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»Campus-File« für Wirtschaftsstudenten

Die Initiative Campus File fördert die statistische Praxis im Studium. Wirtschaftsstudenten können jetzt bereits in der Ausbildung mit realen Datensätzen der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder arbeiten.

»Campus-File« für Wirtschaftsstudenten
Berlin, 26. März 2004 (diw) - Wirtschaftsstudenten können ab sofort bereits in der Ausbildung mit realen Statistik-Datensätzen arbeiten. Möglich macht dies die neue Reihe Campus-File, eine gemeinsame Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) sowie der Forschungsdatenzentren (FDZ) der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder.

Prof. Dr. Gert G. Wagner, am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) verantwortlich für eine große Längsschnitterhebung, das Sozio-oekonomische Panel (SOEP), fordert schon lange mehr statistische Praxis im Studium. Als Mitglied des Statistischen Beirats berät er das Statistische Bundesamt bei der Erhebung des Mikrozensus, der dem Campus-File zugrunde liegt: »Das Campus-File ist eine große Chance, um die Ausbildung in den wirtschaftswissenschaftlichen Fächern zu verbessern«, sagt Wagner, der dies auch als Mitglied des Wissenschaftsrates immer wieder gefordert hat.

Zugang zu amtlich erhobenen Daten
Campus-File bietet erstmals einen Zugang zu amtlich erhobenen Einzelangaben über die wirtschaftliche und soziale Lage in Deutschland und kann unter http://www.forschungsdatenzentrum.de/campus-file.asp heruntergeladen werden. Dank realistischer Datensätze können die Studenten mit dem Campus-File zum Beispiel lernen, dass das Rohmaterial von Statistiken keineswegs immer fehlerfrei ist. »So gibt es beispielsweise Befragte, die die Antworten verweigern. Künftige Wirtschaftswissenschaftler können endlich frühzeitig lernen, mit solchen Problemen umzugehen,« sagt Wagner. »Es ist jetzt möglich, dass beispielsweise Studenten in Seminararbeiten nicht nur Zahlen aus publizierten Tabellen abschreiben, sondern dass sie sich selbst Tabellen ausrechnen. Zum Beispiel können sie die Unterschiede in der Einkommensverteilung nach Bundesländern auswerten.«

Das erste Campus File basiert auf dem Mikrozensus 1998
Das erste Campus File basiert auf dem repräsentativ erhobenen Mikrozensus für das Jahr 1998. Für den Mikrozensus werden jährlich 370.000 Haushalte zu Erwerbstätigkeit, Arbeitsmarkt und Ausbildung befragt. Das Campus-File enthält Auszüge aus diesem Datensatz für etwa 10.000 Haushalte. Studenten und Studentinnen können die Datensätze kostenlos nutzen. Das Campus-File kann von jedem Studenten analysiert werden, ohne dass aufwändige Datenschutzmaßnahmen notwendig sind. Campus File ist perfekt anonymisiert, damit bleibt das Statistikgeheimnis gewahrt. Die zur Verfügung gestellten Datensätze können daher ohne Restriktionen ausgewertet werden.

Die Reihe wird mit Campus Files zur Einkommens- und Verbrauchsstichprobe, Sozialhilfestatistik, Lohn- und Einkommensteuerstatistik und auch zum Mikrozensus für weitere Erhebungsjahre fortgesetzt.

Weitere Informationen
http://www.forschungsdatenzentrum.de/