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Neuer Sonderforschungsbereich »Ökonomisches Risiko« in Berlin

Ab Januar 2005 wird es an der Humboldt-Universität in Berlin den neuen Sonderforschungsbereich »Ökonomisches Risiko« geben. Er untersucht ökonomische Risiken und deren Konsequenzen.

Ein weißer, steriler Labor-Raum.

Neuer Sonderforschungsbereich »Ökonomisches Risiko« in Berlin
Berlin, 23.11.2004 (idw) - Die Diskussion um Hartz IV zeigt die Aktualität des Forschungsthemas ebenso wie die täglichen Negativmeldungen aus der Wirtschaft. In einer von Unsicherheit geprägten Welt ist die Frage nach den Auswirkungen ökonomischer Risiken elementar. Unwägbarkeiten der Zukunft beeinflussen Entscheidungen der Gegenwart. Das Vermögen der Haushalte, angelegt in Aktien, Immobilien- und Rentenfonds, ist durch Schwankungen an den Finanzmärkten bedroht. Etablierte Firmen verlieren ihre Marktpositionen aufgrund unvorhergesehener Innovationen. Konjunkturbewegungen gefährden Arbeitsplätze. Die Wirtschaftspolitik muss sich durch Wachstumskrisen immer neuen Herausforderungen stellen. All diese Unsicherheiten sind Ausprägung eines grundlegenden Phänomens, das man als »ökonomisches Risiko« bezeichnet. Es ist allgegenwärtiger Bestandteil ökonomischer Entscheidungen und Zusammenhänge. Somit ist das tiefere Verständnis des ökonomischen Risikos eine Grundvoraussetzung, wenn man die wirtschaftliche Lage von Individuen, Firmen oder ganzer Nationen verbessern will.

Der neue Sonderforschungsbereich (SFB) »Ökonomisches Risiko« will die grundlegenden Fragen zu diesem Phänomen erforschen: Was sind die wesentlichen ökonomischen Risiken, welche Konsequenzen haben sie? Welchen individuellen Risiken sind Haushalte und Firmen ausgesetzt und wie soll man mit diesen Risiken umgehen? Auch die Frage nach der Beherrschung, Verteilung und Versicherung dieser Risiken soll Thema des SFB sein. Sprecher des neuen Sonderforschungsbereiches ist Harald Uhlig, Professor für Wirtschaftspolitik an der HU. Sein Stellvertreter ist Wolfgang Härdle, Professor für Statistik an der HU. Der SFB »Ökonomisches Risiko« ist einer von nur drei Sonderforschungsbereichen in Deutschland, die sich vor allem wirtschaftswissenschaftlichen Fragen widmen. Die größte Gruppe der beteiligten Forscher kommt von der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät an der Humboldt-Universität zu Berlin. Zusammen mit Ihnen sind Mathematiker, Statistiker und Wirtschaftswissenschaftler der Humboldt-Universität, der Technischen Universität, der Freien Universität, des Weierstraß-Instituts und des DIW beteiligt. Insgesamt werden 18 Projekte gefördert. Dabei werden etwa 30 Stellen für Doktoranden eingerichtet, die diese Projektthemen erforschen werden.

Erstmalig in Deutschland soll ein Finanz- und Wirtschaftsdatenzentrum eingerichtet werden, das die Forscher und Gäste des Sonderforschungsbereiches in ihrer Arbeit unterstützen und die gefundenen Ergebnisse der Öffentlichkeit zugänglich machen wird.

Weitere Informationen
www.hu-berlin.de/forschung/schwerpunkte/sfb/sfb2004.html