftrag der EU-Kommission durchgeführt werden. In diesem Report werden die Indikatoren grafisch aufbereitet, prognostiziert und ausführlich kommentiert. Darüber hinaus finden sich darin auch Informationen über die Ausgabevorhaben der Verbraucher für 20 Bereiche der Gebrauchsgüter-, Verbrauchsgüter- und Dienstleistungsmärkte. Die GfK-Konsumklimastudie wird seit 1980 erhoben.
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Einkommenserwartung
Diesem Indikator liegt folgende Frage an die Verbraucher zugrunde: »Wie wird sich - Ihrer Ansicht nach - die finanzielle Lage Ihres Haushalts in den kommenden zwölf Monaten entwickeln?« (verbessern - gleich bleiben - verschlechtern) -
Konjunkturerwartung
Diesem Indikator liegt folgende Frage an die Verbraucher zugrunde: »Was glauben Sie, wie wird sich die allgemeine wirtschaftliche Lage in den kommenden zwölf Monaten entwickeln?« (verbessern - gleich bleiben - verschlechtern) -
Konsum- und Anschaffungsneigung
Diesem Indikator liegt folgende Frage an die Verbraucher zugrunde: »Glauben Sie, dass es zurzeit ratsam ist, größere Anschaffungen zu tätigen?« (Der Augenblick ist günstig - weder günstig noch ungünstig - ungünstig) -
Konsumklima
Dieser Indikator soll die Entwicklung des privaten Verbrauchs erklären. Seine wesentlichen Einflussfaktoren sind Einkommenserwartung und die Anschaffungsneigung. Die Konjunkturerwartung wirkt eher indirekt über die Einkommenserwartung auf das Konsumklima.
Die GfK-Gruppe, weltweit die Nummer 4 der Marktforschungsunternehmen, ist in den fünf Geschäftsfeldern Custom Research, Retail and Technology, Consumer Tracking, Media und HealthCare aktiv. Neben 13 Niederlassungen in Deutschland gehören der GfK-Gruppe insgesamt weltweit über 130 Unternehmen in 63 Ländern an.