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Eurokrise belastet deutsche Wirtschaft im Sommerhalbjahr

Die deutsche Wirtschaft dürfte im zweiten Quartal deutlich an Fahrt verloren haben. Darauf deutet das DIW-Konjunkturbarometer hin, das einen Anstieg von nur noch knapp 0,2 Prozent gegenüber dem ersten Vierteljahr anzeigt.

Blick auf verschiedene Füße mit Flip Flops und Sommerschuhen.

Eurokrise belastet deutsche Wirtschaft im Sommerhalbjahr
Berlin, 02.07.2012 (diw) - Die deutsche Wirtschaft dürfte im zweiten Quartal deutlich an Fahrt verloren haben. Darauf deutet das DIW-Konjunkturbarometer hin, das einen Anstieg von nur noch knapp 0,2 Prozent gegenüber dem ersten Vierteljahr anzeigt. „Die Krise im Euroraum dürfte die Exporte merklich dämpfen und zu einer wieder zunehmenden Zurückhaltung bei der inländischen Nachfrage beitragen“, kommentiert DIW-Konjunkturchef Ferdinand Fichtner. „Die Menschen in Deutschland werden wegen der Krise wieder nervöser. Das schwächt die Konsum- und Investitionsausgaben.“ Kurzfristig könnte sich daher auch die Lage auf dem Arbeitsmarkt wieder etwas verschlechtern.

„Vor allem die exportorientierte Industrie hat im zweiten Quartal wohl einen deutlichen Rückschlag hinnehmen müssen“, erläutert DIW-Deutschlandexperte Simon Junker. Die Aussichten für die deutsche Konjunktur bleiben nach Einschätzung des DIW Berlin insgesamt jedoch gut. „Die Krise im Euroraum bleibt zwar eine Belastung“, so Junker weiter, „aber eine expansivere Geld- und Finanzpolitik in den Schwellenländern treibt dort das Wachstum mehr und mehr an.“ Das dürfte die Weltkonjunktur in der zweiten Jahreshälfte anschieben, so dass die Exporte in den nächsten Quartalen wieder verstärkt zum Wachstum in Deutschland beitragen können.

Vor allem aber sorgen die merklich steigenden Einkommen für eine kräftige Zunahme bei den Konsumausgaben der Haushalte. Außerdem begünstigt die Preisentwicklung in Deutschland die private Nachfrage. „Da die Energiepreise zuletzt kräftig gesunken sind, können sich die Menschen in Deutschland wieder mehr leisten“, so Junker. Trotz der vorübergehenden Abschwächung der Lage auf dem Arbeitsmarkt trage der private Verbrauch daher spürbar zum Wachstum bei.