Zimmer 635 - Eine Seifen-Oper im wahrsten Sinne
Ein Schriftwechsel, der zwischen den Mitarbeitern eines Londoner Hotels und einem seiner Gäste hin- und herging. Kurz und gut - eine echte Seifenoper. Sehr geehrter Herr Berman, bitte entschuldigen Sie die Unannehmlichkeiten.
Sehr geehrte Frau Möller,
nur ein paar Zeilen, um Sie über den aktuellsten Stand meines Seifen-Inventars zu informieren. Mit dem heutigen Tag bin ich der stolze Besitzer von:
- Auf der Ablage unter dem Medizinschränkchen - 18 Camay-Seifen in 4 Stapeln * 4 Stück und 1 Stapel * 2 Stück
- Auf dem Papiertuchbehälter - 11 Camay-Seifen in 2 Stapeln * 4 Stück und 1 Stapel * 3 Stück
- Auf der Kommode im Schlafzimmer - 1 Stapel * 3 Stück Cashmere Bouquet-Seifen, 1 Stapel * 4 große Ivory- Seifen und 8 Camay-Seifen in 2 Stapeln * 4 Stück
- Im Medizinschränkchen - 14 Camay-Seifen in 3 Stapeln * 4 Stück und 1 Stapel * 2 Stück
- In der Seifenschale in der Dusche - 6 Camay-Seifen, sehr feucht
- Auf der nordöstlichen Ecke der Badewanne - 1 Stückchen Cashmere Bouquet-Seife, nur leicht benutzt
- Auf der nordwestlichen Ecke der Badewanne - 6 Camay-Seifen in 2 Stapeln * 3 Stück
Wenn Sie freundlicherweise Katrin bitten würden, beim nächsten Saubermachen in meinem Zimmer dafür zu sorgen, daß alle Stapel ordentlich zurechtgerückt und abgestaubt werden. Zudem weisen Sie sie bitte daraufhin, daß Stapel mit mehr als 4 Seifenstückchen die Tendenz aufweisen, umzufallen.
Darf ich Ihnen folgenden Vorschlag unterbreiten: Das Fensterbrett in meinem Zimmer wird für nichts gebraucht und würde sich ganz hervorragend als Deponie für künftige Seifenlieferungen eignen. Zum Abschluß noch ein weiterer Punkt: Es ist mir gelungen, ein großes Stück Dial-Badeseife zu erwerben, das ich zum Vermeiden künftiger Mißverständnisse im Hotelsafe hinterlegt habe.
S. Berman
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