GfK-Konsumklima November 2010 - Vorweihnachtliche Konsumlaune
Die Verbraucherstimmung verbesserte sich im November noch einmal deutlich und auch die Konjunkturerwartung kann ihren Höhenflug fortsetzen. Die Einkommenserwartung und die Anschaffungsneigung legen nach ihren Rückgängen im Oktober wieder spürbar zu.
GfK-Konsumklima November 2010 - Vorweihnachtliche Konsumlaune
Nürnberg,
23.11.2010 (gfk) - Die Verbraucherstimmung verbesserte sich im November
dieses Jahres noch einmal deutlich. Die Konjunkturerwartung kann ihren
Höhenflug unvermindert fortsetzen. Die Einkommenserwartung sowie die
Anschaffungsneigung legen nach ihren Rückgängen im Oktober wieder
spürbar zu. Folglich prognostiziert der Gesamtindikator nach revidiert
5,1 Punkten im November für Dezember einen Wert von 5,5 Zählern.
Die Verbraucher sehen die deutsche Wirtschaft auch in den kommenden Monaten klar im Aufschwung. Dies belegt der sechste Anstieg der Konjunkturerwartung in Folge. Im Schlepptau dieser positiven Konjunkturaussichten legen in diesem Monat auch die Einkommenserwartung und die Anschaffungsneigung spürbar zu, nachdem sie im Oktober noch Einbußen erleiden mussten. Diese Entwicklung stützt den Gesamtindikator des GfK-Konsumklimas weiter und schafft die Voraussetzungen dafür, dass die Binnennachfrage mehr und mehr zu einer verlässlichen Stütze der Konjunktur wird.
Konjunkturerwartung: Optimismus nimmt weiter zuDas Plus von 9,8 Punkten im November ist für die Konjunkturerwartung bereits der sechste Anstieg in Folge. Damit weist der Indikator aktuell 65,8 Punkte auf. Im Vorjahresvergleich steht sogar ein Zuwachs von knapp 65 Zählern zu Buche. Einen ähnlich hohen Wert erreichte der Indikator zuletzt vor mehr als drei Jahren.
Der ausgeprägte Konjunkturoptimismus nährt sich vor allem aus den überaus erfreulichen Meldungen vom Arbeitsmarkt. Die Zahl der registrierten Arbeitslosen sinkt kontinuierlich und liegt im Oktober auf dem niedrigsten Stand seit November 1992. Zudem ist die Zahl der Kurzarbeiter, die im Sommer des vergangenen Jahres noch bei etwa 1,5 Millionen lag, drastisch zurückgegangen. Die positiven Konjunkturaussichten der Verbraucher werden auch von den Experten geteilt. So geht der Sachverständigenrat zur Begutachtung der wirtschaftlichen Lage (SVR) in seinem jüngsten Jahresgutachten davon aus, dass sich der Aufschwung, wenn auch etwas moderater, im Jahr 2011 fortsetzen wird und die Arbeitslosigkeit im Durchschnitt des Jahres knapp unter drei Millionen liegen wird.
Einkommenserwartung: wieder zuversichtlicher
Im
Schlepptau der positiven Konjunkturstimmung kann die Einkommenserwartung
im November ebenfalls spürbar zulegen. Mit einem Plus von 8,9 Punkten
werden die Rückgänge aus dem Vormonat nahezu wett gemacht. Aktuell weist
der Indikator 44,9 Zähler auf. Rückläufige Arbeitslosenzahlen sowie
vermehrt auftretende Meldungen, wonach künftig ein Fachkräftemangel
droht, verstärken die Hoffnungen der Arbeitnehmer auf höhere
Einkommenszuwächse. Zudem haben einige Unternehmen bereits angekündigt,
die für April kommenden Jahres vereinbarte tarifliche Erhöhung der Löhne
und Gehälter um zwei Monate vorzuziehen beziehungsweise ihren
Beschäftigten eine Einmalzahlung zu gewähren. Schließlich gehen die
Arbeitnehmer davon aus, dass sich für neue Tarifverhandlungen im
kommenden Jahr der Spielraum für Einkommenszuwächse vergrößern dürfte.
