Statistik: Löhne und Gehälter
(destatis - Löhne und Gehälter) Was beschreibt der Indikator und wie wird er berechnet?
Als Lohn- und Gehaltsstatistiken werden detaillierte Informationen über die absolute Höhe, die Entwicklung und die Bestimmungsgründe der effektiven (tatsächlichen) und tariflichen Löhne und Gehälter angeboten. Für verschiedene Arbeitnehmergruppen werden dabei effektive Bruttoverdienste nach Wirtschaftszweigen und Geschlecht in regelmäßigen Zeitabständen erfasst. Für die Arbeiter werden zusätzlich die bezahlten Wochenarbeitsstunden und die Mehrarbeitsstunden nachgewiesen.
Ergänzend dazu geben die Tarifindizes die Entwicklung der tariflichen Lohn- und Gehaltsätze und der tariflichen Arbeitszeit wieder.Wie wird der Indikator berechnet?
Die effektiven Löhne und Gehälter werden in den laufenden Verdiensterhebungen und in den abwechselnd in vierjährlichen Abständen durchzuführenden Gehalts- und Lohnstruktur- sowie Arbeitskostenerhebungen erfasst:
- Zu den Laufenden Verdiensterhebungen gehören die in vierteljährlichen Abständen für Januar, April, Juli und Oktober durchgeführte Verdiensterhebung und die Bruttojahresverdiensterhebung im Produzierenden Gewerbe, Handel, Kredit- und Versicherungsgewerbe sowie die jährlichen Verdiensterhebungen im Handwerk (für den Berichtsmonat Mai) und in der Landwirtschaft (für den Berichtsmonat September). Alle diese Erhebungen beziehen als Stichproben nur eine ausgewählte Anzahl von Betrieben ein, und zwar die Verdiensterhebungen im Produzierenden Gewerbe, Handel, Kredit- und Versicherungsgewerbe 33 000 Betriebe, die Verdiensterhebung im Handwerk 27 000 Betriebe und die Verdiensterhebung in der Landwirtschaft 6 500 Betriebe.
- In den genannten Lohnstatistiken werden Durchschnittsverdienste berechnet. Um die reine Verdienstentwicklung unabhängig von Veränderungen der Arbeitnehmerstruktur beurteilen zu können, werden für das Produzierende Gewerbe, Handel, Kredit- und Versicherungsgewerbe die Bruttoverdienste - und bei den Arbeitern zusätzlich die bezahlten Wochenstunden - auch als Indizes dargestellt.
- In der ab 2006 europaweit alle vier Jahre durchzuführenden Gehalts- und Lohnstrukturerhebung - letzte Ergebnisse für Deutschland liegen für 2001 vor - werden ebenfalls Durchschnittsverdienste errechnet, und zwar nach wichtigen verdienstbestimmenden Merkmalen wie Wirtschaftszweig, Unternehmensgrößenklasse, Leistungsgruppe, Beruf, Alter, Geschlecht, Ausbildung und Dauer der Unternehmenszugehörigkeit, ferner die Streuung der Individualverdienste um diese Durchschnittswerte. Die Erhebung wird ebenfalls als Stichprobe bei 27 000 Betrieben des Produzierenden Gewerbes und ausgewählter Dienstleistungsbereiche mit 10 und mehr Beschäftigten (Auswahlsatz: 8% aller Unternehmen) durchgeführt und bezieht rund 900 000 Beschäftigte ein.
- Aufgabe der - abwechselnd zur Gehalts- und Lohnstrukturerhebung - alle vier Jahre in allen EU-Mitgliedstaaten nach einheitlichem Konzept durchzuführenden Arbeitskostenerhebung ist die Erfassung der gesamten Kosten, die durch die Beschäftigung der Arbeitnehmer entstanden sind. Hierzu zählen neben den Löhnen und Gehältern vor allem die Arbeitgeberpflichtbeiträge zur Sozialversicherung, die freiwilligen betrieblichen Sozialleistungen sowie die Kosten der beruflichen Aus- und Weiterbildung. Auch diese Erhebung wird als Stichprobe bei rund 29 000 Betrieben von Unternehmen mit 10 und mehr Beschäftigten (Auswahlsatz 16%) durchgeführt.
Erste Ergebnisse der laufenden Verdiensterhebung im
- ProduzierendenGewerbe,
- Handel,
- Kredit- und Versicherungsgewerbe
Die ersten Ergebnisse der Gehalts- und Lohnstrukturerhebung und der Arbeitskostenerhebung erscheinen etwa 20 Monate nach dem Berichtsjahr.
Wie genau ist der Indikator?
Für die meisten lohnstatistischen Stichprobenerhebungen werden Fehlerrechnungen durchgeführt. In der vierteljährlichen Verdiensterhebung im Produzierenden Gewerbe, Handel, Kredit- und Versicherungsgewerbe werden die Ergebnisse nur veröffentlicht, wenn der relative Standardfehler kleiner als 10% ist. Der relative Standardfehler ist ein Maß für den Stichprobenzufallsfehler und dient zur Beurteilung der Präzision von Stichprobenergebnissen.
Bei einem relativen Standardfehler zwischen 5 und 10% werden die Ergebnisse in Klammern gesetzt, um die Nutzer auf die eingeschränkte Aussagefähigkeit hinzuweisen. In den Veröffentlichungen zur Gehalts- und Lohnstrukturerhebung und zur Arbeitskostenerhebung wird der relative Standardfehler in den Tabellen nachgewiesen.
Weiterführende Informationen
www.destatis.de/themen/d/thm_loehne.htm