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WiWi-NewsGeschäftsklima

ifo Geschäftsklima Juli 2008 - Erneut merkliche Abkühlung

Das ifo Geschäftsklima für die gewerbliche Wirtschaft Deutschlands hat sich im Juli erneut merklich abgekühlt, nachdem es sich bereits im Vormonat verschlechtert hatte. Diese Ergebnisse legen nahe, dass der konjunkturelle Aufschwung zu Ende geht.

Ein spanischer Stier aus Metall steht für Konjunktur und den Ifo-Geschäftsklimaindex.
ifo Geschaeftsklima Juli 2008 - Erneut merkliche Abkühlung
München, 28.07.2008 (ifo) - Das ifo Geschäftsklima für die gewerbliche Wirtschaft Deutschlands hat sich im Juli erneut merklich abgekühlt, nachdem es sich bereits im Vormonat verschlechtert hatte. Die Unternehmen sind mit ihrer gegenwärtigen Geschäftslage spürbar weniger zufrieden. Darüber hinaus schätzen sie auch die Entwicklung in den kommenden sechs Monaten wesentlich zurückhaltender ein. Diese Ergebnisse legen nahe, dass der konjunkturelle Aufschwung zu Ende geht.

Im verarbeitenden Gewerbe hat der Geschäftsklimaindex fühlbar nachgegeben. Die Zufriedenheit mit der derzeitigen Geschäftslage ist bei den Befragungsteilnehmern zurückgegangen. Ferner rechnen sie mit einem schwächeren Geschäftsverlauf im kommenden halben Jahr. Das Exportgeschäft wird nach Ansicht der Industrieunternehmen nicht mehr ganz so stark expandieren. Ihre Einstellungsbereitschaft lässt etwas nach.

Auch in den weiteren in die Umfrage einbezogenen drei Wirtschaftsbereichen – dem Bauhauptgewerbe, dem Einzelhandel und dem Großhandel – tendierte das Geschäftsklima sichtlich nach unten. In den beiden Handelsstufen Einzel- und Großhandel ist der Geschäftsklimaindex deutlich gesunken. Die Handelsunternehmen bewerten sowohl ihre momentane Geschäftslage als auch ihre Aussichten für die nächsten sechs Monate klar schlechter als im Juni. Im Bauhauptgewerbe hat sich das Geschäftsklima etwas eingetrübt. Die augenblickliche Geschäftslage wird ungünstiger eingestuft, und die Geschäftserwartungen sind zurückhaltender als im Vormonat.

 

Indexwerte

Deutschland (Indexwerte, 2000 = 100; saisonbereinigt)
08/07 09/07 10/07 11/07 12/07 01/08 02/08 03/08 04/08 05/08 06/08 07/08
Klima 105,8 104,2 103,9 104,2 103,0 103,4 104,1 104,8 102,4 103,5 101,3 97,5
Lage 111,5 109,9 109,6 110,4 108,1 107,9 110,3 111,5 108,4 110,1 108,3 105,7
Erwartungen 100,4 98,7 98,6 98,3 98,2 99,0 98,2 98,4 96,8 97,3 94,7 90,0
Quelle: ifo Konjunkturtest
 
Deutschland (Geschäftsklima, saisonbereinigte Werte)
09/07
10/07
11/07
12/07
01/08
02/08
03/08
04/08
05/08
06/08
07/08
Gewerbl.Wirtsch.
7,5
7,1
7,6
5,2
5,9
7,3
8,7
4,0
6,2
1,6
-5,7
-Verarb.Gew.
18,1
17,9
19,3
16,6
17,4
16,3
17,9
13,4
15,0
8,1
2,1
-Bauhauptg.
-20,8
-20,5
-21,3
-20,5
-16,8
-24,9
-21,8
-20,0
-20,3
-19,0
-23,3
-Großhandel
10,7
2,3
2,9
3,1
3,2
5,8
7,8
1,6
4,0
2,0
-7,3
-Einzelhandel
-12,9
-6,8
-9,2
-15,3
-17.6
1,3
-0,9
-10,9
-4,4
-6,7
-20,4
Quelle: ifo Konjunkturtest

Lange Zeitreihen für das ifo-Geschäftsklima in der gewerblichen Wirtschaft Deutschlands und seine beiden Komponenten Geschäftslage und -erwartungen (Excel, 24 KB)




Ergebnisse im Einzelnen

Etwa eine Woche nach der Erscheinen des ifo-Geschäftsklimaindex veröffentlicht das ifo-Institut in der Zeitschrift »ifo Konjunkturperspektiven« die Ergebnisse des jüngsten ifo-Konjunkturtests West und Ost in allen Einzelheiten inklusive Texten, Spiegeln und Grafiken sowie die EU-Industriekonjunktur insgesamt sowie in Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Italien in Zahlen.

Link

www.ifo-geschaeftsklima.info

Der ifo-Geschäftsklimaindex
Das ifo-Geschäftsklima basiert auf ca. 7.000 monatlichen Meldungen von Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes, des Bauhauptgewerbes, des Großhandels und des Einzelhandels. Die Unternehmen werden gebeten, ihre gegenwärtige Geschäftslage zu beurteilen und ihre Erwartungen für die nächsten sechs Monate mitzuteilen. Sie können ihre Lage mit »gut«, »befriedigend« oder »schlecht« und ihre Geschäftserwartungen für die nächsten sechs Monaten als »günstiger«, »gleich bleibend« oder »ungünstiger« kennzeichnen. Der Saldowert der gegenwärtigen Geschäftslage ist die Differenz der Prozentanteile der Antworten »gut« und »schlecht«, der Saldowert der Erwartungen ist die Differenz der Prozentanteile der Antworten »günstiger« und »ungünstiger«. Das Geschäftsklima ist ein transformierter Mittelwert aus den Salden der Geschäftslage und der Erwartungen. Zur Berechnung der Indexwerte werden die transformierten Salden jeweils auf den Durchschnitt des Jahres 2000 normiert.