Aber es kann doch nicht sein, dass man als BWLer nur dann geregelte Arbeitszeiten hat, wenn man auf der untersten Ebene simple Routinearbeiten verrichtet. Auch eine Stelle für Controller oder eine, bei der der Mitarbeiter, beim Jahresabschluss mitarbeitet, ist doch in der Regel auch nur eine "Sachbearbeiterstelle" und kein "Management" und da sollte man doch auch geregelte Arbeitszeiten haben können.
Ist es denn in der Industrie wirklich so stressig? Ich arbeite beim Steuerberater und da habe ich geregelte Arbeitszeiten. Diese Stories von 50 oder 80 Stunden Wochenarbeitszeit kann ich auch gar nicht so richtig glauben. So lange kann doch kein Mensch konzentriert arbeiten. Da geht es doch in Wirklichkeit nur um eine "Präsenzkultur" - die Mitarbeiter hängen möglichst lange bei der Arbeit herum, um ihre Einsatzbereitschaft zu zeigen, produzieren aber in Wirklichkeit auch nicht mehr als ich in 40 Stunden.
Findet ihr es nicht auch riskant, das eigene Qualifikationsprofil auf simple Routinetätigkeiten auszurichten? Durch die Presse gehen in der letzten Zeit immer wieder Berichte, dass Ökonomen glauben, dass schon in den nächsten 10 Jahren ein Kahlschlag bei den einfacheren Office-Jobs stattfinden wird. Die Buchhaltung wäre ein Paradebeispiel für eine Stelle, die es in 10 Jahren evtl. so gar nicht mehr geben könnte. Die Forscher argumentieren, dass die Entwicklung des Computers und Internets noch lange nicht abgeschlossen ist. Da sich die Rechenkapazität von Chips alle zwei Jahre verdoppelt, verläuft die Kurve exponentiell - ganz lange merkt man gar nicht, dass die Technik immer cleverer wird, aber dann plötzlich explodiert das Potenzial. Google arbeite im Moment z. B. an selbstfahrenden Autos, sie kaufen Firmen ein, die an Künstlicher Intelligenz forschen usw. Die Forscher meinen, dass fast jeder Routinejob im Büro gefährdet ist. Deswegen würde ich auf eine höhere Qualifikation setzen.
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