Auch das moderate Preisklima wirkt sich positiv auf die
Einkommensaussichten aus. Eine Inflationsrate von momentan gut 1 Prozent
stabilisiert die Kaufkraft der Einkommen.
Die Anschaffungsneigung kompensiert im November ihre Rückgänge aus dem Vormonat deutlich. Mit einem Plus von 16,8 Punkten ist der Zuwachs mehr als doppelt so hoch wie der Rückgang im Oktober (-8,2 Zähler). Mit einem aktuellen Wert von 39,3 Punkten zeigt der Trend des Indikators wieder nach oben.
Die Aussicht auf eine verbesserte finanzielle Lage sowie die sinkende Angst vor einem Jobverlust sorgen dafür, dass die Verbraucher wieder eher bereit sind, ihr Portemonnaie großzügiger zu öffnen. Gerade im Hinblick auf das bevorstehende Weihnachtsgeschäft sind dies sicherlich gute Nachrichten.
Konsumklima: im Jahresendspurt
Der Gesamtindikator
prognostiziert für Dezember 2010 einen Wert von 5,5 Punkten nach
revidiert 5,1 Zählern im November. Damit ist die Entwicklung wieder
aufwärts gerichtet. Folglich bekräftigt die GfK die bestehende Prognose,
wonach der private Verbrauch in diesem Jahrum etwa 0,5 Prozent zunehmen
wird.
Dieser Jahresendspurt des Konsumklimas bietet in Verbindung mit den guten Rahmenbedingungen, wie rückläufige Arbeitslosigkeit und moderate Preisentwicklung, zudem eine hervorragende Ausgangsposition für ein noch besseres Konsumjahr 2011. Beim Konsumwachstum ist eine Eins vor dem Komma nicht unrealistisch.
Zur StudieDie Ergebnisse sind ein Auszug aus der Studie »GfK-Konsumklima MAXX« und basieren auf monatlich rund 2.000 Verbraucherinterviews, die im Auftrag der EU-Kommission durchgeführt werden. In diesem Report werden die Indikatoren grafisch aufbereitet, prognostiziert und ausführlich kommentiert. Darüber hinaus finden sich darin auch Informationen über die Ausgabevorhaben der Verbraucher für 20 Bereiche der Gebrauchsgüter-, Verbrauchsgüter- und Dienstleistungsmärkte. Die GfK-Konsumklimastudie wird seit 1980 erhoben.
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Einkommenserwartung
Diesem Indikator liegt folgende Frage an die Verbraucher zugrunde: »Wie wird sich - Ihrer Ansicht nach - die finanzielle Lage Ihres Haushalts in den kommenden zwölf Monaten entwickeln?« (verbessern - gleich bleiben - verschlechtern) -
Konjunkturerwartung
Diesem Indikator liegt folgende Frage an die Verbraucher zugrunde: »Was glauben Sie, wie wird sich die allgemeine wirtschaftliche Lage in den kommenden zwölf Monaten entwickeln?« (verbessern - gleich bleiben - verschlechtern) -
Konsum- und Anschaffungsneigung
Diesem Indikator liegt folgende Frage an die Verbraucher zugrunde: »Glauben Sie, dass es zurzeit ratsam ist, größere Anschaffungen zu tätigen?« (Der Augenblick ist günstig - weder günstig noch ungünstig - ungünstig) -
Konsumklima
Dieser Indikator soll die Entwicklung des privaten Verbrauchs erklären. Seine wesentlichen Einflussfaktoren sind Einkommenserwartung und die Anschaffungsneigung. Die Konjunkturerwartung wirkt eher indirekt über die Einkommenserwartung auf das Konsumklima.
Die GfK-Gruppe, weltweit die Nummer 4 der Marktforschungsunternehmen, ist in den fünf Geschäftsfeldern Custom Research, Retail and Technology, Consumer Tracking, Media und HealthCare aktiv. Neben 13 Niederlassungen in Deutschland gehören der GfK-Gruppe insgesamt weltweit über 130 Unternehmen in 63 Ländern an.