Zeitmanagement 8 - Zeitdiebe 1: Der Arbeitsplatz
Sinnvolles Zeitmanagement ist erlernbar. Wie ihr eure Zeitplanung optimieren könnt, zeigen wir euch in unserer neuen Serie.
Die erste Frage sollte dann lauten: Habe ich mir zuviel vorgenommen? Wer das mit guten Gewissen verneinen kann, sollte überlegen, ob ausreichend Zeitpuffer vorhanden sind. Doch auch bei bester Planung können »Zeitdiebe« immer wieder die schönsten Vorsätze über den Haufen werfen. Solche Zeitdiebe können sein:
- Chaos am Arbeitsplatz
- der Fernseher
- Computerspiele
- das Internet
- das Telefon
- der Kühlschrank
- die eigenen Gedanken
Der 1. Zeitdieb: Ein chaotischer Arbeitsplatz
Die größte Ablenkung geht vom heimischen Schreibtisch aus. Da stapeln sich Berge von Papier, unausgefüllte BAföG-Anträge, Rechnungen und alte Notizzettel. Der Effekt: Man findet nichts wieder. Das Phänomen des immer vollen Schreibtischs sorgt außerdem auch nach einem erfolgreichen Tag für das Gefühl, nicht alles geschafft zu haben - und damit für ein schlechtes Gewissen.
Hier hilft nur eines: Ordnung in das Chaos bringen. Ein wenig Zeitaufwand zu Beginn lohnt sich. Denn wer seine Tätigkeit nicht ständig unterbrechen muss, um etwas zu suchen, kann sich besser konzentrieren. So lässt sich das Arbeitspensum schneller schaffen.
In 6 Schritten zum angenehmen Arbeitsplatz
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Radikales Abräumen
Im ersten Schritt wird der Schreibtisch ganz einfach völlig geleert und gesäubert. -
Sortieren
Dann werden Unterlagen und Zettelwirtschaft sortiert. Vorlesungsmitschriften sollten zeitlich und fachlich geordnet und in Mappen abgeheftet werden. Alte Schmierzettel gehören ins Altpapier. Was nicht wirklich gebraucht wird, wird kompromisslos aussortiert und wandert in den Papierkorb. Weniger ist oft mehr! Muss das alte Radiergummi, das man seit Jahren im Etui hat, wirklich auf dem Schreibtisch bleiben? Braucht man tatsächlich zwei Locher? Wer sich nicht ganz von altem Kram trennen kann, der sollte diesen zumindest aus dem Blickfeld in eine dafür vorgesehene Schublade verbannen. Ein persönlicher Gegenstand, der Freude bereitet und die Laune anhebt, ist aber dennoch erlaubt. Schließlich soll man sich am Arbeitsplatz wohl fühlen. Das kann ein Foto, ein Modellauto oder auch eine Blume sein. Der Gegenstand sollte gezielt positioniert werden und nicht in einem Berg von Kram verschwinden.
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Grundausstattung griffbereit halten
Während bei Sammelwütigen der Schreibtisch überquillt, haben andere nicht mal einen Bleistift zu Hand und müssen erst alle Ecken nach einem Schreibgerät durchforsten. Eine Grundausstattung an Schreibutensilien und Arbeitsmaterialien sollte griffbereit auf oder im Schreibtisch liegen. Bleistift, Notizbuch und Taschenrechner sollten ihren festen Platz haben. Häufig benutzte Bücher und Nachschlagewerke werden in Griffbereitschaft und in der Nähe des Schreibtisches aufbewahrt positioniert. -
Material minimieren
Wenn das Chaos auf dem Schreibtisch beseitigt ist, kann es an die Arbeit gehen. Wenn ihr das Tagespensum festgelegt habt, sollte nur noch das auf den Schreibtisch kommen, was dafür nötig ist. Andere Dinge lenken nur ab. Auch sollten Hefte und Bücher, die zu einem Fach gehören, das zu einem späteren Zeitpunkt gelernt werden muss, nicht in Sichtweite sein! Sonst kommt schnell das Gefühl eines Arbeitsberges auf, der nicht zu schaffen ist. Panik und Überforderung lassen sich am besten durch kleine Aufgabenpakete verhindern. Dies sollte sich auch auf dem Schreibtisch ausdrücken.
Die letzten Schritte
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Päckchen schnüren
Wollt ihr zwei oder mehrere Fächer oder Gebiete an einem Tag bearbeiten, dann solltet ihr euch »Arbeitspäckchen« schnüren. Ein guter Platz für sie ist neben dem Schreibtisch, wo sie aber nicht im direkten Sichtfeld liegen sollten. Nach jeder erfolgreichen Arbeitseinheit solltet ihr die Arbeitsmaterialien, die ihr nicht mehr braucht, vom Schreibtisch abräumen. Erst dann kommt wieder ein neues »Arbeitspäckchen« auf den Tisch. Das hält den Arbeitsplatz sauber. Außerdem spiegeln zeitliche Arbeitsstrukturen sich so auch äußerlich wider. -
Aufräumen
Abends wird der Schreibtisch aufgeräumt verlassen. Auf diese Weise kann das Arbeitsende ruhig ein bisschen zelebriert werden. »Rituale helfen manchen Studierenden, einen Arbeitsrhythmus zu finden.« erklärt Studienberater Peter Schott. Außerdem fällt es am nächsten Morgen sicherlich leichter, sich an einen sauberen Schreibtisch zu setzen, anstatt einem Papierberg zu begegnen.